Georges MinoisGeorges Minois (* 1946) ist ein französischer Historiker und ein Experte für Religions-, Sozial- und Mentalitätsgeschichte. BiographieGeorges Minois studierte an der École normale supérieure. Danach war er bis 2006 als Lehrer für Geschichte und Geografie am Lycée Ernest Renan in Saint-Brieuc tätig. Seine zahl- und umfangreichen Werke behandeln einzelne kulturgeschichtliche Themen. WerkHistoire de l’avenirIn seinem Werk Geschichte der Zukunft. Orakel, Prophezeiungen, Utopien, Prognosen (1996) erzählt er die Geschichte der Zukunft als eine Geschichte der Praxen, mit denen versucht wurde die Zukunft zu deuten. Er zieht eine Linie von den vorchristlichen Orakeln und Prophezeiungen bis zu Utopien und wissenschaftsbasierten Prognosen. Dabei unterscheidet er fünf Epochen, die jeweils durch die Dominanz einer spezifischen Form der Zukunftsschau charakterisiert werden: die Zeitalter der Orakel, der Prophezeiung, der Astrologie, der Utopien und der wissenschaftlichen Vorhersagen. Die Formen der Zukunftsvorhersage überlappen sich und seien zeitlich nicht eindeutig begrenzt, wohl aber gebe es jeweils eine Dominanz der Praktiken der Zukunftsschau. Histoire de l’atheismeIn seinem großangelegten Werk Geschichte des Atheismus (1998), das oft mit Fritz Mauthners vierbändiger Atheismusgeschichte von 1923 verglichen wird, heißt es etwa:
Oder:
In seiner „Bilanz des Unglaubens“, dem letzten Kapitel seiner Geschichte des Atheismus, konstatiert Minois, dass mehr als ein Fünftel der Menschheit nicht mehr an einen Gott glaube.[1] Er schätzt für das Jahr 2000 etwa 1,1 Milliarden Agnostiker und 262 Millionen Atheisten, verglichen mit etwa 1,2 Milliarden Gläubige für den Islam und 1,1 Milliarden für die katholische Kirche.[2][3] Der Marburger Philosoph Winfried Schröder urteilte, Minois’ Geschichte des Atheismus sei „ein Sachbuch, dessen Verfasser sich nicht die Mühe gemacht hat, den aktuellen Forschungsstand zur Kenntnis zu nehmen.“ Es verbreite „immer noch ... die alten Legenden von antiken oder mittelalterlichen Gottesleugnern“.[4] Schriften (in deutscher Übersetzung)
Literatur
Einzelnachweise
Weblinks
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