Georges CondominasGeorges Condominas (* 29. Juni[1] 1921 in Hải Phòng, Vietnam; † 17. Juli 2011 in Paris[2]) war ein französischer Ethnologe. Er verfasste bedeutende Arbeiten über eine Ethnie, die im zentralen Hochplateau Vietnams lebt. Er war Mitunterzeichner des Manifestes der 121 und war 1979 Mitbegründer der Association française des anthropologues. LebenCondominas wurde in Hải Phòng in Vietnam als Sohn eines französischen Militärs und einer Frau mit teilweise einheimischen Vorfahren geboren. „Bevor Condominas 1945 in Saigon zur Marine eingezogen wurde, reiste er häufig zwischen dem Kolonialreich und Frankreich hin und her. Nach dem Zweiten Weltkrieg hielt er sich wieder in Frankreich auf und entdeckte für sich die Ethnologie. Von 1947 bis 1959 arbeitete Condominas am ORSTOM [Office de la recherche scientifique et technique outre-mer, jetzt Institut de recherche pour le développement], bevor er Forschungsdirektor an der EHESS wurde, wo er den Centre de Documentation et de Recherche sur l’Asie du Sud-Est et le Monde Insulindien gründete. Er war auch visiting professor an der Yale University und an der Columbia University.“[3] Condominas wurde zunächst als Autor des Buches Nous avons mangé la forêt de la pierre-génie gôo (Hii saa Brii Mau-Yaang Gôo) (1957) bekannt. Condominas hielt sich nahezu zwei Jahre in dem Dorf Sar Luk auf und tauchte nahezu völlig in die Welt seiner Bewohner ein. 2006 widmete das Musée du quai Branly in Paris den von ihm mit gebrachten Objekten eine Ausstellung. Condominas' Buch L'Exotique au quotidien wurde von Georges Devereux in einem Atemzug mit Claude Lévi-Strauss’ Traurige Tropen und mit Georges Balandiers Afrique ambiguë genannt. „Diese drei sind die einzigen mir bekannten größeren Versuche, die Einwirkung seiner Daten und seiner wissenschaftlichen Tätigkeit auf den Wissenschaftler selbst zu bewerten.“[4] „Michel Leiris, Georges Condominas und Georges Balandier haben die kolonialen Verhältnisse durchschaut und in Rechnung gestellt, daß sie als neutral sein wollende Forscher in kolonisierten Ländern auch gleichzeitig die Repräsentanten einer unterdrückenden und ausbeutenden Macht waren, was auf ihre Beziehung zu den 'Forschungsobjekten', den Angehörigen exotischer Völkerschaften, zurückwirken mußte. Diese Reflexion des eigenen Standpunkts hat bei allen drei Forschern zu einer Infragestellung der höchstpersönlichen Motive für die ethnologische Tätigkeit geführt [...]“. (Paul Parin)[5] Schriften (Auswahl)Als Autor
Als Herausgeber
Sekundärliteratur
Weblinks
Einzelnachweise
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