Als sein Vater im November 1787 starb, erbte er dessen Adelstitel als 9. Earl of Dalhousie. Als solcher war er von 1796 bis 1806 und von 1807 bis 1818 gewählter schottischer Representative Peer Mitglied des britischen House of Lords. Am 11. August 1815 wurde ihm über seine bisherigen Titel hinaus derjenige eines Baron Dalhousie, of Dalhousie Castle in the County of Edinburgh, verliehen. Dieser britische Titel war, anders seine übrigen schottischen Titel unmittelbar mit einem Sitz im House of Lords verbunden.
Nach Ende der Napoleonischen Kriege wechselte Ramsay in die Kolonialverwaltung. 1816 ging er als Vizegouverneur nach Nova Scotia. Schwerpunkte seiner Tätigkeit dort waren die Verbesserung der Situation der Einwanderer, die Landwirtschaft und das Bildungswesen in der Provinz. Demgegenüber verweigerte ihm das Provinzparlament mehrfach weitere Gelder zum Ausbau der lokalen Miliz.
1820 wurde Ramsay das Amt des Generalgouverneurs von Britisch-Nordamerika mit Sitz in Quebec übertragen. Zu den bisherigen Bereichen kamen nunmehr die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur der Gesamt-Kolonie und, im Hinblick auf den erst acht Jahre zurückliegenden Krieg mit den Vereinigten Staaten, militärische Belange hinzu. Sein Verhältnis zum kanadischen Parlament war jedoch schwierig, da Ramsay extrem konservative Ansichten vertrat und die Vorrechte der Krone betonte. Einen massiven Konflikt über die Bewilligung von Geldern für die Ausgaben des Gouverneurs selbst verlor Ramsay letztendlich, weil auch das Kolonialministerium in London seine Position nicht stützte. Es kam dann zu einer Beschwerde, die von mehr als 87.000 Einwohnern der Provinz gezeichnet wurde. Der Untersuchungsbericht des britischen House of Commons äußerte schließlich ebenfalls Kritik an der Amtsführung des Gouverneurs.
Aufgrund dieser Situation und im Hinblick auf andauernde finanzielle Schwierigkeiten, die insbesondere seinen schottischen Besitz betrafen, verließ Ramsay 1828 Kanada und kehrte nach Großbritannien zurück. Seine dortigen Versuche, eine Rehabilitierung zu erreichen, blieben allerdings erfolglos.
1830 wurde er in den Rang eines Generals und zum Oberbefehlshaber der britischen Truppen in Indien ernannt. Seine Gesundheit litt jedoch unter dem tropischen Klima, so dass er schon zwei Jahre später von seinem Amt zurücktrat und nach Großbritannien zurückkehrte. In den letzten Lebensjahren nahmen Ramsays Gebrechen zu, zuletzt war er erblindet und senil.
Familie
Ramsay heiratete 1805 Christian Broun (1786–1839), Erbtochter des Charles Broun, Gutsherr von Coalstoun in East Lothian. Mit ihr hatte er drei Söhne:
George Ramsay, Lord Ramsay (1806–1832), Captain des 26th Regiment of Foot;
Als Ramsay 1838 im Alter von 67 Jahren auf Dalhousie Castle starb, waren zwei seiner Söhne bereits gestorben. Als 10. Earl of Dalhousie beerbte daher sein jüngster Sohn James, der ebenfalls eine politische Karriere machte und 1849 zum Marquess of Dalhousie erhoben wurde.
Sonstiges
Von 1804 bis 1806 war Ramsay Großmeister der schottischen Freimaurer-Großloge.
Während seiner Tätigkeit als Vizegouverneur von Nova Scotia gründete Ramsay die nach ihm benannte Dalhousie University in Halifax. Die Stadt Dalhousie in New Brunswick wurde 1826 nach ihm benannt.
Literatur
Michael Glover: The Peninsular War 1807–1814. Penguin, 1974.
Charles Oman: Wellington's Army, 1809–1814. Greenhill, (1913) 1993.
John Philippart (Hrsg.): The Royal Military Calendar, Or Army Service and Commission Book. Band 1, London 1820, S. 248 f.