Georg TheunissenGeorg Theunissen (* 30. April 1951 in Bergisch Gladbach) ist einer der bekanntesten und führenden Heil- oder Sonderpädagogen im deutschsprachigen Raum. Er war Inhaber des Lehrstuhls für Pädagogik bei kognitiver Beeinträchtigung und Pädagogik im Autismus-Spektrum an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. WirkenGeorg Theunissen ist Vertreter des Empowerment-Konzepts, das er für die Behindertenarbeit aufbereitet und bekannt gemacht hat. Als einer der ersten Heilpädagogen im deutschsprachigen Raum hat sich Georg Theunissen seit Ende der 1980er Jahre nicht nur mit der pädagogischen Unterstützung kognitiv beeinträchtigter Menschen im Seniorenalter befasst, sondern sich auf Unterstützungssysteme, Lebenswelten und assistierende Hilfen bei Demenzen spezialisiert. Auf dem Gebiet des Umgangs mit Demenzen bei Menschen mit Lernschwierigkeiten gilt er in der Geistigbehindertenhilfe, Heil- oder Sonderpädagogik als der ausgewiesene Experte. Ebenso forscht er seit über 35 Jahren auf dem Gebiet der Verhaltensauffälligkeiten bei Menschen mit Lernschwierigkeiten (geistiger Behinderung) und/oder Autismus. In dem Zusammenhang hat die von ihm repräsentierte Positive Verhaltensunterstützung (PVU) einen wichtigen Stellenwert. Die PVU gilt als ein nachweislich wirksames Konzept zum Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten, herausfordernden Verhaltensweisen oder Problemverhalten bei kognitiv beeinträchtigten und autistischen Menschen. Ferner arbeitet Georg Theunissen an einer verstehenden Sicht in Bezug auf Autismus, bei der die funktionale Betrachtung autistischer Merkmale eine prominente Rolle spielt. Hierzu stützt er sich vor allem auf Erlebensweisen, Vorstellungen und Aussagen autistischer Personen. Die Auffassungen von Betroffenen versucht er mit aktuellen, vor allem neurowissenschaftlichen Erkenntnissen, Theorien und Hypothesen über Autismus abzugleichen, um zu einem tragfähigen Verständnis über Autismus zu gelangen. Auf der Grundlage von Forschungsaufenthalten in den USA (Los Angeles) kann Georg Theunissen zugleich Anregungen im Hinblick auf Unterstützungssysteme und Unterstützungsformen geben. Dabei geht es um das Ziel, größtmögliche Lebensqualität durch ein „Leben mit Autismus“ zu erreichen. Ein besonderes Interesse zeigt Georg Theunissen für die nicht-professionelle Kunst, für die sogenannte Außenseiter-Kunst. Mehrere Schriften befassen sich mit diesem Thema, eine herausragende Bedeutung hat das Buch „Starke Kunst von Autisten und Savants“ (2010), in dem nicht nur Stärken autistischer Persönlichkeiten im bildnerischen Bereich, sondern zugleich auch eine wertschätzende Haltung gegenüber Menschen aus dem Autismus-Spektrum grundgelegt wird. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte
Werke (Auswahl)als Autor
Weblinks
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