Georg-Friedrich WolfGeorg-Friedrich Wolf (* 11. Juli 1962 in Freiburg) ist ein deutscher Stahlbildhauer. Seine künstlerischen Schwerpunkte sind monumentale Installationen mit dem Werkstoff Stahl zu zeitgenössischen Themen. LebenGeorg-Friedrich Wolf lebt und arbeitet in Darmstadt. Nach dem Fachabitur und der Gesellenprüfung arbeitete Wolf drei Jahre als Schlossergeselle. Es folgten zwei Jahre der Wanderschaft, die ihn bis nach Israel, USA, Pakistan und Indien führten. Dabei entstanden schon internationale Verbindungen und auch Ausstellungsbeteiligungen, u. a. in Ann Arbor (USA) und Tel Aviv (Israel). Nach seiner Heimkehr erlangte Wolf den Meisterbrief als Metallgestalter und Restaurator für historische Metallarbeiten. Zur Verwirklichung seiner bildhauerischen Visionen, die große Dimensionen an Raum und Gewicht erfordern, brauchte Wolf natürlich viel mehr Platz als ein Bildhaueratelier konventioneller Art und Größe bieten kann. Solche Voraussetzungen fand er im Hofgut Habitzheim im Odenwald (Hessen), wo er 1990 sein "Atelier für angewandte und bildende Kunst" eröffnete und bis 2018 behielt. Im Januar 2019 bezog er seine neue Wirkungsstätte in Darmstadt auf einem umgewandelten Fabrikgelände (ehemals Firma Schenck) als "Atelier und Projektraum Halle 109". Künstlerische SchwerpunkteBereits in frühen Lebensjahren entstehen Wolfs erste Arbeiten im öffentlichen Raum. Dazu zählen Werke in der Profanarchitektur, im Kirchenbau, sowie prominente Restaurierungen und Rekonstruktionen. Seiner Vision folgend sind Wolfs Arbeiten immer stark geprägt von der Faszination für sein Material, aber auch vom Respekt für den Werkstoff. Seine Fähigkeiten den Stahl zu formen betrachtet er als Privileg bei der Ausformulierung seiner bildhauerischen Themen. Letztere sind oft in großen Dimensionen angelegt. Wolfs Reisen in den Orient und Okzident, das Studium von Geschichte, Religion, Kultur und Technik spiegeln sich in seinen Werken. „Durch meine Reisen in der arabischen Welt, in Asien und Indien sowie durch mein Geschichtsinteresse habe ich mich mit Fragen der Kommunikation, der Menschheitsgeschichte, der Völkerverständigung und Toleranz beschäftigt.“ Neben den kulturhistorischen Aspekten sind es die aktuellen Fragen von Zusammenleben und Toleranz, Fragen zur Beherrschbarkeit der Natur und den Grenzen des Wachstums, von denen Wolfs Werke erzählen. Wolfs Arbeiten sind im Prinzip abstrakt, widerspiegeln aber häufig Ereignisse, an denen der Betrachter teilnehmen soll. Wolf sucht den Dialog mit dem Betrachter. In den späten 90er Jahren sind es Industriematerialien, Kräftespiel und Dekonstruktion, die seine Skulpturen prägen. Später beginnen seine Arbeiten mehr und mehr Geschichten zu transportieren, bei denen sein Material maßgeblich die Aussage transportiert oder selbst entscheidender Teil der Aussage ist. Diese Geschichten thematisieren die Auseinandersetzung zwischen Mensch und Natur – Mensch und Mensch – Mensch und Material – Mensch und Technik und treffen im Kern Kunstform und Lebensraum. Ein besonderes Merkmal von Wolfs Werken ist die hohe Qualität der Ausführung. Seine Skulpturen sind vollendet verarbeitet, mit fein kalkulierten Proportionen und charakterstark überzeugenden Oberflächen. Hier setzt Wolf als Stahlbildhauer die jahrzehntelange Erfahrung mit seinem Material gezielt ein. „Ich betrachte meine eigenen Werke ganz neu, kann mal ein paar Schritte zurücktreten, die Perspektive wechseln, oder einfach eine Arbeit stehen lassen. Es ist nicht nur eine Erweiterung in jedem Sinn, es ist eine Art nach Hause kommen.“ sagt Wolf. Ausstellungen (Auswahl)
Werke im öffentlichen Raum (Auswahl)
Kirchen-Innenraum (Auswahl)
Installationen/Land Art
Restaurierungen (Auswahl)
LiteraturWOLF.STAHL MUSS ES SEIN, mit einem Geleitwort von Danièle Perrier und einem Werkverzeichnis, ISBN 978-3-87390-518-4 Artikel in: UBI BENE (Mannheimer Morgen) Winter 2015, S. 96, Eisenzeit Georg-Friedrich Wolfs Stahlplastiken. Technische Universität Darmstadt (Hrsg.): Kunst trifft Universität. Kunstwerke an der TU Darmstadt, Darmstadt 2020. WeblinksEinzelnachweise
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