Das GLUT1-Defizit-Syndrom wird autosomal-dominant vererbt. Im Fall der Vererbung hat meist ein Elternteil eine leichte Form des Syndroms. Die Krankheit manifestiert sich neonatal beziehungsweise im Kleinkindalter und wird durch einen Mangel an GLUT1-Transportern im Endothel der Blut-Hirn-Schranke hervorgerufen. Dadurch wird das Gehirn nicht ausreichend mit D-Glucose versorgt und die betroffenen Patienten zeigen unter anderem eine Mikrozephalie, psychomotorische Retardierungen, Ataxie und eine Reihe anderer neurologischer Störungen.[3] Der Phänotyp ist jedoch sehr unterschiedlich und es wurden bisher verschiedene atypische Varianten beschrieben.[4]
Das GLUT1-Defizit-Syndrom ist eine äußerst seltene Erbkrankheit. Von 1991, dem Jahr der Erstbeschreibung[3], bis 2002 wurden weniger als 100 Patienten mit dieser Krankheit beschrieben.[5]
Therapie
Das GLUT1-Defizit-Syndrom ist derzeit nicht heilbar. Mit Hilfe einer ketogenen Diät lassen sich die Symptome gut kontrollieren oder zumindest lindern.[6] Die Diät sollte so früh wie möglich begonnen und bis in die Pubertät aufrechterhalten werden.[7] Während Erwachsene etwa 20 % der gesamten im Körper befindlichen Glucose im Gehirn verbrauchen, liegt bei Kindern der Anteil bei bis zu 80 %.[5]
Literatur
K. Brockman u. a.: Autosomal dominant glut-1 deficiency syndrome and familial epilepsy. In: Ann Neurol 50, 2001, S. 476–485, PMID 11603379.
↑D. Wang u. a.: Mutational analysis of GLUT1 (SLC2A1) in Glut-1 deficiency syndrome. In: Hum Mutat 16, 2000, S. 224–231, PMID 10980529
↑ abD. C. De Vivo u. a.: Defective glucose transport across the blood-brain barrier as a cause of persistent hypoglycorrhachia, seizures, and developmental delay. In: NEJM 325, 1991, S. 703–709, PMID 1714544
↑J. Klepper: Glucose transporter deficiency syndrome (GLUT1DS) and the ketogenic diet. In: Epilepsia 49, 2008, S. 46–49, PMID 19049586
↑ abJ. Klepper und T. Voit: Facilitated glucose transporter protein type 1 (GLUT1) deficiency syndrome: impaired glucose transport into brain – a review. In: Eur J Pediatr 161, 2002, S. 295–304, PMID 12029447 (Review)
↑D. Wang u. a.: Glut-1 deficiency syndrome: clinical, genetic, and therapeutic aspects. In: Ann Neurol 57, 2005, S. 111–118, PMID 15622525
↑J. Klepper und B. Leiendecker: GLUT1 deficiency syndrome--2007 update. In: Dev Med Child Neurol 49, 2007, S. 707–716, PMID 17718830 (Review)
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