Gössenreuth (Himmelkron)

Gössenreuth
Gemeinde Himmelkron
Koordinaten: 50° 3′ N, 11° 38′ OKoordinaten: 50° 3′ 28″ N, 11° 37′ 43″ O
Höhe: 401 m ü. NHN
Fläche: 4,91 km²[1]
Einwohner: 231 (25. Mai 1987)[2]
Bevölkerungsdichte: 47 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 95502
Vorwahl: 09273

Gössenreuth (oberfränkisch: Gessaraad[3]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Himmelkron im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[4] Die Gemarkung Gössenreuth hat eine Fläche von 4,905 km². Sie ist in 578 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 8486,34 m² haben.[1][5]

Lage

Das Dorf liegt am Talrand des Weißen Mains. Im Osten schließen sich direkt der Köslarberg (521 m ü. NHN) und die Dorfleite an, beides bewaldete Anhöhen, die zu den Ausläufern des Fichtelgebirges zählen. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt die Bundesautobahn 9 überbrückend nach Streit (1,3 km nordwestlich) bzw. zur Bundesstraße 303 (1,5 km südöstlich). Weitere Gemeindeverbindungsstraßen führen die B 303 unterquerend und die A 9 überbrückend nach Himmelkron zur B 303 (1,3 km westlich) und die A 9 überbrückend nach Streit (1,2 km nordwestlich).[6]

Geschichte

Gössenreuth wurde als herrschaftliche Plansiedlung angelegt bestehend aus 13 Lehen mit Waldhufenflur. 1536 wurde der Ort als „Gossenreut“ erstmals schriftlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Gôʒʒo.[7]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Gössenreuth aus 27 Anwesen (1 Schmiede, 10 Höfe, 4 Halbhöfe, 2 Güter, 3 Sölden, 1 Tropfgut, 4 Tropfhäuser, 3 Tropfhäuslein) und einem unbebauten Halbhof. Das Hochgericht sowie die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Berneck aus. Grundherr sämtlicher Anwesen war das Stiftskastenamt Himmelkron.[8]

Mit dem Gemeindeedikt wurde Gössenreuth dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Himmelkron zugewiesen. 1812 entstand die Ruralgemeinde Gössenreuth. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Gefrees zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Gefrees. 1840 wurde Gössenreuth an das Landgericht Berneck und an das Rentamt Marktschorgast überwiesen (1919 in Finanzamt Marktschorgast umbenannt). Ab 1862 gehörte Gössenreuth zum Bezirksamt Berneck. Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Berneck (1879 in Amtsgericht Berneck umgewandelt). 1929 wurde die Gemeinde schließlich an das Bezirksamt Kulmbach (1939 in Landkreis Kulmbach umbenannt) und das Finanzamt Kulmbach abgegeben.[9] 1961 hatte die Gemeinde eine Fläche von 4,890 km².[10] Am 1. Juli 1971 wurde diese im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Himmelkron eingemeindet.[11][12]

Baudenkmäler

  • Ernteweg 1: Wohnstallhaus
  • Ernteweg 2: Taubenschlag
  • Hauptstraße 20 und 23: Türrahmungen
  • Hauptstraße 21: Wohnstallhaus
  • Himmelkroner Weg 1: Wohnstallhaus

Einwohnerentwicklung

Jahr 1809 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970 1987
Einwohner 215 202 261 261 279 282 283 296 278 295 298 285 284 286 272 255 242 239 226 194 297 278 263 261 243 231
Häuser[13] 37 39 40 40 42 44 48 57 70
Quelle [14] [9] [15] [15] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [15] [23] [15] [24] [15] [25] [26] [26] [26] [27] [26] [10] [28] [2]

Religion

Gössenreuth ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und bis heute nach St. Gallus (Lanzendorf) gepfarrt.[8][10]

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr Gössenreuth
  • Burschenverein Gössenreuth
  • Dorfgemeinschaft Gössenreuth

Sehenswürdigkeiten

  • Viewpoint Gössenreuth
  • Kriegerdenkmal am alten Feuerwehrgerätehaus

Natur

Der Wald geht bis an den östlichen Dorfrand. Wanderwege führen durch die Königsheide oder durch die Waldkette von Fichtelgebirge und Frankenwald.

Literatur

Fußnoten

  1. a b Gemarkung Gössenreuth (091779). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  2. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 313 (Digitalisat).
  3. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 199. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „gessarād“.
  4. Gemeinde Himmelkron, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  5. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  6. Topographische Karte 1:25.000. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 20. Januar 2025.
  7. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 47.
  8. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 596.
  9. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 752.
  10. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 697 (Digitalisat).
  11. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 503.
  12. Himmelkron > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 20. Januar 2025.
  13. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  14. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 728.
  15. a b c d e f Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 139, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  16. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 854, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 131 (Digitalisat).
  18. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1026, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 50 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 145 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 972 (Digitalisat).
  22. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 145 (Digitalisat).
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1018 (Digitalisat).
  24. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 145 (Digitalisat).
  25. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1041 (Digitalisat).
  26. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 149, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  27. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 948 (Digitalisat).
  28. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 161 (Digitalisat).

 

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