Fuhrpark der ASEAGDer Fuhrpark der ASEAG (Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG) besteht mit Stand 31. Dezember 2023 aus 267 eigenen Gelenk- und Solobussen, darunter bis zum 22. Dezember 2019 auch Doppelgelenkbusse vom Typ Van Hool AGG 300, zusätzlich werden 273 Busse mitsamt Fahrern angemietet.[1] Seit den 2000er Jahren besteht der Fuhrpark aus mehr Gelenk- als Standardwagen. Das Verhältnis von Fahrzeugen der Hersteller MAN und Mercedes-Benz war in den 1990er Jahren fast gleich, doch nach der Beschaffung von MAN NG 263 im Jahr 2000 wurden zehn Jahre lang keine Busse von MAN gekauft. Der erste MAN nach der langen Pause war KOM 296, der 2010 gekauft wurde, aber auf Grund von Verspätungen erst 2011 angemeldet wurde. Die ersten Busse (1944–1960)Zwar rollte schon 1914 der erste Linienbus durch Aachen, von einer beginnenden Bus-Ära kann dennoch erst ab dem Jahr 1944 gesprochen werden. Zuvor wurde das Schienennetz der Straßenbahn durch Bombenangriffe in weiten Teilen zerstört, deshalb war der Bus ein guter Ersatz. Doch damals mangelte es an Kraftstoff, Ersatzteilen und Reifen. Daraufhin errichtete man die erste O-Buslinie, die fast 20 Kilometer lang war, damals war es die längste O-Busstrecke in Deutschland.[2] Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Entwicklung der Buslinie endlich Fahrt auf, außerdem wurde die O-Busstrecke wieder aufgebaut. Der Fuhrpark bestand aber aus bunt zusammengewürfelten Behelfsbussen. Diese wurden ab Mitte der 1950er-Jahre durch die Büssing-Busse mit der „Chromspinne“ an der Front ersetzt.[2] Die Straßenbahn verlor ab 1960 an Bedeutung, so wurde 1974 der Straßenbahn- und O-Busbetrieb eingestellt. Liste der O-Busse der ASEAGListe der ASEAG-Dieselbusse von 1945 bis 1964
Zeit der ersten Standardbusgeneration (1968–1985)Die Standardisierung der Omnibusse wurde von der Hamburger Hochbahn angeregt und vom Verband öffentlicher Verkehrsbetriebe (VÖV) durchgeführt, da es nach dem Zweiten Weltkrieg eine große Vielfalt an Typen gab. Nach Aachen kamen die ersten Standard-Busse 1968. In den darauffolgenden Jahren wurden die meisten Busse von Büssing (später: MAN-Büssing und MAN) beschafft. 1974 wurden erstmals Gelenkbusse gekauft (zwölf MAN SG 192). 1982 entschied man sich auch zum ersten Mal Solobusse vom Typ Mercedes-Benz O 305 in den Fuhrpark einzureihen. Zwei Jahre später folgten einige Gelenkbusse dieses Typs.
Fahrzeuge der zweiten Standardbusgeneration (1986–1991)Mitte der 1970er Jahre begann die Planung eines Nachfolgers des VÖV-Busses der ersten Generation. Ab 1984 begann die Serienfertigung der Standardlinienbusse der zweiten Generation bei den Herstellern MAN, Daimler-Benz und Auwärter Neoplan. Die ASEAG beschaffte Standardlinienbusse der Modelle MAN SG 242, SL 202, Mercedes-Benz O 405 und die Schubgelenkbusversion O 405 G.
Midibusse (1990–2001)Ab 1. Dezember 1990 wurden auf der Buslinie 4 in Aachen Midi-Busse eingesetzt, die deutlich kleiner als ein gewöhnlicher Linienbus waren. Dadurch konnte der Aachener Markt wieder direkt angefahren werden, gleichzeitig wurde die Buslinie 4 über den Kaiserplatz hinaus bis zum Parkhaus Adalbertsteinweg verlängert. Der Betrieb wurde 2001 eingestellt.
Niederflurbusse von 1991–2000Im Jahr 1991 begann bei der ASEAG das Zeitalter der Niederflurbusse. Es wurden in diesem Jahr fünf Busse von MAN (NL 202) und Mercedes-Benz (O 405 N) geliefert. Diese Busse verfügten über einen stufenlosen Einstieg, jedoch befanden sich die Sitze auf Podesten. Außerdem wurde mit dieser Serie die neue Lackierung der ASEAG eingeführt.[7] Die ersten podestlosen Niederflurbusse kamen im Sommer 1992 zur ASEAG.[8] Nach den ersten Beschaffungen von Niederflurbussen wurden 1992 zum letzten Mal Hochflurbusse geliefert, einer von diesen zehn MAN SG 242 Gelenkbussen wird als Museumsbus erhalten und kommt nur noch selten zu Schulspitzen zum Einsatz. Grund für die Beschaffung war die fehlende Verfügbarkeit von Niederflurgelenkbussen und die gute Erfahrung mit diesem Bustyp.[9]
Die Flotte seit dem Jahr 2000Im Jahr 2000 wurde deutlich, dass die bisherigen Baureihen langsam ausliefen, und so musste ein Nachfolgemodell beschafft werden. Die ASEAG entschied sich, je zwei Fahrzeuge der Hersteller MAN und Neoplan zu leasen, um sie zu testen. Die Neoplan-Busse verließen den Fuhrpark nach zwei Jahren wieder, die Busse von MAN hingegen blieben dauerhaft im Fuhrpark. 2002 sollte die Werkstatt der ASEAG ein Volvo-Vertragspartner werden, damit man Fremdaufträge bekommen kann. Dafür sollte die ASEAG zwölf Volvo B7L beschaffen. Diese Fahrzeuge wurden aus betriebsinternen Gründen ab KOM 100 genummert. Mit dieser Serie wurde die neue Farbgebung der Busse eingeführt, die auf das neue Image der ASEAG zurückzuführen ist. Neben den Bussen von Volvo wurden 2002 im Rahmen des Modernisierungsprogramms ebenfalls 24 Citaro O530 G von Evobus gekauft. Nach den Volvo-Solobussen wurden bis 2006 nur Solo- und Gelenkbusse vom Typ Citaro beschafft. Nach dem Test eines Utrechter Doppelgelenkbusses im Jahr 2003 entschied man sich im Jahre 2005 für eine Beschaffung von zwei eigenen Doppelgelenkbussen, damit man einen Langzeitversuch starten konnte. Trotz des positiven Ergebnisses wurden 2007 nur sechs anstatt der vorgesehenen 14 weiteren Busse gekauft. Außerdem wurden 2007 erstmals Citaros der Facelift-Generation bestellt, viele weitere folgten. Seit 2009 befinden sich auch zwei Low-Entry-Busse im Fuhrpark. 2010 startete die Erprobung von einem Mercedes-Benz CapaCity und einem MAN Lion’s City GL (der jedoch erst im Januar 2011 angemeldet werden konnte). 2011 wurde nach vielen Jahren wieder eine Serie von MAN Bussen bestellt. 2012 kamen zwei Hybridbusse zum Fuhrpark hinzu, ein MAN Lion’s City Solo HybridBus und ein Hybridgelenkbus von Evobus, der in der ASEAG Werkstatt zum Elektrobus umgebaut wurde. Nach der erfolgreichen Erprobung des Capa City`s kamen sechs weitere Busse dieses Typs in den Fuhrpark, dieses Mal aber in viertüriger Variante. 2014 wurden erstmals Citaro Gelenk- und Solobusse (Low-Entry) der zweiten Generation beschafft. Zum Jahreswechsel kamen noch einmal neun Gelenkbusse dieser Generation zur Flotte hinzu. Von Dezember 2014 bis zum Ende des Jahres 2015 hat die ASEAG einen Leichtbaubus des niederländischen Herstellers VDL erprobt. Dieser Bus war sehr überzeugend, sodass zunächst fünf Busse von diesem Typ bestellt wurden, die ab Januar 2016 zum Einsatz kommen. In den nächsten Jahren sollen aber weitere Busse von diesem Typ die Flotte peu à peu ergänzen.[10] Diese Anfang 2016 wurde bekannt gegeben, dass die ASEAG zusätzlich zu ihrem selbstumgebauten Elektrogelenkbus 15 Elektrogelenkbusse kaufen will, darunter soll auch ein Doppelgelenkbus sein.[11] Am 10. August 2023 übergab der Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Oliver Krischer, der ASEAG einen Förderbescheid über 32 Millionen Euro. Bis Ende des Jahres 2026 soll die ASEAG neben 25 Brennstoffzellenbussen (17 Gelenk- und acht Solobusse) 65 Elektrobusse (31 Gelenk- und 34 Solobusse) anschaffen.[12] Aktuell in Dienst befindliche Serien sind in den Tabellen hellgrün hinterlegt. Die Angaben zur Ausmusterung basieren auf den Daten von euregiobus.de.[13]
Netliner (2016)Beim Netliner handelt es sich um ein innovatives Rufbus-Angebot mit einem bedarfsorientierten dynamischen Liniensystem für die Stadt Monschau. Per Smartphone, PC oder telefonisch können die Kunden ihre Fahrtwünsche angeben. Feste Fahrpläne und Linienführungen gibt es nicht. Die Routen der Busse werden nach den Wünschen der Fahrgäste berechnet. Der Probebetrieb startete im März 2016. Hierfür wurden im Januar zwei Mercedes-Benz Sprinter (MA-MB 202 und 203) leihweise beschafft. Nach Ende der Testphase wurden die beiden Kleinbusse dann am 27. Juni übernommen und auf die Kennzeichen AC-L 995 (61) und AC-L 996 (62) zugelassen.
Einzelnachweise
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