Fuerza Aérea de Chile
Die Fuerza Aérea de Chile (FACh) sind die Luftstreitkräfte der Republik Chile und die dritte von vier Teilstreitkräften der chilenischen Streitkräfte. Sie wird von General Arturo Merino Núñez geführt[2] und ist mit 11.050 Soldaten in Bezug auf den Personalbestand zwar nicht die größte,[3] aber die mit am besten ausgerüstete Luftstreitkraft Lateinamerikas. Dies resultiert insbesondere aus dem Kupfergesetz von 1958 (Ley del Cobre Reservado), nach dem 10 % der Kupferexporterlöse ausschließlich dem Militär zustehen. GeschichteDer Vorläufer der FACh, Servicio de Aviación Militar de Chile, wurde bereits 1910 gegründet. Wichtige Aufgaben waren zunächst nichtmilitärischer Art wie die Erkundung der Anden, Langstreckenflüge oder die Luftpostbeförderung. In diesem Postdienst liegen auch die Wurzeln der heutigen LAN Chile. Von 1927 bis 1930 weilte der deutsche Oberstleutnant Erich Dommengest (1884–1965) in Chile und half den Militärs dabei, eine eigenständige militärische Luftwaffe herauszubilden. Eingesetzt war er als „Instruktionsoffizier für Flugentwicklung“.[4] Daraufhin wurden die von Heer und Marine unabhängige Luftstreitkräfte am 21. März 1930 unter der Bezeichnung Fuerza Aérea Nacional (FAN) gegründet.[5] Ihr erster Oberbefehlshaber war Comodoro Arturo Merino Benítez, nach dem heute der internationale Flughafen Santiago de Chile benannt ist. Zum ersten militärischen Einsatz kam es am 7. September 1931 bei einer Meuterei von Seeleuten in Coquimbo. Zum zweiten Mal wurde die FACh beim Militärputsch von 1973 eingesetzt, wobei in Talcahuano gestartete Hawker Hunter den Präsidentenpalast La Moneda, das Haus des sozialistischen Präsidenten Salvador Allende und Radiostationen bombardierten. Seit 1980 findet in Santiago alle zwei Jahre die FIDAE statt, eine internationale Luft- und Raumfahrtmesse, die auf Initiative der chilenischen Luftstreitkräfte entstand. AusrüstungMit ENAER Empresa Nacional de Aeronáutica begann Chile 1984 mit dem Aufbau einer eigenen Luftfahrtindustrie. Momentan werden hauptsächlich Trainingsflugzeuge von Typ T-35 „Pillán“ und ENAER Eaglet hergestellt, daneben werden modifizierte Varianten der Mirage 50, namens ENAER Pantera gebaut. ENAER arbeitet eng mit der spanischen CASA, heute Airbus Military, zusammen und bietet Dienste zur Flugzeugwartung und zum Flugzeugteilebau an. Die chilenische Luftwaffe setzt eine Reihe von ENAER- und CASA-Flugzeugtypen ein. Drei bestellte Airbus A400M Transportflugzeuge wurden abbestellt, ebenso wie zwei A310 MRTT Maschinen mit „flying-boom“. Anstelle der letzteren wurden 3 KC-135E überholt, modernisiert und die letzte Maschine im März 2012 geliefert. Ende 2021 kaufte Chile drei neue E3-D Sentry von der Royal Air Force, um die mehr als 20 Jahre alten Boeing 707 AWACS zu ersetzen. Von den drei neuen Flugzeugen sollen allerdings nur zwei in den aktiven Einsatz gehen. Das dritte Flugzeug dient zur Ersatzteilgewinnung.[6] Flugzeuge und HubschrauberÜbersicht, Stand Ende 2022:[7] Eine Übersicht auch ehemaliger Flugzeugtypen befindet sich in Abschnitt 6 des entsprechenden Artikels in der spanischsprachigen Wikipedia. WaffensystemeDaten aus:[3]
StützpunkteDie Luftwaffe besteht aus fünf Fliegerbrigaden mit Hauptquartieren auf den folgenden Militärflugplätzen, von Norden nach Süden (Stand 2024):
Auf dem Festland betreiben die chilenischen Luftstreitkräfte noch folgende weitere Plätze:
Sie unterhält ferner die Base Aérea “Teniente Rodolfo Marsh” auf der King-George-Insel in der Antarktis und unterhält auch eine kleine Präsenz auf dem Flughafen Mataveri der Osterinsel. Die frühere Base Aérea „Los Cerillos“ in Santiago de Chile wurde 2006 geschlossen. Hier befindet sich aber nach wie vor das Museo Nacional Aeronáutico y del Espacio (MNAE), das offizielle Museum der FACh. Gliederung
Die Fuerza Aérea sind Namensgeber des Fuerza-Aérea-Gletschers. WeblinksCommons: Fuerza Aérea de Chile – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
|
Portal di Ensiklopedia Dunia