Die Saison 2022/23 der Regionalliga Nord war die 40. Spielzeit der Fußball-Regionalliga Nord und die 15. Saison der Fußball-Regionalliga als vierthöchste Spielklasse in Deutschland. Sie wurde am 30. Juli 2022 mit der Partie von Hannover 96 II gegen den FC Teutonia 05 Ottensen eröffnet, zwischen dem 12. Dezember 2022 sowie dem 29. Januar 2023 pausiert und am 27. Mai 2023 beendet.
Der VfB Lübeck, der in der Vorsaison noch den direkten Wiederaufstieg verpasst hatte, besetzte seit dem 9. Spieltag durchgängig die Spitzenposition. Nach dem 32. Spieltag konnte dann der ärgste Verfolger, der Hamburger SV II, nach Punkten aufschließen und schließlich seinerseits den ersten Platz erobern. Lübeck profitierte davon, dass außer Hannover 96 für seine U23 kein weiterer Verein eine Drittligalizenz beantragte. Fünf Spieltage vor Schluss betrug der Vorsprung Lübecks auf Hannover 96 II schon zwölf Zähler. Am 35. Spieltag gewannen die Hannoveraner wie auch die Lübecker jeweils ihre Spiele, bei noch vier ausstehenden Partien für den VfB sowie noch drei Spielen für Hannover reichte Lübeck nun der Abstand von nach wie vor zwölf Punkten zur Rückkehr in die 3. Liga. Der VfB Lübeck wurde letztendlich trotz einer zwischenzeitlichen Schwächephase kurz vor Saisonende auch mit einem Punkt Vorsprung Meister, weil der Hamburger SV II sein letztes Spiel verlor.[1][2]
Die Kickers Emden belegten am 1. Spieltag Platz 18, seit der 2. Runde standen sie auf dem letzten Rang. Bei noch sechs auszutragenden Partien für die Mannschaft mit den mit Abstand meisten Gegentoren stand der sportliche Abstieg Ende April 2023 fest. Da zwei Drittligavereine aus dem NFV-Gebiet, der VfB Oldenburg und SV Meppen, aus der 3. Liga abstiegen, folgten neben den Emdern abzüglich des Relegationsteilnehmers noch vier weitere fixe Absteiger. Drei davon standen noch vor dem letzten Spieltag fest – Atlas Delmenhorst sowie Rehden und der VfV 06 Hildesheim, drei weitere Vereine aus Niedersachsen. Durch eine Niederlage gegen den 1. FC Phönix Lübeck stieg am finalen Spieltag auch Werder Bremen II ab, da der Stadtrivale Bremer SV parallel dazu einen Sieg gegen Teutonia Ottensen in deren nicht beendeter Partie zugesprochen bekam.[3] Für den Bremer SV stand nun die Teilnahme an der Abstiegsrelegation an, in der Niedersachsens VizemeisterLupo Martini Wolfsburg bezwungen wurde.
Der Meister der Regionalliga Nord war wie die Meister der Regionalligen Südwest und West für die 3. Liga 2023/24 sportlich qualifiziert.
Abstieg aus der Regionalliga Nord
Da der Meister in dieser Spielzeit direkt aufstieg und die Regionalliga Nord zur Teilnehmerzahl von 18 Mannschaften aus der Vor-Coronazeit zurückkehren wollte, stiegen allenfalls drei Mannschaften ab. Die drei Absteiger wurden durch die drei Oberliga-Aufsteiger ausgeglichen.
Im Regelfall hätte der Viertletzte Relegationsspiele gegen die zweitbeste aufstiegsberechtigte Mannschaft der Oberliga Niedersachsen 2022/23 bestritten. Bei Absteigern aus der 3. Liga 2022/23 in die Regionalliga Nord erhöhte sich die Anzahl der Absteiger entsprechend und der Teilnehmer an der Relegation veränderte sich entsprechend nach „oben“.[4] An der 3. Liga 2022/23 nahmen aus dem NFV-Gebiet der SV Meppen, der VfB Oldenburg und der VfL Osnabrück teil. Da die Meppener wie auch die Oldenburger abstiegen, war der sichere Klassenerhalt erst ab dem 13. Platz erreicht. Der 14. Platz musste in die Relegation und die schlechtesten fünf Mannschaften stiegen ab.
Die Zweitmannschaften von Erst- und Zweitligisten durften nur Spieler einsetzen, die während des gesamten Spieljahres (1. Juli bis 30. Juni) nicht älter als 23 Jahre sind und somit unter die U23-Regelung fielen. In dieser Saison waren also grundsätzlich nur Spieler spielberechtigt, die am oder nach dem 1. Juli 1999 geboren wurden. Darüber hinaus durften sich jedoch drei ältere Spieler gleichzeitig im Spiel befinden.
2
Beiden Vereinen wurden im Oktober 2022 aufgrund zu spät gezahlter Verbandsabgaben jeweils drei Punkte abgezogen. Einsprüche beim NFV-Präsidium und -verbandsgericht blieben erfolglos.[6][7]
Kreuztabelle
Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte, die Gastmannschaft in der oberen Zeile aufgelistet.
Beim Spiel des Bremer SV gegen den FC Teutonia 05 Ottensen am letzten Spieltag verließen die Ottenser kurz vor der Halbzeitpause beim Stand von 2:1 eigenmächtig das Spielfeld und anschließend die Sportanlage, da einer ihrer Spieler von einem Spieler des Bremer SV rassistisch beleidigt worden sein soll. Das Sportgericht des NFV wertete das Spiel daraufhin mit 5:0 für den Bremer SV. Der Vorwurf konnte laut dem Gericht nicht abschließend geklärt werden. Der Bremer SV bestritt eine derartige Äußerung. Der Schiedsrichter und seine Assistenten hätten darüber hinaus auch keine rassistischen oder beleidigenden Worte vernommen. Das Spiel wurde auch zu keinem Zeitpunkt durch den Unparteiischen unter- oder gar abgebrochen.[3]
Tabellenverlauf
Verlegte Partien werden entsprechend der ursprünglichen Terminierung dargestellt, damit an allen Spieltagen für jede Mannschaft eine maximal um eins abweichende Anzahl an Spielen berücksichtigt wird. Jede Mannschaft hat pro Halbserie an einem Spieltag spielfrei.
Die Punktabzüge für den SSV Jeddeloh sowie den TSV Havelse sind jeweils ab dem 14. Spieltag berücksichtigt.
Aus Sicherheitsgründen ist das Stadion an der Düsternortstraße, das ansonsten Platz für 12.000 Zuschauer bietet, nur für 6.000 Personen freigegeben.[11]
7
Aus Sicherheitsgründen ist das Stadion Hoheluft, das ansonsten Platz für 8.000 Zuschauer bietet, nur für 5.000 Personen freigegeben.[12]
8
Bis Oktober 2022 hieß die Spielstätte Wolfgang-Meyer-Sportanlage und wurde dann in Sportpark Eimsbüttel umbenannt.[13]