Eine Fruchtsuppe (auch Obstsuppe genannt) ist eine aus Obst als Hauptzutat und ggf. gemischt mit Gemüse hergestellte Suppe, die heiß oder kalt gegessen werden kann. Neben den Hauptzutaten besteht sie meist aus Flüssigkeiten wie Wasser, Fruchtsaft, Wein oder Milcherzeugnissen, und wird mit Trockenfrüchten, Nüssen oder anderen Früchten ergänzt. Als Dickungsmittel können Grieß, Sago, Stärke oder pflanzliche Produkte genutzt werden.[1] Sie wird als Vorspeise oder Hauptmahlzeit verwendet, je nach Geschmack aber auch als Süßspeise und Dessert. Kalt servierte Fruchtsuppe wird auch Fruchtkaltschale genannt.
Fruchtsuppen haben in Mittel- und Nordeuropa eine lange Tradition. Die Begriffe Fruchtsuppe und Obstsuppe sind gleichermaßen in bekannten Standardwerken wie z. B. von Maria Anna Neudecker (1831),[2]Henriette Davidis (1845),[3]Katharina Prato,[4] Mathilde Ehrhardt (1904)[5] oder Hedwig Heyl (1897)[6] zu finden. Ebenso werden sie in den historischen Dr. Oetker Schulkochbüchern[7] beschrieben. Häufig wurden sie in der Schonkost für Kranke und Schwache[8] und fleischlosen Küche der Fastenzeit oder des Vegetarismus genutzt.
Varianten von Frucht- bzw. Obstsuppen
Nahezu alle Obstsorten können als Hauptzutat für Fruchtsuppen verwendet werden. Daneben verwendet man süßliche Fruchtgemüse und Pflanzen wie z. B. Rhabarber mit säuerlichem Geschmack. Beispiele hierfür sind unter anderem:[9][10][11]
In den skandinavischen Ländern sind Fruchtsuppen besonders beliebt und daher in unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen als Instantprodukte zu bekommen.[1] In Schweden hat Hagebuttensuppe (schwedischNyponsoppa) den Status eines Nationalgerichts,[13] das warm oder kalt sowohl im Teller serviert als auch aus dem Glas getrunken wird. Am bekanntesten ist die aus Trockenfrüchten (Backobst) hergestellte Fruktsoppa (Fruchtsuppe), die warm oder kalt serviert wird.
Auch in der ungarischen Küche haben Fruchtsuppen (Gyümölcsleves) einen festen Platz, darunter Apfel-, Pflaumen-, Quitten-, Pfirsich-, Maronen- oder Mischobstsuppe.[14] Besonders populär ist die Kirschsuppe "Vörösboros Meggyleves", zu deutsch: "beschwipste Sauerkirschsuppe".[15][16][17]
↑Beerensuppen (Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren). In: Magrit Liepe: Polnisch kochen - Gerichte und ihre Geschichte. Verlag Die Werkstatt, Göttingen, 2003, ISBN 3-89533-414-6.
↑Stichwort "Ungarische Kirschsuppe" im Abschnitt "Fruchtpürees und Fruchtsuppen", in: Anne Willan, Die Große Schule des Kochens, Christian Verlag, München 2009, ISBN 978-3-88472-937-3.