FruchtschieferFruchtschiefer sind Kontaktmetamorphite, welche aus Tonsteinen hervorgegangen sind. Entstehung und MineralbestandSie entstehen schon bei recht geringen Drücken (niedrigmetamorphe Gesteine) und bei Temperaturen um ca. 500 °C. Bei dieser Temperatur entwickelt sich Cordierit bis zur Getreidekorngröße, was sich namensprägend auswirkte. Zum Mineralbestand gehören Cordierit, Muskovit, Kalifeldspat, Quarz, Biotit und Hornblende. VorkommenFruchtschiefer treten in Deutschland als kontaktmetamorphes Gestein im Harz, Erzgebirge, Odenwald und Vogtland auf. Bei dem bekanntesten Vorkommen handelt es sich um die Lagerstätten bei Theuma und Tirpersdorf (beide im Vogtland), in denen tonige Sedimentgesteine des Ordoviziums in unmittelbarer Nachbarschaft zum variszischen Bergener Granitpluton kontaktmetamorph überprägt wurden.[1] Der Theumaer und Tirpersdorfer Fruchtschiefer hat über die Region hinaus verbreitet Anwendung gefunden. VerwendungDie traditionelle Hauptanwendung besteht in Form spaltrauher Produkte zu Mauerwerk verschiedener Art. Der Theumaer Fruchtschiefer wird ferner gespalten oder gesägt und anschließend geschliffen als Fassadenplatte, Fußbodenplatte und Sockelverblendung eingesetzt. Zu den architektonischen Bauteilen gehören weiterhin Fenster- und Türgewände, Säulen und Stufen. Vereinzelt kommen auch künstlerisch-bildhauerische Anwendungen vor. Die Anwendung des Theumaer Schiefers kann bis in das Mittelalter zurückverfolgt werden. Ein Beispiel sind Platten in der aus dem 14. Jahrhundert stammenden Gruft der Johanniskirche (1122) von Plauen. Literatur
WeblinksCommons: Fruchtschiefer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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