Fritz Walden studierte einige Semester Germanistik. Er war seit den 1950er Jahren Kulturredakteur der Wiener Arbeiter-Zeitung (AZ). Er nahm aktiv am kulturellen Geschehen teil, war 1964 neben Edwin Zbonek ein Gründungsmitglied des Vereins der Wiener Filmfestwochen[2], welcher die Organisation des Wiener Filmfestivals Viennale, wie es nun genannt wurde, übernahm. Er unterrichtete in den 1970er und 80er Jahren auf der Wiener Filmakademie das Fach Filmanalyse, wurde an internationalen Filmfestivals wie der Berlinale[3][4] als Juror geholt und gehörte in den 1980er Jahren als Juror-Mitglied dem Filmbeirat der Österreichischen Filmförderung des Unterrichtsministerium[5] an. Daneben war er ein Förderer und Mentor von jungen Wiener Filmschaffenden, die er manchmal auch materiell unterstützte. Durch das erste Schriftinsert im Vorspann des Filmes widmete ihm Mansur Madavi aus Dank seinen Film Notausgang.
Er gehörte einer Generation von Kritikern an, die kein Hehl aus ihrer Leidenschaft für die Filme,[6][7] Theaterstücke oder Opern[8][9] machten, die es zu rezensieren gab, und wird auch oftmals in anderen Medien von Kollegen[10][11] oder in Diplomarbeiten[12] zitiert.
Fritz Walden trat auch in Filmen[13] auf und schrieb Lyrik für zeitgenössische Musik.[14]
Österreichs Film: Eine Chronik der verlorenen Jahre. In: Jacques Hannak (Hrsg.): Bestandaufnahme Österreich. 1945–1963. Forum-Verlag, Wien 1963, S. 438 ff. (Fachaufsatz).
Friedrich Stadler: Vertriebene Vernunft. Emigration und Exil österreichischer Wissenschaft. 1930–1940. Bd. 2: Emigration – Exil – Kontinuität. Unveränderte Neuauflage. Lit Verlag, Münster 2004, ISBN 3-8258-7373-0, S. 861–862.
Hans Heinz Fabris, Fritz Hausjell (Hrsg.): Die vierte Macht. Zu Geschichte und Kultur des Journalismus in Österreich seit 1945. Verlag für Gesellschaftskritik, Wien 1991, ISBN 3-85115-134-8, S. 213–215 (Österreichische Texte zur Gesellschaftskritik, Bd. 53).
Jacques Hannak (Hrsg.): Bestandaufnahme Österreich. 1945–1963. Forum-Verlag, Wien 1963, S. 484.
Zum Filmkritiker und Filmförderer Fritz Walden
Edith Blaschitz: Populärer Film und der „Kampf gegen Schmutz und Schund“. Filmrezeption in Österreich zwischen Kontrolle, Identitätsfindung und Bildungsbemühen (1946–1970). Dissertation, Universität Wien, Wien 2009 (online, PDF-Datei, 3,46 MB).
Rita Hochwimmer: Tendenzen und Brüche in der Entwicklung des Filmfestivals Viennale von 1960–1972 und ihre öffentliche Rezeption. Dissertation, Universität Wien, Wien 2008 (online, PDF-Datei, 1,71 MB).
Walter Fritz: Im Kino erlebe ich die Welt. 100 Jahre Kino und Film in Österreich. Christian Brandstätter Verlag, Wien 1997, ISBN 3-85447-661-2, S. 272.
Walter Fritz: Kino in Österreich. Bd. 3: 1945–1983. Film zwischen Kommerz und Avantgarde. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1984, ISBN 3-215-04992-9, S. 82, 110, 119 (Ein Österreich-Thema aus dem Bundes-Verlag).
Zum Literatur- und Theaterkritiker Fritz Walden
Sabine Krangler: Helmut Qualtinger oder: die Demaskierung einer Volksseele. Eine Abhandlung des Werks „Herr Karl“ zum politischen und gesellschaftlichen Zeitgeschehen und dessen Medienecho.Diplomarbeit, Universität Wien, Wien 2006 (online, PDF-Datei, 556 kB)
Nicole Metzger: „Alles in Szene setzen, nur sich selber nicht.“ Der Regisseur Leopold Lindtberg. Braumüller, 2002, ISBN 3-7003-1409-4, S. 201, 213 (Blickpunkte, Sonderband der Schriften der Schweizerischen Gesellschaft für Theaterkultur, Bd. 23; zugleich Dissertation, Universität Wien 2001).
Kurt Palm: Vom Boykott zur Anerkennung. Brecht und Österreich. 2., durchgesehene Auflage. Löcker Verlag, Wien 1984, ISBN 3-85409-064-1; S. 180–181, 198.
Desiree Schuschitz: 1900-1980. 80 Jahre Wiener Symphoniker. Ein Stück Wiener Musikgeschichte. Musikverlag Doblinger, Wien 1980, ISBN 3-900035-68-7, S. 89–90, 123.
Manfred Wagner: Geschichte der österreichischen Musikkritik in Beispielen. Schneider, 1979, ISBN 3-7952-0255-8, S. 25, 646 ff. (Publikationen des Instituts für Österreichische Musikdokumentation, Bd. 5).