Grab von Fritz Tröger auf dem Dresdner Heidefriedhof
Fritz Tröger wurde 1894 als Sohn von Richard Tröger, Unteroffizier im Dienstgrad eines Zeugfeldwebels, in Dresden geboren. Fritz Tröger litt an einem chronischen Ohrenleiden und war stark schwerhörig. Von 1900 bis 1905 besuchte er die Bürgerschule und von 1905 bis 1911 die städtische Realschule. Von 1911 bis 1915 absolvierte er die Fachschule für das Schneidergewerbe in Dresden und arbeitete als Volontär in verschiedenen Schneiderbetrieben.
Ab 1925 war Tröger als freischaffender Maler in Dresden tätig. Er unternahm 1927 eine Studienreise nach Spanien und Portugal und war von 1928 bis 1930 Lehrer an der Kunstschule von Guido Richter in Dresden. Tröger unternahm 1929 eine Studienreise in die Tschechoslowakei und nach Österreich und 1930 eine Studienreise nach Frankreich. Von 1929 bis 1935 war er außerdem Lehrer an der Heeres-Handwerker-Schule in Dresden.
Die Stellung Tröger als Künstler in der Nazizeit ist zwiespältig. Er trat zum 1. Mai 1933 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 2.434.063).[3] Obwohl 1937 im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ Bilder Trögers beschlagnahmt und vernichtet wurden, konnte er von 1942 bis 1944 an der Großen Deutschen Kunstausstellung in München teilnehmen.
Ab 1936 besaß Tröger in Laske bei Kamenz ein Landatelier und fand nach eigenen Worten eine „zweite Heimat“. Er wurde 1947 Mitglied der Künstlergruppe Das Ufer. Ab 1949 folgten regelmäßige Studienaufenthalte in der MTS (Maschinen-Traktoren-Station) Barnitz bei Meißen sowie ab 1951 Arbeitsaufenthalte im Braunkohlenwerk „John Schehr“ in Laubusch bei Hoyerswerda. Er leitete dort den Zirkel für künstlerisches Volksschaffen und verfügte seit 1961 über einen Werkvertrag.
In den Jahren 1955 und 1961 reiste er nach Paris. In der Dresdner Galerie Neue Meister befinden sich mehrere Bilder Trögers.[4]
Trögers Grabstätte befindet sich auf dem Dresdener Heidefriedhof.
2011/12: Dresden, Neue Sachlichkeit in Dresden. Malerei der Zwanziger Jahre von Dix bis Querner, 1. Oktober 2011 – 8. Januar 2012, Kunsthalle im Lipsius-Bau
Werkdokumentation (Auswahl)
1966: Fritz Tröger. Ausstellung in Berlin. Arbeiten 4 Jahrzehnte von 1925 bis 1966. Klappkatalog mit biografischen Daten und einem Text von Hans Schulz sowie 13 Schwarz-Weiß-Abbildungen von Zeichnungen und Gemälden, VEH Moderne Kunst 1966.
1976: Fritz Tröger. Gemälde. Keramische Malerei. Grafik der dreissiger Jahre. Faltblatt mit einem Text von Fritz Tröger und 3 Schwarz-Weiß-Abbildungen von Zeichnungen, Kleine Galerie des VEBVerlag der Kunst, Dresden 1976.
2018: Fritz Tröger. Alltag und Sachlichkeit. Ausstellungskatalog mit Texten von Anja Himmel und Michael Böhlitz, Galerie Himmel, Dresden 2018, 134 Seiten mit 113 farbigen Werkabbildungen sowie Lebenslauf und biografischen Fotos (ohne ISBN).
Literatur
Tröger, Fritz. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band4: Q–U. E. A. Seemann, Leipzig 1958, S.472 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Martin Papenbrock, Gabriele Saure (Hrsg.): Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen : Teil 1. Ausstellungen deutscher Gegenwartskunst in der NS-Zeit. Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, Weimar 2000, ISBN 3-89739-041-8, doi:10.1466/20061109.28.
Karin Müller-Kelwing: Die Dresdner Sezession 1932 – Eine Künstlergruppe im Spannungsfeld von Kunst und Politik. Hildesheim (u. a.) 2010, zugleich: Dissertation, TU Dresden 2008, ISBN 978-3-487-14397-2, S. 202–203, 380.
Fritz Tröger. In: Birgit Dalbajewa (Hrsg.): Neue Sachlichkeit in Dresden. Sandstein Verlag, Dresden 2011, ISBN 978-3-942422-57-4, S.309–311.
↑Karin Müller-Kelwing: Die Dresdner Sezession 1932 – Eine Künstlergruppe im Spannungsfeld von Kunst und Politik. Georg Olms Verlag, Hildesheim 2010, ISBN 978-3-487-14397-2, S.386.
↑Karin Müller-Kelwing: Die Dresdner Sezession 1932 – Eine Künstlergruppe im Spannungsfeld von Kunst und Politik. Georg Olms Verlag, Hildesheim 2010, ISBN 978-3-487-14397-2, S.202–203.