1954 unternahm Fritz Nöpel nach seiner Berufsausbildung zum Bergmann eine Fahrradreise durch Asien mit dem Ziel, die Olympischen Sommerspiele 1956 in Melbourne, Australien, zu besuchen. Auf Java kam er das erste Mal mit Karate in Kontakt. Den ersten intensiven Karateunterricht nahm er in Taiwan. Nach einem ersten Aufenthalt in Japan im Winter 1957/58 absolvierte er in den USA eine Ausbildung zum Tiefseetaucher und arbeitete anschließend in Japan als Berufstaucher. Dort begann er im Yuishinkan, dem Dōjō von Kisaki Tomoharu in Osaka, als einer von wenigen Schülern Gōjū-Ryū-Karate zu erlernen. 1961 heiratete er in Osaka Eiko Nakabajasi.[1] 1967 kehrte er mit Ehefrau Eiko und Tochter Jaqueline[2] nach Deutschland zurück, wo er bis zu seiner Pensionierung 1996 bei der Deutschen Bundesbahn als Gleisbauer/Vermesser beschäftigt war. Ab 1982 wohnte er in Kamen. Mit seiner Frau Eiko hatte er fünf Kinder.[3][4][5] Fritz Nöpel starb im November 2020 im Alter von 85 Jahren in Kamen.[6]
Karate
1967 gründete Fritz Nöpel – damals Inhaber des 4. Dan – im PolizeisportvereinDortmund eine Gōjū-Ryū-Karate-Abteilung und damit das erste Gōjū-Ryū-Karate-Dōjō Deutschlands. Kurz nach seinem Umzug nach Kamen 1978 gründete er den Karate-Do-Club Kamen, der heute Honbu Dōjō des Yuishinkan in Europa ist.[3] 1999 wurde Fritz Nöpel zusammen mit dem 8. Dan der Ehrentitel Hanshi verliehen. Der Deutsche Karate Verband (DKV) verlieh ihm 2007 den 9. Dan.[7][8] Während des Yuishinkan-Sommerlehrgangs im Mai 2016 wurde ihm zum Anlass seines 60-jährigen Karate-Jubiläums der 10. Dan zusammen mit der Ehrennadel in Platin verliehen.[9] Fritz Nöpel war Ehrenvorsitzender des Goju-Ryu Karate-Bund Deutschland[10] und der European Goju-Ryu Karate-Do Federation.[11] Er war maßgeblich an der Entwicklung des DKV beteiligt.[4][12]
Jukuren
In seinen letzten Jahren konzentrierte sich Fritz Nöpel auf das Jukuren-Training, veröffentlichte zusammen mit Martin Nienhaus ein Buch zu diesem Thema und entwickelte Jukuren no Kata, eine Kata, die auch von älteren Menschen noch geübt werden kann.[4]
Fritz Nöpel: Dôjôkun. Das Edle bewahren. In: Uschi Schlosser-Nathusius, Florian Markowetz (Hrsg.): Kampfkunst als Lebensweg. 1. Auflage. Kristkeitz, Heidelberg/Leimen 2004, ISBN 3-932337-14-X.
Matthias Fahling: Fritz Nöpel. Karategroßmeister Fritz Nöpel. Alles begann mit einer Weltreise mit dem Fahrrad. In: Matthias Fahling, Lukas Peuckmann (Hrsg.): Siege, Rekorde, Olympische Ehren. Sportlerinnen und Sportler aus dem Kreis Unna. Aschendorff Verlag, Münster 2010, ISBN 978-3-402-12843-5, S.42–45.
↑Jacqueline Winkler. Yuishinkan Goju-Ryu Karate-Do Kamen/Bergkamen, abgerufen am 4. Dezember 2018.
↑ abMatthias Fahling: Fritz Nöpel. Karategroßmeister Fritz Nöpel. Alles begann mit einer Weltreise mit dem Fahrrad. In: Matthias Fahling, Lukas Peuckmann (Hrsg.): Siege, Rekorde, Olympische Ehren. Sportlerinnen und Sportler aus dem Kreis Unna. Aschendorff Verlag, Münster 2010, ISBN 978-3-402-12843-5, S.42–45.