Fritz Fuß (bürgerlich: Friedrich Karl Wilhelm Wolf ; * 12. Juli 1889 in Wiesbaden ; † 27. April 1945 in Berlin ) war ein deutscher Architekt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Leben
Fritz Fuß studierte an der Kunstgewerbeschule in Dresden bei Wilhelm Kreis , dessen Mitarbeiter er wurde und mit dem er 1908 nach Düsseldorf umsiedelte. Um 1910/1911 war er in Düsseldorf assoziiert mit Willy Dietsch. Er entwarf im Atelier von Wilhelm Kreis das Teehaus auf der Deutschen Werkbund Ausstellung Köln des Jahres 1914. Von 1914 bis 1918 nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg teil.
Zwischen 1919 und 1936 war er als selbstständiger Architekt in Köln, anschließend in Berlin tätig. Wie viele Architekten aus der Dresdener Schule und dem Büro von W. Kreis versuchte er eine Symbiose aus Tradition und Moderne, wobei sich die Architektur meist durch starke Plastizität und besondere Affinität zur Bildhauerei auszeichnet. In der Kölner Zeit zählte Fritz Fuß zu den anerkanntesten Architektenpersönlichkeiten der Stadt.[ 1]
Fuß war 1928 Gründungsmitglied des ‚Blocks Kölner Baukünstler‘, Mitglied im Bund Deutscher Architekten und im Deutschen Werkbund . Als die Stadt in der Schlacht um Berlin von sowjetischen Truppen erobert wurde, beging er am 27. April 1945 Selbstmord .
Bauten und Entwürfe
Ehrenmal für die Studentenschaft, Friedenspark Köln
US-Hauptquartier in Berlin-Dahlem
Verwaltungsgebäude der Beton- und Monierbau in Berlin-Friedenau
1914: Teehaus der Werkbundausstellung (als Mitarbeiter von W. Kreis), Köln-Deutz
1919: Umbau und Erweiterung von Gut Albrechtshof, Bendorf
1920–1924: Künstlerspiele „Boccaccio“, Schildergasse 99–101, Köln
1922: Ehrenmal für die Studentenschaft der Universität, Friedenspark Köln
um 1922: Bürohaus der Kripper Lederfabrik, Kripp
um 1922: Wirtschaftshof „Grebe“, Kripp
1922–1923: Besatzungsbauten. Stadtwaldgürtel/Clarenbachstraße, Köln-Lindenthal
1922–1923: Ursula-Bräu, Ursulaplatz 5–7, Köln
1923: Kasino der Rheinischen Presshefe- und Spritwerke AG, Monheim
1924–1928: Textilhaus Küchel, Domstraße 6, Köln
1924–1925: Villa Schwarz, Marienburger Straße 53, Köln-Marienburg
1925: Brückenkopf-Wettbewerb, Heumarkt , Köln
1925–1926: Rheinische Pappenfabrik AG, Monheim
1925–1926: Siedlung Bau-Verein, Leverkusen-Hitdorf
1926: Wettbewerb Pfarrhaus (Mitarb. Franz Berresheim), 1. Preis, Marl
1926–1927: Doppelvilla, Wolfgang-Müller-Straße 17–19, Köln
1927–1935: Ehrenmal (mit Willy Meller ), Lüdenscheid
1928: Ehrenmal (mit Willy Meller), Leverkusen-Hitdorf
1928–1929: Büro und Fabrik Gummiwaren M. Steinberg, Haarweg 149, Köln-Ehrenfeld
1928–1930: Mehrfamilienhäuser in der Naumannsiedlung der GAG in Köln-Riehl , Boltensternstraße 111–131 / Stammheimer Straße 171–175 (mit Manfred Faber und Hans Heinz Lüttgen )
1929–1930: GAG-Reihenhäuser, Eilendorfer Straße 10–24/Malmedyer Straße 13, Köln-Müngersdorf
1929–1930: Mehrfamilienhäuser der GAG (mit Adolf Haug), Höninger Weg 61–71, Köln-Zollstock
1930–1931: Siedlung Neurath (mit Theodor Willkens, Adolf Haug und Paul Pott), Berliner Straße und andere, Köln-Höhenhaus
1930–1931: Wohnhäuser der GAG (mit Georg Eberlein), Nußberger Pfad, Köln-Ossendorf
1938: Umbau des Großen Schauspielhauses zum „Theater des Volkes “, Berlin-Mitte
1938: Hallen im Funkturmgarten im Rahmen der Ausstellung „Das Handwerk der Welt in Berlin“
1936–1937: Luftgaukommando III , Berlin-Dahlem [ 2]
1939: Verwaltungsgebäude der Beton- und Monierbau AG (mit Cornelius van der Hoeven), Berlin-Friedenau [ 3]
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
↑ Fritz Fuß. In: arch INFORM ; abgerufen am 1. September 2015.
↑ LDL-Berlin: Clayallee 170, 172, Luftgaukommando III (später US-Headquarters Command), 1938–1938 von Fritz Fuß
↑ LDL-Berlin: Sarrazinstraße 11, 13, 15, Verwaltungsgebäude der Beton- und Monierbau 1939 von Fritz Fuß und Cornelius Van der Hoeven