Er galt als einer der bestaussehenden Männer seiner Zeit und war einer der Liebhaber seiner Schwägerin, Kurfürstin Elisabeth Auguste.
Sein älterer Bruder Christian IV. war seit 1735 Herzog von Pfalz-Zweibrücken. Friedrich Michael als zweitgeborener Sohn begann eine Militärlaufbahn in französischen Diensten und bekleidete bereits 18-jährig den Rang eines Maréchal de camp und wurde später französischer Generalleutnant. Gemeinsam kämpfte er mit MarschallBelle-Isle 1742 bei der Belagerung von Prag. Am 27. November 1746 konvertierte Friedrich Michael vom protestantischen Glauben zum Katholizismus.[2] 1751 besuchte er Rom und wurde von PapstBenedikt XIV.gefirmt. Dieser riet ihm, seinem Taufnamen Friedrich den Namen des Erzengels Michael hinzuzufügen, was der Prinz ab diesem Zeitpunkt tat.
Friedrich Michael war seit Februar 1746 kurpfälzischer Generalfeldmarschall, Gouverneur von Mannheim und schließlich 1758 als Feldmarschall der Kaiserlichen Armee im Siebenjährigen Krieg gegen Friedrich den Großen. Nach der Schlacht bei Roßbach gelang es ihm, die geschlagene kaiserliche Armee wieder aufzubauen, wofür er das Großkreuz des Militär-Maria-Theresia-Ordens erhielt.[3] Im Herbst 1758 drang er in Sachsen ein, nahm die Festung Sonnenstein[4] und belagerte Leipzig. Im Jahr danach, seit März 1760 Reichs-Generalfeldmarschall, wurden Leipzig, Torgau, Wittenberg und Dresden erobert. Er sicherte Feldmarschall Daun im Gefecht von Maxen und kämpfte siegreich im Gefecht bei Oschatz. Am 27. April 1761 trat er von seinem Posten zurück und übergab in Bamberg die Reichstruppen an Feldmarschall Johann von Serbelloni, der mit dem Interims-Kommando der Reichsarmee betraut wurde (vom 26. April 1762 bis Mai 1763 hatte dann Johann Sigismund Macquire von Inniskillen das Interims-Kommando der Reichsarmee inne).
Sein Bruder Christian übernahm auch die Erziehung von Friedrichs Söhnen Karl II. August und Max Joseph, da Friedrich nach dem Siebenjährigen Krieg nicht zurückkehrte, sondern in österreichischen Diensten geblieben war. Nach dem Frieden von Hubertusburg erhielt Friedrich Michael das Generalkommando in Böhmen und wurde später Präsident der Geheimen Militärkonferenz. Nach der Aufgabe dieser Ämter lebte Friedrich Michael, der große Teile seines Lebens in Mannheim zugebracht hatte, zurückgezogen am pfälzischen Hof. Er starb 43-jährig; die Beisetzung erfolgte in der Karmeliterkirche Heidelberg, nach Aufhebung des Klosters überführte man den Sarg 1805 in die St.-Michaels-Kirche zu München.[5][6]
Friedrich Michael heiratete 1746 in München Maria Franziska (1724–1794), Tochter des kurpfälzischen Erbprinzen Joseph Karl Emanuel. Sie hatten folgende Kinder:
Der Militär-Maria-Theresien-Orden durch Maria Theresia als erster österreichischer Militärorden gestiftet. Er war die höchste Tapferkeitsauszeichnung des Landes.
Trost, Ludwig, Leist, Friedrich: Pfalzgraf Friederich Michael von Zweibrücken und das Tagebuch seiner Reise nach Italien. Buchner, München, 1892 Digitalisat
Artur Brabant: Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation im Kampf mit Friedrich dem Großen. Bd. 2: Die Reichspolitik und der Feldzug in Kursachsen 1758. Paetel, Berlin 1911, S. 41 ff.
Lebenslust und Frömmigkeit. Kurfürst Carl Theodor zwischen Barock und Aufklärung. Pustet, Regensburg 1999 (Ausstellungskatalog).
↑Die Ernennung zum Reichsgeneralfeldmarschall vom 16. Februar 1758 durch Kaiser Franz auf Druck seiner Gemahlin Maria Theresia wurde vom Reichstag nicht anerkannt. Erst am 17. März 1760 wurde er im Regensburger Reichstag, der sich bisher gegen die Anerkennung der vom Wiener Hofe eigenmächtig verliehenen Würde hartnäckig gesträubt hatte, durch einen Majoritätsbeschluß vom zum „katholischen Reichsgeneralfeldmarschall“ ernannt.
↑Georg Wilhelm Hopf: Bayerische Geschichte in Zeittafeln, Schmid, 1865, S. 151.
↑Jaromir Hirtenfeld: Der Militär-Maria-Theresien-Orden und seine Mitglieder, Kaiserliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1857, S. 1728.
↑Karl Wilhelm Böttiger: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen, Band 2, F. Perthes, 1831, S. 336
↑Felix Joseph Lipowsky: Karl Theodor, Churfurst von Pfalz-Bayern, Sulzbach, 1828, S. 16, Fußnote 1; (Digitalscan)