Nach einem weiteren kurzen Studium an der ETH Zürich zog er nach Basel und habilitierte sich 1875 mit der Schrift Über die Entwicklung der Theoretischen Chemie. Er war dann Assistent von Jules Piccard, bis er 1877 in Basel zum ao. Professor ernannt wurde. 1880 wechselte er nach Heidelberg, wo er 1888 ao. Professor wurde und bis 1922 lehrte. Anfangs hatte er dort, wie auch Bunsen, keinen leichten Stand und arbeitete bis 1898 unter sehr beengten Verhältnissen.
Sein Interesse galt den Fettsäuren, den aromatischen Sulfonsäuren und dem stufenweisen Abbau der Carbonsäuren (Krafftscher Carbonsäureabbau, 1879[3]). Er synthetisierte aromatische Selen- und Tellur-Verbindungen und bestimmte den Siedepunkt der Edelmetalle.
Ehrungen
1892 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.
1923 wurde er in Heidelberg noch kurz vor seinem Tod zum ordentlichen Honorarprofessor ernannt.[4][5]
Schriften
Kurzes Lehrbuch der Chemie (Leipzig und Wien, Franz Denticke)
F. Krafft, Adolf Stern, Hermann Wiglow: Ueber das Verhalten der fettsauren Alkalien und Seifen in Gegenwart von Wasser Teil I und II in: Ber. Dt. chem. Ges. 27 (1894) Bd. 4, S. 1747–1761, Teil III Die Seife als Krystalloide 28 (1895) Bd. 3 S. 2566–2573 und Teil IV Die Seife als Colloide 28 (1895) Bd. 3 S. 2573–2582 (sie definierten hierin eine „Ausscheidungstemperatur“, die Lawrence 1935 als Krafft-Punkt benannte[6])
F. Krafft, Anton Strutz: Über das Verhalten seifenähnlicher Substanzen gegen Wasser in: Ber. Dt. chem. Ges. 29 (1896) Bd. 2 S. 1328–1334.
F. Krafft: Ueber eine Theorie der colloidalen Lösungen in: Ber. Dt. chem Ges. 29 (1896) Bd. 2 S. 1334–1344
F. Krafft, R. Funcke: Ueber die Einwirkung des Wassers auf Heptylaminseifen Ber. Dt. chem. Ges. 33 (1900) Bd. 3 S. 3210–3212
↑F. Krafft: Ueber die Laurinsäure und ihre Umwandlung in Undecylsäure. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. 12, 1879, S. 1664–1668, doi:10.1002/cber.187901202126.
↑Hochschul- und Personalnachrichten in Angewandte Chemie 36, 236 (1923).