Das Forschungsinstitut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS wurde im Jahr 1988 als ein Institut der ehemaligen Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung GmbH (GMD) gegründet. Seit der Fusion von GMD und Fraunhofer im Juli 2001 ist FOKUS ein Institut der Fraunhofer-Gesellschaft. Im Jahr 2012 wurden die drei IuK-Institute FOKUS, FIRST und ISST-Berlin unter dem Namen Fraunhofer FOKUS zusammengeführt. Im Oktober 2014 wurde Manfred Hauswirth zum geschäftsführenden Institutsleiter.[5] Am 1. Januar 2015 wurde Ina Schieferdecker in die Institutsleitung berufen.[6] Am 1. Oktober 2019 verließ Ina Schieferdecker Fraunhofer FOKUS aufgrund ihrer Ernennung zur Abteilungsleiterin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).[7]
Forschungsthemen
Schwerpunkt ist die praxisorientierte Erforschung und Umsetzung der Digitalen Vernetzung. Fraunhofer FOKUS unterstützt Wirtschaftsunternehmen und öffentliche Verwaltungen in der Gestaltung des digitalen Wandels durch Forschungsleistungen von der Anforderungsanalyse über Beratung, Machbarkeitsstudien, Technologieentwicklung bis hin zu Prototypen und Piloten. Dabei deckt Fraunhofer FOKUS mit seinen Geschäftsbereichen viele Bereiche ab, die für die Entwicklung IKT-basierter Infrastrukturen in vernetzten Umgebungen notwendig sind.
Fraunhofer FOKUS ist für Unternehmen und öffentliche Verwaltungen ein neutraler Partner, der in vielen internationalen Standardisierungsgremien aktiv ist und interoperable, domainspezifische, aber auch domainübergreifende Lösungen umsetzt. Grundlage dafür sind Labor- und Simulationsumgebungen, in denen technologisch und organisatorisch komplexe Anwendungen basierend auf neuen Technologien umgesetzt, getestet und zertifiziert werden können, wobei Entwicklungs- und Testprozesse zur Anwendung kommen, die ebenso im Haus entwickelt werden.[8]
Die organisatorische Basis des Instituts bilden sieben Geschäftsbereiche:
Der Geschäftsbereich Digital Public Services (DPS) bündelt die Aktivitäten rund um eGovernment und Öffentliche IT. Er unterstützt Politik, Verwaltung und Wirtschaft bei der strategischen Umsetzung von interoperablen und sicheren IKT-Lösungen im öffentlichen Raum und in der öffentlichen Verwaltung.[17]
Der Geschäftsbereich Future Applications and Media (FAME) bietet Unternehmen das technische Know-how für interaktive Medienanwendungen.[18]
Der Geschäftsbereich Quality Engineering (SQC) bietet Methoden, Prozesse und Werkzeuge für die Entwicklung und Qualitätssicherung von softwareintensiven Systemen, die in städtischen Infrastrukturen, Autos, Bahnen, Fabriken oder Flugzeugen zentrale und oft sicherheitskritische Funktionen übernehmen.[19]
Der Geschäftsbereich Smart Mobility (ASCT) entwickelt Lösungen für das automatisierte Fahren, für eine integrierte urbane Mobilität, implementiert kooperative und kollaborative Fahrerassistenzsysteme und unterstützt seine Partner bei der Validierung von Prototypen hinsichtlich Standardkonformität, bei der Wirkungsanalyse und bei der Durchführung von Feldtests.[20]
Der Geschäftsbereich Software-based Networks (NGNI) arbeitet an echtzeitfähigen, Software-basierten Kommunikationsplattformen. Sie ermöglichen hochgradig angepasste, aber offene Mobilfunknetze, z. B. private Campusnetze für die intelligente Produktion oder öffentliche Sicherheit.[21]
Der Geschäftsbereich Vernetzte Sicherheit (ESPRI) entwickelt Konzepte, Vorgehensweisen und Technologien für die vernetzte Sicherheit und Gesundheit.[22]
Der Geschäftsbereich Visual Computing and Analytics (VISCOM) entwickelt echtzeitfähige Algorithmen für Visualisierung, Tracking, Datenfusion und Interaktion.[23]
Zentren
In sechs Zentren wird mit Partnern aus Industrie, Verwaltung und Forschung zu übergreifenden Themen zusammengearbeitet:
Im Jahr 2024 waren im Institut 494 Personen beschäftigt, davon 178 Studierende und Praktikanten. Der Haushalt im Jahr 2023 hatte ein Volumen von 42,6 Millionen Euro. Für Personal wurden 28,5 Millionen Euro aufgewendet, der Sachaufwand betrug 13 Millionen und für Investitionen wurden 1,1 Millionen Euro ausgegeben. Fraunhofer FOKUS erwirtschaftet rund 80 Prozent seines Budgets aus Aufträgen der Industrie und der öffentlichen Hand.[30]
↑Fraunhofer FOKUS: Über FOKUS. In: Fraunhofer FOKUS. Archiviert vom Original am 7. Januar 2015; abgerufen am 23. Januar 2015.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fokus.fraunhofer.de