Franz Rank (* 7. April1870 in München; † 27. Dezember1949[1]) war ein deutscher Architekt und Bauunternehmer. Während seiner fast fünfzigjährigen Schaffenszeit schuf er über 250 Arbeiten (Projekte und ausgeführte Werke zusammengerechnet). Dazu gehören zahlreiche Wohnhäuser und Villen, Geschäftshäuser, Gasthöfe, Schulen, Krankenhäuser und Kirchen. Die Wohnhäuser Ranks sind vorwiegend dem Jugendstil verhaftet, während seine Kirchenbauten allesamt im neubarocken Stil errichtet wurden.
Der Vater Josef Rank war Inhaber eines kleinen Baugeschäfts in München-Schwabing. Nach dem Besuch der Bauschule in München arbeitete Franz Rank 1889 als Bautechniker in Bregenz. Seine Technikerausbildung setzte er 1890 in Augsburg fort. Nach weiteren Stationen in Köln und Hannover ging er 1892 zum Studium an die Technische Hochschule München, wo er vor allem bei Friedrich von Thiersch studierte. Von besonderer Bedeutung für Rank war in dieser Zeit Martin Dülfer. Dieser suchte 1893 Mitarbeiter für perspektivische Darstellungen der Frankfurter Klärbeckenreinigung und der Quellwasserleitung. Fast fünf Jahre dauerte die Zusammenarbeit mit Dülfer.
1899 machte sich Franz Rank selbstständig. Zusammen mit seinen Brüdern Josef Rank (1868–1956) und Ludwig Rank (1873–1932) übernahm er den elterlichen Betrieb, der fortan als Baugesellschaft Gebrüder Rank firmierte. Das junge Unternehmen wurde rasch zum Wegbereiter neuer stilistischer Tendenzen.
Neben der Errichtung von Wohn- und Geschäftshäusern, Schulen, Krankenhäusern und Kirchen waren technische und Industriebauwerke wie Brücken, Brauereigebäude, Wassertürme, Flughafenbauten, Gas- und Elektrizitätswerke und Silobauten ein Spezialgebiet des Unternehmens.
Im Zuge der Aufgabenteilung im gemeinsamen Unternehmen baute Ludwig Rank einen eigenen Zweig der Firma in Spanien auf. Im Münchner Büro war Josef Rank für die technische Entwicklung zuständig. Franz Rank war für die künstlerischen Entwürfe verantwortlich und stellte das künstlerische Haupt des Unternehmens dar.
Die Baugesellschaft Gebrüder Rank wurde schon bald bekannt. Ihre oft bedeutenden bautechnischen Neuerungen wie die Verwendung von Eisenbeton wurden regelmäßig in der Fachpresse vorgestellt. Viele von ihnen ausgeführte Bauten standen schon von der Funktion her im Blickpunkt der Öffentlichkeit, so z. B. der Eingangsbereich zur Münchner Messe.
Franz Rank entwarf für besonders wohlhabende Familien einige Schlossbauten, darunter Schloss Mainberg bei Schweinfurt für den Industriellen Ernst Sachs. Das Werk umfasst aber auch weniger prominente Bauaufgaben wie z. B. die umfangreiche Mehrfamilienwohnhaus-Bebauung auf dem Eckgrundstück Daiserstraße / Oberländerstraße in München-Sendling ab 1901.
1898: Kleinvilla Knorrstraße 12, Milbertshofen, München. Zweigeschossiger Schopfwalmdachbau in historisierenden Formen mit teilweise verbrettertem Giebelfeld, Treppenhausturm mit Haubendach und Putzgliederung, von Josef Rank
1901–1905: Mehrfamilienwohnhaus-Bebauung Daiserstraße / Oberländerstraße in München-Sendling
Empfangszimmer des Regierungspräsidenten in Bayreuth
Geschäftshaus Gerber in München
Verwaltungsgebäude Gebr. Röchling in München, Foto um 1910
Lindwurmhof in München
Sudhaus der Brauerei Humbser in Fürth
Krankenhaus des Dritten Ordens in München
Gräflich von Moy'sches Hofbrauhaus in Freising
Gaswerk Augsburg, Foto um 1932
Doppelwasserturm in Hohenbudberg
Kleinvilla, Knorrstraße 12, München
Hochbunker Riesenfeldstraße
Villa Ballauf am Laimer Anger
Literatur
Dieter Klein: Die Gebrüder Rank. Architektur zwischen Historismus und Heimatstil. In: Schönere Heimat, Erbe und Auftrag, ISSN0931-7864, 77. Jahrgang 1988, H. 3.
↑Max Kübler: Das Kohlengaswerk der Stadt Zürich. In: Vereinigung für Heimatkunde Schlieren, Arbeitsgruppe für Ortsgeschichte (Hrsg.): Jahrheft von Schlieren. Maier, Schlieren 1995, S.9 (baublatt.ch [PDF; 22,0MB]).
↑Karl Grunder: Das Gaswerk der Stadt Zürich in Schlieren. Hrsg.: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. S.247 (schlieren-gasometer.ch [PDF; 13,4MB]).