Franz Maria Luitpold von BayernFranz Maria Luitpold Prinz von Bayern (* 10. Oktober 1875 in Gut Samerhof bei Schloss Leutstetten, Starnberg; † 25. Januar 1957 ebenda) war ein bayerischer Prinz aus dem Hause Wittelsbach und Generalmajor der Bayerischen Armee. LebenEr wurde als dritter Sohn von König Ludwig III. von Bayern und Königin Marie Therese geboren. Nach der humanistischen Reifeprüfung nahm Prinz Franz ab 1894 an Vorlesungen und Übungen der Kriegsschule teil. 1896 unternahm er einen längeren Reiseurlaub nach Norddeutschland, Dänemark, Schweden und Norwegen. Mit großem Interesse widmete er sich dem Militärdienst in allen Waffengattungen. Ab 1911 wirkte er als ständiger Richterstellvertreter, ab 1. Januar 1914 als ständiger Richter am bayerischen Oberkriegsgericht. Bereits am 8. Juli 1912 heiratete Franz die Prinzessin Isabella von Croy (1890–1982), eine Nichte von Erzherzogin Isabella von Österreich-Teschen (1856–1931), in der Kapelle von Schloss Weilburg im niederösterreichischen Baden bei Wien. [1] Vor Beginn des Ersten Weltkriegs war er Kommandeur des bayerischen 2. Infanterie-Regiments „Kronprinz“. Als Regimentskommandeur rückte er an die Westfront ab und wurde schon bald bei Vermandovilers verwundet. Kurz danach zum Generalmajor befördert, übernahm er am 3. Januar 1915 die 3. bayerische Infanteriebrigade. Zum 1. April umbenannt in 4. Infanterie-Brigade eroberte diese unter ihrem Kommandeur am 23. und 24. Mai 1916 das Fort Douaumont zurück. Wegen seiner „außergewöhnlichen Tatkraft und persönlichen Tapferkeit in den schweren Kämpfen vor Verdun, im Mai und Juni 1916“, erhielt Prinz Franz die höchste bayerische Tapferkeitsauszeichnung, das Ritterkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens. Am 28. Oktober 1916 wurde er Kommandeur der 4. bayerischen Division. In der Flandernschlacht im Sommer 1917 bei Passchendaele griff die Formation die Briten an und warf sie bis Broodseynde zurück. Während der sogenannten Georg-Offensive im April 1918 erstürmte die Einheit den Kemmelberg und drang bis südlich Locre vor; ein weiterer Geländegewinn blieb ihr allerdings versagt. Prinz Franz wurde für diesen weiteren Beweis seiner militärischen Fähigkeiten am 26. April 1918 mit dem Kommandeurkreuz des bayerischen Militär-Max-Joseph-Ordens ausgezeichnet. Am 16. Mai 1918 erhielt er den Orden Pour le Mérite. Während der Abwehrschlacht im Spätsommer 1918 zwischen der Scarpe und Somme führte Prinz Franz die 4. Division unter großen Verlusten nach Flandern zurück. Sie zählte am 1. September kaum noch mehr als 1000 Mann. In den letzten Tagen des Krieges war die 4. Division bis 7. November 1918 im Grenzschutz gegen Italien eingesetzt. Auch im Krieg bewahrte sich der Wittelsbacher Prinz wissenschaftliche und zivile Interessen. So hatte er beispielsweise als Abschnittkommandeur bei den Befestigungsbauten der Westfront, schöne aufgefundene Fossilien bergen und in die naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns überführen lassen. An anderen Front-Abschnitten waren diese naturkundlichen Schätze achtlos vernichtet worden. Nach 1918 bereicherte er die Staatssammlungen erneut durch Fossilienfunde aus den familieneigenen Steinbrüchen an der unteren Altmühl. Beruflich bewirtschaftete er nun das von seinen Eltern ererbte Gut Sárvár (Schloss Nádasdy) in Ungarn und gründete dort ein berühmtes Gestüt. Als er 1945 flüchten musste, siedelte er sich wieder in der Heimat an und bewirtschaftete das Land um Schloss Leutstetten, wo sein Bruder Kronprinz Rupprecht residierte und das schon sein Vater als König bebaut hatte. In den „Wittelsbacher Lebensbildern“ von Hans Rall heißt es abschließend über ihn:
– Hans Rall, Wittelsbacher Lebensbilder, München ca. 1975 Er liegt in der St. Michaelskirche zu München begraben. Prinz Franz wurde Namensgeber für Prinz-Franz-Kaserne sowie Königlich Bayerisches 20. Infanterie-Regiment „Prinz Franz“. Nachkommen
VorfahrenLiteratur
WeblinksCommons: Prince Franz of Bavaria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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