Franz Kranewitter, Sohn eines Bauern und Zolleinnehmers in Nassereith, ging bei den Franziskanern in Hall in Tirol zur Schule. 1875 zog er nach Innsbruck, um Germanistik zu studieren. Während dieser Zeit schrieb er seine ersten Gedichte.
Sein erstes Drama, Um Haus und Hof, erschien 1895. Von 1905 bis 1925 verfasste er seinen großen Dramenzyklus Die sieben Todsünden, eine detaillierte Aufzeichnung todbringender Redeweisen und Verhaltensnormen in einer topographisch wie mental verschlossenen Dorfgemeinschaft. Zwei seiner Dramen, beide 1899 entstanden, widmete der heimatverbundene Autor, welcher zu den „Stürmern und Drängern“ Jungtirols am Beginn des 20. Jahrhunderts zählte, der Tiroler Vergangenheit: Michel Gaißmayr und Andreas Hofer. Sein komödiantisches Talent stellte Kranewitter unter Beweis mit Stücken wie Die Teufelsbraut.
Im Sommer 1937 wurde Kranewitter von einer Darmkrankheit befallen, zu der in den letzten Lebenstagen eine Lungenentzündung kam. Der Leichnam des Verstorbenen, Ehrenringträger der Stadt Innsbruck,[1] wurde am 7. Jänner 1938 in einem städtischen Ehrengrab am Westfriedhof (Feld P/25)[1] zur letzten Ruhe getragen.[2]
Werke
Lyrische Fresken. Gedichte. 1888
Kulturkampf. Epos. 1890
Um Haus und Hof. Volksstück. 1895
Michel Gaißmayr. Tragödie. 1899
Andreas Hofer. Schauspiel. 1902
Wieland der Schmied. Schauspiel. 1904
Die sieben Todsünden. Dramenzyklus. 1905–1925
Die Teufelsbraut. Komödie. 1911
Die Liebesmahleln. Komödie. 1918
Die Jungfernprefektin. Roman. 1918
Um Haus und Hof. Komödie. 1918
Bruder Ubaldus. Tragödie. 1919
Das Eßkörbl. Komödie. 1919
Emle. Schauspiel. 1922
Online
Gesammelte Werke. Herausgegeben von der Adolf-Pichler-Gemeinde in Innsbruck. Verlag „Das Bergland-Buch“, Graz/Wien/Leipzig/Berlin (u. a.) 1933. (Online bei ALO).
Literatur
Franz Wagerer: Franz Kranewitter. Leben und Werk. Dissertation. Universität Wien, Wien 1947, OBV.
↑ abStadt Innsbruck, Amt für Grünanlagen, Referat Friedhöfe: Ehrengräber der Stadt Innsbruck. In: innsbruck.at, 4. Mai 2011. – Text online (PDF) (Memento vom 11. Oktober 2007 im Internet Archive), abgerufen am 1. August 2011.