Franco TettamantiFranco Paolo Tettamanti (* 26. November 1975 in Zürich) ist ein Schweizer Arzt, Fotograf und Künstler. LebenAls mittlerer von drei Brüdern wuchs Franco P. Tettamanti im Zürcher Oberland auf. Bereits in der Primarschule wollte er Arzt werden. Die Faszination für den Körper und die Einflüsse auf ihn wurden unter anderem vom Vater vorgelebt: Tazio A. Tettamanti war der Gründer[1] der Sonnenschutzmarke Ultrasun. Mütterlicherseits besteht eine Verwandtschaft[2] mit dem Schweizer Fotografen Theo Frey. Während des Gymnasiums an der Kantonsschule Zürcher Oberland war Tettamanti Redaktionsmitglied der Schülerzeitung Kuss. Das war auch die Zeit, in der er mit einer Minolta Hi-Matic AF zu fotografieren begann. Nach der Matura 1996 schrieb er sich für das Studium der Medizin an der Universität Zürich ein. Parallel folgten erste fotografische Arbeiten für verschiedene Zürcher Modelagenturen. Von 1999 bis 2000 unterbrach Tettamanti das Studium für einen künstlerischen Aufenthalt in New York, wo sich unter anderem eine Freundschaft mit dem Fotografen Mario Testino und dem Creative Director Stephen Gan (Visionaire) entwickelte.[3] Zurück in der Schweiz, machte er seine erste Titelstory für Meyers Modeblatt. Während des fortdauernden Studiums der Medizin setzte er kontinuierlich Auftragsarbeiten für Schweizer Medientitel und Szenenheftli wie Kult oder Forecast um.[4] Während des Praktischen Jahres arbeitete er am Universitätsspital Zürich unter Prof. Othmar Trentz auf der Unfallchirurgie, unter Prof. Marko Turina auf der Herzchirurgie und am Mount Sinai Hospital in New York City, wo er auch Abendkurse in Film und Regie am HB Studio besuchte.[5] Je länger, je mehr war sich Tettamanti seiner medizinischen Zukunft unsicher, woraufhin sein Mentor René Zellweger kurz vor Staatsexamen ein Praktikum am Groote Schuur Hospital in Kapstadt, Südafrika, organisierte, um ihm eine andere Seite der Medizin aufzuzeigen. Im Jahr 2003 schloss Tettamanti sein Studium ab und erlangte die Doktorwürde. Mit seiner ersten Anstellung als Assistenzarzt an der Hirslanden Klinik begann er auch mit der Arbeit an seinem ersten Buch, das 2005 unter dem Titel Essence – Kern des Machens im Offizin Zürich Verlag erschien. Im selben Jahr wurde es mit dem Deutschen Fotobuchpreis ausgezeichnet. 2006 gab Tettamanti den Arztberuf offiziell auf und zog nach Paris, um sich ganz der Fotografie zu widmen. Es folgten Aufträge für Akris, Dior, Louis Vuitton, Universal Music, Madame Figaro oder Prestige Magazine Hong Kong sowie Porträts von Gérard Depardieu, Vivienne Westwood, Matthew Fox, Christian Louboutin, Christian Lacroix, Wolfgang Joop, Woody Allen, Mickey Rourke, Dita von Teese oder Melody Gardot. Das deutsche Magazin Bild der Frau schrieb über den Fotografen Tettamanti: «Von Wissbegierde und Emotionen angetrieben, besitzt er ein distinktives Stilempfinden und weiss wie er an sein Ziel gelangt.»[6] Franco Tettamanti ist hochsensibel und Mitglied von Mensa International. Er lebt mit seiner Familie bei Zürich und in Paris. WerkIm Fotoband Essence – Kern des Machens geht Tettamanti der Frage nach, was Macherinnen und Macher auszeichnet. Im Zentrum stehen die Hände von rund 70 Persönlichkeiten und ihre handschriftlichen Antworten auf die Frage: «Was macht Sie zum Macher, zur Macherin?» Unter anderem mit Carla Del Ponte, Jean Ziegler, Oswald J. Grübel, Hans Erni, Mario Botta, Klaus Jacobs, Maria Becker und Peter Bichsel. Der schöpferische Gedanke dieser Arbeit findet seinen Ursprung in Tettamantis grundsätzlichem Interesse am Menschen, seinen Erfahrungen und Weisheiten. Die Aussagekraft und Intimität einer Hand waren ihm bereits als Arzt bestens vertraut. Im Vorwort des Buches schreibt er:
Tettamantis zweite Monographie Showtime gibt Einblick hinter die Kulissen der Pariser Fashionshows. Er fotografiert seit Jahren das Geschehen hinter und vor der Bühne und portraitiert Designer wie Vivienne Westwood, Wolfgang Joop, Christian Lacroix, Albert Kriemler oder Jean-Charles de Castelbajac während der Vorbereitungen zur nächsten Show in ihren Ateliers. Das Titelbild des Buches entstammt einer Betsey-Johnson-Backstage-Reportage in New York aus dem Jahre 2000. Aus dem Vorwort:
In seinen Portraitarbeiten fokussiert sich Tettamanti auf die Emotionalität. In einem Interview mit Style sagte er:
2021 verarbeitete Tettamanti neun Kurzgeschichten des Schweizer Autors Michael Fehr zu einem farbigen, experimentellen Kurzfilm, der am internationalen ZEBRA Poetry Film Festival 2022 in Berlin gezeigt wurde.[5] Publikationen
Ausstellungen
Auszeichnungen und Nominierungen
Weblinks
Einzelnachweise
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