Frédéric BaudryFrédéric Baudry (geboren am 25. Juli 1818 in Rouen; gestorben am 2. Januar 1885 in Paris) war ein französischer Philologe und Bibliothekar. Als Jugendfreund von Gustave Flaubert war er insbesondere der Übersetzer und Herausgeber der Märchen der Brüder Grimm. Herkunft und LebenDer Sohn des Buchdruckers und Buchhändlers Frédéric-Louis Baudry aus Rouen wollte eigentlich Lehrer werden und wurde an der École normale supérieure in Paris angenommen, entschied sich aber für ein Jurastudium und besuchte gleichzeitig die Vorlesungen des Orientalisten Eugène Burnouf. 1841 wurde er als Anwalt zugelassen, wurde Sekretär von Jean-Baptiste Duvergier und ließ sich anschließend in Rouen als Anwalt registrieren. 1849 wurde er zum Bibliothekar am Institut agronomique de Versailles und 1859 an der Bibliothèque de l’Arsenal ernannt. Anschließend war er stellvertretender Konservator und zwischen 1874 und 1885 Verwalter der Bibliothèque Mazarine. Im Jahr 1879 wurde er zum freien Mitglied der Académie des inscriptions et belles-lettres gewählt. In der Philologie war Baudry ein eifriger Verfechter der Vergleichenden Sprachwissenschaft, die er als „eines der wertvollsten Vermächtnisse, die uns das 18. Jahrhundert hinterlassen hat“ betrachtete.[1] Neben einer Übersetzung der Grimmschen Märchen, die mehrfach neu aufgelegt wurden, veröffentlichte er mythologische und linguistische Studien, insbesondere in Bezug auf das Sanskrit. Er arbeitete auch am Journal des débats und an Le Temps mit und war Direktor der Revue germanique. Baudry, ein Schulkamerad Flauberts und Schwiegersohn von Jules Senard, dem Anwalt, der im Prozess um Madame Bovary auftrat, konkurrierte unerwartet mit dem Schriftsteller, der sich wie er um eine Stelle in der Bibliothèque Mazarine bewarb, als er 1879 finanziell am Rande des Abgrunds stand. Zu Flauberts Leidwesen machte Baudry, der besser qualifiziert war und in politischen Kreisen mehr Unterstützung erhielt, das Rennen.[2] Die Freundschaft zwischen den beiden Männern war dennoch tief, wie zahlreiche Briefe – sowohl untereinander als auch mit anderen – belegen, die in den verschiedenen Ausgaben von Flauberts Korrespondenz veröffentlicht wurden. So zum Beispiel dieser Brief an Louis Bouilhet vom 5. Oktober 1856:
– Thierry Poyet: [3] Publikationen (Auswahl)
Literatur
WeblinksCommons: Frédéric Baudry – Sammlung von Bildern
Wikisource: Auteur:Frédéric Baudry – Quellen und Volltexte (französisch)
Einzelnachweise
|
Portal di Ensiklopedia Dunia