Fort de ComboireDas Fort de Comboire (zeitweise: Fort Monteynard) war ein Teil des französischen Verteidigungssystems Barrière de fer und das zuletzt erbaute von sechs Forts die die Stadt Grenoble schützen sollten.[1] Es liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Claix im Departement Isère. Der jetzige Name des Forts stammt von dem Hügel, auf dem es erbaut wurde. BenennungFür einige Monate war es nach Louis François de Monteynard benannt. Per Präsidialdekret vom 21. Januar 1887 setzte der Kriegsminister Georges Boulanger um, dass alle Forts, befestigten Artillerieanlagen und Kasernen des Système Séré de Rivières die Namen von ehemaligen Militärkommandanten zu tragen hätten.[2] Am 13. Oktober 1887 wurde das vom Nachfolger Boulangers, Théophile Ferron,[3] rückgängig gemacht und das Fort erhielt seinen jetzigen Namen zugeteilt. BeschreibungDas Fort liegt auf einer Höhe von 510 Meter auf einem Bergrücken südwestlich der Stadt. Die Front ist nach Südosten gerichtet. Es überwachte den Flusslauf des Drac und die Räume zwischen diesem und dem Vercors-Gebirge. Eine weitere Aufgabe bestand in der Unterstützung des Fort Montavie. Das Werk wird überhöht von den Bergplateaus Peuil, Saint Ange und Saint Nizier. Letzteres war nicht in die Verteidigung mit einbezogen, hier klaffte eine Lücke im westlichen Teil des Abwehrrings. Erbaut wurde es als Folge des verlorenen Krieges gegen Deutschland und der damit verbundenen Grenzverschiebungen nach Westen. Der Bau des Forts, bei dem bis zu 400 Arbeiter beschäftigt waren, begann 1882 und wurde 1884 abgeschlossen. Architekt war Colonel Mamès Cosseron de Villenoisy[4]. Das Bauwerk ist in der damals üblichen Bauweise in behauenen Steinquadern aufgeführt. Der Baustil entspricht dem „à cavalier“ mit offen auf dem Kasernenblock aufgestellten Geschützen[5], die lediglich durch Traversen gegen seitliches Feuer gedeckt waren. Die Baukosten beliefen sich auf ca. 1.200.000 Goldfrancs. Die Besatzung bestand in Friedenszeiten aus 100 Artilleristen, im Verteidigungsfall aus 385 Mann. BauwerkEs handelt sich bei dem Fort um eine asymmetrische Lünette, die in behauenem Kalksteinen aufgeführt ist. Bedingt durch die Geländebeschaffenheit befindet sich der Zugang in der linken Flanke und wird durch ein Tor mit einem Halsgraben und einer Klappbrücke gesichert. Den Facen und den Flanken ist ein trockener Graben vorgelagert. Ein natürliches Glacis war durch den steil abfallenden Hang zu Isére gegeben. Die Geschütze waren auf der Decke des zweistöckigen Kasernenblocks aufgestellt und gegen Seitenfeuer durch drei Hohltraversen und eine Volltraverse gedeckt. Die Kehle war lediglich durch eine Mauer geschlossen, da dahinter ein schwer zu überwindender Steilhang liegt. In dieser Mauer befinden sich sowohl Gewehr- als auch Geschützscharten. Zur Bestreichung der Kehlmauer diente eine Kaponniere, die als Verlängerung an die linken Flankenmauer angebaut war und über die Kehlmauer vorragte. Ebenfalls mit Kaponnieren wurden der Frontgraben (Doppelkaponniere) und die beiden Flankengräben (je eine einfache Kaponniere) verteidigt. Die innere Grabenmauer bestand zum größten Teil aus einer freistehenden Escarpenmauer, die zur Grabenverteidigung mit einem gedeckten Weg und Schießscharten ausgestattet war. Der nach hinten zu flach auslaufende Graben wurde jeweils durch eine Abschlussmauer versperrt. Die Grabenverteidigung aus den Kaponnieren erfolgte ausschließlich durch Gewehrfeuer, eine Geschützverteidigung war (auch bauartbedingt) nicht vorgesehen. (Ab 1913 erfolgte jedoch dann doch noch die Aufstellung von Revolverkanonen in den Kaponnieren.) Ausstattung
Bewaffnung1879
1890
1913
1914
Das Fort war in keine Kampfhandlungen verwickelt und bereits während des Ersten Weltkrieges nur noch Lager und Munitionsdepot. Seit es nicht mehr vom Militär genutzt wird, bleibt es sich selbst überlassen. Es ist vollständig erhalten, jedoch in schlechtem, baulichem Zustand. Das Betreten ist nicht gestattet. Siehe auchLiteratur
WeblinksCommons: Fort de Comboire – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Anmerkungen und Einzelnachweise
Koordinaten: 45° 8′ 12″ N, 5° 40′ 41″ O |