Casemate MouginDie Casemate Mougin war ein gepanzerter Geschützstand in französischen Forts. Es gab die Ausführung für die Canon de 138 und die Ausführung für die Canon de 155 L. Entwickelt wurden die Geschützstände ab 1874 von Commandant Mougin. Aufgabe der Geschütze in den Kasematten war die Bekämpfung gegnerischer Belagerungsartillerie. Bei beiden Modellen handelte es sich um Minimalschartenkanonen. Modell für die Canon de 138 RaffyeDie Kasematte war aus Beton und Mauerwerk errichtet und mit einer Stahlpanzerung verstärkt. Panzerung
BewaffnungDie Bewaffnung bestand aus einem Geschütz „Canon de 138 modèle 1873–74“ in einer stählernen Lafette vom Typ Torbes 1 oder 2. Das Gesamtgewicht von Geschütz und Lafette betrug 6675 kg. Der Seitenrichtbereich betrug 60°, der Höhenrichtbereich −5° bis +15°. Die 23 kg schweren Granaten hatten eine maximale Reichweite von 4,8 km. Einsätze und VerbleibDie Kasematten waren in keine Kampfhandlungen verwickelt.
Im Jahre 1900 hatte sich bereits gezeigt, dass der Geschützpanzerturm Tourelle Galopin de 155 mm L modèle 1890 der „Casemate Mougin“ in allen Belangen überlegen war. Man gab daher die beiden Kasematten auf. Sie wurden ausgebaut und eine der Stirnpanzerplatten als Verstärkung der Feuerleit- und Beobachtungspanzerkuppel für die Tourelle de 75 mm R modèle 1905 nach dem Fort de Dogny (Fester Platz Verdun) geschafft, wo sie eingebaut wurde. Der Rest der Panzerung, 27,2 t, blieb als Schrott zunächst an Ort und Stelle liegen und wurde 1912 für Ansprengversuche mit Melinit verwendet. Danach hat man die Teile an einen Schrotthändler verkauft.
Im Jahre 1912/1913 wurden die beiden alten 155-mm-Geschütze durch solche vom Typ Canon de 120 mm L modèle 1878 ersetzt, was eine größere Reichweite zur Folge hatte. Der Geschützstand im Fort de Parmont wurde von den Deutschen im Jahre 1943 gesprengt und verschrottet. Lediglich die Kasematte im Fort de Château-Lambert blieb erhalten und ist heute noch vor Ort. Modell für die Canon de 19 C de CôteEin Projekt von 1875 sah vor, eine größere Kasematte herzustellen und diese mit einem Küstengeschütz Canon de 19 C de Côte vom Kaliber 19 cm auszurüsten. Das Vorhaben wurde jedoch nicht verwirklicht. Modell für die Canon de 155 LDie Panzerung der Kasematte bestand aus Gusseisen und war das dritte Modell, das in den Forts installiert wurde. Sie bot ein kleineres Ziel als die Vorgängermodelle. Die Bewaffnung bestand aus der Canon de 155 mm L modèle 1877 auf Lafette M1881. Der Seitenrichtbereich betrug 60°, die Höhenrichtung erfolgte über einen hydraulischen Zylinder und variierte zwischen −5° und +20°. Die Reichweite des Geschützes lag bei 7,1 km. Panzerung
Es wurden insgesamt 10 Exemplare durch die „Compagnie des forges et aciéries de la marine et d’Homécourt“ – besser bekannt unter dem Namen der Produktionsstätte Saint-Chamond – hergestellt. Die Kosten beliefen sich ohne Bewaffnung auf einen Betrag von 80.000 Goldfrancs pro Stück. Von einer weiteren Bestellung wurde Abstand genommen, da der Seitenrichtbereich als unzureichend angesehen wurde, die Kadenz zu niedrig war und die Belüftung der Kasematte, die nur durch einen Rauchzug in der Decke erfolgte, nicht ausreichte. Einige Verbesserungen, so an der Belüftung, wurden nach 1900 vorgenommen. Ein Projekt aus dem Jahre 1877, das die Anfertigung solcher Kasematten im verkleinerten Maßstab mit Geschützen kleineren Kalibers zur Bekämpfung gegnerischer Feldgeschütze vorsah, wurde nicht verwirklicht. Einsätze und VerbleibWährend der beiden Weltkriege spielten die „Casemates Mougin“ keine Rolle. Im Jahre 1943 wurden von der deutschen Besatzung durch die Organisation Todt aus einigen der Kasematten Geschütze und Lafetten entfernt und der Verschrottung zugeführt. Was bei Kriegsende noch vorhanden war, demontierte die französische Armee in den 1960er Jahren. Bis auf die Kasematte der „Batterie des Ayvelles“ (Gemeinde Villers-Semeuse), die komplett verschwunden ist, sind alle anderen noch vor Ort. In einer der beiden Kasematten von Fort de Condé bei Soissons befindet sich noch die Lafette, in den Kasematten von Fort de Joux sind beide Verschlussklappen noch funktionsfähig. Im Fort du Mont Bart bei Montbéliard befindet sich ebenfalls noch eine Lafette mit der Nachbildung des Rohres. ÜbersichtInstallierte Kasematten
Nach 1885 vorgesehene Installationen
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