Landschaftlich gesehen liegt das westliche Gemeindegebiet in der auslaufenden flachen Münchner Schotterebene, die bis zur Ortschaft Forstern heranreicht, im Osten geht das Gemeindegebiet dagegen in ein landschaftlich ansprechendes, bewaldetes und welliges Hügelland über. Forstern liegt etwa 32 km östlich der Landeshauptstadt München, 15 km südlich der Kreisstadt Erding, 20 km südwestlich von Dorfen und 13 km nördlich von Ebersberg. Zum Flughafen München sind es 28 km.
Der Ortsname „Forestarin“, der sich im Laufe der Zeit über manche Varianten wie Vorstarn, Vorstern, Vorstärn zum heutigen Forstern gewandelt hat, taucht zum ersten Mal im Jahr 1065 im Ebersberger Cartular (Kopialbuch) auf. Dem 1595 in ein Jesuitenkolleg umgewandelten Kloster unterstanden im 17. Jahrhundert zwei Drittel aller Anwesen in Forstern. Forstern gehörte zum Rentamt München und zum LandgerichtSchwaben des Kurfürstentums Bayern.
Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Im Jahre 1894 wurde der Ort von einem schweren Wirbelsturm getroffen.
Am 22. Mai 1962 kam es im Gemeindeteil Amplötz zum Absturz eines viermot. Aufklärers der US Navy, wobei östlich des Gehöftes Amplötz das Hecksegment des Flugzeuges mit dem dreiteiligen Seitenleitwerk der WV-2Q (milit. Variante der Lockheed Super Constellation) niederging. Das Aufklärungsflugzeug war zuvor über dem Großhaager Forst, westl. von Maithenbeth in der Luft auseinandergebrochen. Das Bugsegment der Maschine, vom Cockpit bis zum mittleren Passagierraum, sowie die teilweise abgebrochenen Tragflächen mit den vier Curtiss-Wright R-3350-Doppelsternmotoren schlugen auf der Angerwiese nahe der Köppelmühle, Gde. Forstinning, auf. Alle Insassen, offiziell 26, lt. Medienberichten 45, kamen ums Leben.
Seit 1972, dem Jahr der Gemeindereform, hat sich die Einwohnerzahl bis 2015 um 1911 Personen erhöht. Das entspricht einem Wachstum von 113,68 Prozent. In den letzten zehn (fünf) Jahren nahm die Einwohnerzahl um 12,81 (11,80) Prozent zu.
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2071 auf 3717 um 1646 Einwohner bzw. um 79,5 %.
Politik
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahl 2020 führte zu folgenden Stimmenanteilen und Sitzverteilungen:[9]
Berufsmäßiger Erster Bürgermeister ist Rainer Streu (Alte Wählergemeinschaft Forstern). Er ist seit 1. Mai 2020 im Amt. Bei der Bürgermeisterwahl 2020 setzte er sich bei der Stichwahl am 29. März mit einem Stimmanteil von 66,1 Prozent durch.[2]
Blasonierung: „In Gold ein grüner Pfahl, beiderseits eine bewurzelte grüne Tanne, der Pfahl belegt mit einem wachsenden goldenen Abtstab, der im Fuß mit einem silbernen Zahnrad überlegt ist.“[10]
Das Wappen der Gemeinde Forstern wurde am 18. Mai 1953 festgelegt. Neben dem Wappen führt die Gemeinde eine Flagge in den Farben Grün-Gelb.
Gemeindefinanzen
Die Gemeindesteuereinnahmen im Jahr 2016 betrugen 4.135.000 Euro, davon waren 984.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen (netto) und 2.453.000 Euro Einkommensteuerbeteiligung.
Wirtschaft und Infrastruktur
Industrie, Handel und Gewerbe
Nach der amtlichen Statistik gab es 2016 insgesamt 584 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Davon waren 322 Personen im produzierenden Gewerbe, 124 im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe, 102 in der öffentlichen und privaten Dienstleistung, 26 bei Unternehmensdienstleistern und 10 in Land- und Forstwirtschaft beschäftigt. Von den Einwohnern der Gemeinde standen 1632 in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Damit überwog die Zahl der Auspendler die der Einpendler um 1048. Arbeitslos waren im Jahresdurchschnitt 38 Personen.
2010 betrug die landwirtschaftlich genutzte Fläche 998 ha; davon waren 785 ha Ackerfläche. 220 ha des Gemeindegebietes sind Wald, 185 ha des Gemeindegebietes sind Siedlungs- und Verkehrsflächen.
Bestanden im Jahr 1999 noch 53 landwirtschaftliche Betriebe, ging deren Zahl bis 2010 auf 35 zurück.
↑Pullach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 24. September 2021.
↑Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021.