Florian Heinke studierte von 2004 bis 2005 an der Kunsthochschule Mainz bei Friedemann Hahn. Von 2005 bis 2009 führte er sein Studium an der Städelschule in Frankfurt am Main bei Christa Näher in der freien Malerei fort und beendete dies mit dem Meisterschüler. Schon seit Beginn des Studiums initiiert Heinke eigene Ausstellungen mitunter an kunst-untypischen Orten wie z. B. Clubs, Cafés, Antiquariaten oder im öffentlichen Raum, da der Bezug zum alltäglichen Leben in seiner Arbeit stets eine zentrale Rolle spielt.
2008 setzte er, gemeinsam mit Daniel Birnbaum, in Form eines Stolpersteins vor dem Frankfurter Römer der Liebe und ihrer Fragilität ein Denkmal. Seine ehemaligen goldenen Verlobungsringe, ließ er unter einem unmarkierten Pflasterstein, vor den Toren des Standesamtes auf dem Römerberg, vergraben und einzementieren.
Werk
Heinkes Arbeiten kreisen um die Gesellschaft, um Zwischenmenschliches, um das Du und Ich ebenso wie das Wir und die anderen. Er spürt gegenwärtigen gesellschaftlichen Tendenzen nach und zeigt Bruchstellen im zwischenmenschlichen Miteinander auf – die emotionale Verflachung von Beziehungen, Einsamkeit, die Unfähigkeit sich auszutauschen in einer von Schnelllebigkeit geprägten, globalisierten Welt.
Heinke malt stets in Schwarz und mit Acryl auf industriellem Nessel. Seine Arbeitsweise, die er seit 2006 verfolgt, bezeichnet Heinke als BLACK POP. Angelehnt an die Pop Art zeigt er jedoch nicht den „schönen Schein“ der Konsumwelt, sondern will Gefühle übermitteln. Seine Motive greifen Situationen auf, wie sie aus dem Alltag bekannt sind, und zielen teils auf schockierende, teils provokant, immer aber emotional auf eine Reaktion beim Betrachter.
Diese scheinbare Plakativität von Heinkes Bildinszenierungen verführt den Betrachter zum oberflächlichen Konsumieren – und führt ihn vor: Ein schneller Blick, ein bekanntes Motiv, die Darstellung scheint eindeutig und leicht erfasst. Und sitzt damit unreflektiert gängigen Bildmythen auf.
Stipendien
Stipendium Sammlung Lenikus Wien, 2008
Stipendium der Frankfurter Künstlerhilfe e.V., 2009
Stipendium Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, Artist in Residence-Wien, 2011
Einzelausstellungen (Auswahl)
2019: „LOVECRAFT“, Bernhard Knaus Fine Art, Frankfurt[1]
2018: „Paradise overdosed“, Bookrelease & 10 years Black Pop, Frankfurt
2017: „In Memoriam-Francesca Lowe“, Old Truman Brewery
2012: „Six flags. Trouble in Paradise“, Beta Pictoris Gallery Raum Zwei, Birmingham Alabama USA (mit Walton Creel, Willie Cole u. a.)
2012: „Kampfkunst oder die Schule des Sehens“, Galerie Römerapotheke, Zürich
2011: „Saluting the end.“, JAUS, Los Angeles (mit Lewis Baltz, Thomas Draschan, Bea Emsbach, Christine de la Garenne, Nathalie Grenzhaeuser, Sandra Mann, Anny & Sibel Öztürk, Manfred Peckl, Marcus Sendlinger, Johannes Spehr, Karsten Thormaehlen, Eva Weingärtner, Michael Wutz)
2011: „100 Million angels singing.“, Jens Fehring Gallery, Frankfurt am Main (mit Thomas Bayrle, Edward Burtynsky, Horatio Cadzco, Christine de la Garenne, Rainer Gross, Ichiro Irie, Sandra Mann)
2011: „Verbrechen und Bild“, Künstlerverein Walkmühle Wiesbaden und Städtische Galerie Villingen-Schwenningen
2011: „When poets die.“, Galerie Anita Beckers, Frankfurt am Main
2010: „Love kills. Betting on the muse.“, Hanauer Landstr. 136, Frankfurt am Main (mit Thomas Bayrle, Lucie Beppler, André Butzer, Anja Czioska, Anton Corbijn, Axel Geis, Fabian Ginsberg, Jack Goldstein, Özlem Günyol & Mustafa Kunt, Gregor Hildebrandt, Thomas Kilpper, Barbara Klemm, Alicja Kwade, Sandra Mann, Jonathan Meese, Christa Näher, Nam June Paik, Raymond Pettibon,[Tobias Rehberger, Anselm Reyle, Gerhard Richter, Ernst Stark, Amalia Theodorakopoulos, Karsten Thormaehlen, Günther Uecker, Eva Weingärtner, Ekrem Yalcindag, Thomas Zipp u. a.)
2009: „Burn your past.“, Loftraum Goldman, Frankfurt am Main
2007: „BIG BOPP“, Akademie für bildende Künste, Mainz
2007: „Die Sammlung Rausch.“, Portikus, Frankfurt am Main
Sammlungen (Auswahl)
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You can’t smile without changing the landscape. Akademie der bildenden Künste, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 2006, ISBN 3-926265-55-8, S. 32–37.
Die Sammlung Rausch-Frankfurt. Portikus, Verlag der Buchhandlung Walther König, Hrsg. Daniel Birnbaum, 2007, ISBN 978-3-86560-294-7, S. 143.