Fismes
Fismes [französische Gemeinde mit 5884 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im Département Marne in der Region Grand Est. Sie gehört zum Arrondissement Reims und zum Kanton Fismes-Montagne de Reims. Die Einwohner werden Fismois(es) genannt. ] ist eineGeografieFismes liegt etwa 22 Kilometer westnordwestlich von Reims an der Vesle, in die in der Nähe der Fluss Ardre mündet. Umgeben wird Fismes von den Nachbargemeinden Blanzy-lès-Fismes und Les Septvallons mit Merval im Norden, Baslieux-lès-Fismes im Nordosten, Courlandon und Magneux im Osten, Courville im Südosten, Saint-Gilles im Süden, Ville-Savoye und Mont-Saint-Martin im Südwesten, Bazoches-et-Saint-Thibaut im Westen sowie Les Septvallons mit Perles im Nordwesten. Durch die Gemeinde führt die Nationalstraße Route nationale 31 von Reims nach Soissons. GeschichteUnter dem lateinischen Namen Ad Fines Remorum (Ende des Gebiets der Remer)[1] entstand Fismes bereits in gallorömischer Zeit an der Grenze zwischen den Gebieten der keltischen Stämme der Suessionen und der Remer. Der Ort, der sich auf den Südhang des Vesle-Tals ausgedehnte, wurde von den Normannen und den Ungarn zerstört. 1226 wurde er von Theobald IV. zur freien Stadt unter der Führung eines Bürgermeisters und zweier Beigeordneter erklärt. Dieser Umstand begünstigte die Entwicklung von Handwerk, Handel und Märkten. Die Stadtmauern wuchsen, eine steinerne Kirche wurde gebaut. An der heutigen Place de la Poste entstand eine Burg – der Dichter Eustache Deschamps wurde 1381 in Fismes Burggraf – und später ein erstes Rathaus am Platz des heutigen Gebäudes. Im Hundertjährigen Krieg und in den Religionskriegen wurde die Stadt erneut zerstört, während der Fronde fielen im 17. Jahrhundert die Burg und die Stadtmauer. Für viele französische Könige auf dem Weg zur Salbung, von Ludwig XIII. bis Karl X., war Fismes die letzte Station vor dem Ziel Reims. Napoleon Bonaparte unterzeichnete in der Stadt zwei bedeutende Dekrete, ihm folgten 30.000 preußische Soldaten, die die Stadt plünderten.
Das 19. Jahrhundert war von einer raschen Industrialisierung geprägt. Zuckerfabriken, Porzellanwerke, Gießereien, Hutmacher, Gerbereien, Mühlen und die Eisenbahn veränderten den Ort. Im Ersten Weltkrieg wurde Fismes mit voller Wucht getroffen. Die Deutschen besetzten die Stadt, wurden 1916 vertrieben und machten sie im Mai 1918 bei einem erneuten Angriff[3] nahezu dem Erdboden gleich. Der deutsche Offizier und Militärhistoriker George Soldan beschrieb die Zerstörung 1930 rückblickend mit Begeisterung so:
Das ab 1912 errichtete neue Rathaus wurde fast vollständig zerstört und bis 1927 wiederaufgebaut. 1926 schenkte der US-Bundesstaat Pennsylvania der Stadt zum Gedenken an die amerikanischen Soldaten, die die Stadt befreit hatten, eine Brücke über die Vesle, die 1928 fertiggestellt wurde.[3] Der Zweite Weltkrieg verschonte weitgehend Gebäude und Infrastruktur. Doch vierzehn Einwohner, die den Deutschen Besatzern Widerstand geleistet hatten, ließen in Konzentrationslagern ihr Leben, unter ihnen der Bürgermeister. Nach diesen Opfern sind heute Straßen benannt.[1]
Sehenswürdigkeiten
Persönlichkeiten
GemeindepartnerschaftenMit der deutschen Gemeinde Bad Oeynhausen in Nordrhein-Westfalen seit 1968 und mit der italienischen Gemeinde Triuggio in der Provinz Monza und Brianza (Lombardei) bestehen Partnerschaften. WeblinksCommons: Fismes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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