Finnischer KrimipreisDer Finnische Krimipreis (finnisch: Vuoden johtolanka) ist ein Medienpreis für Kriminalliteratur. Die Auszeichnung wurde erstmals 1985 von der ein Jahr zuvor gegründeten finnischen Krimivereinigung Suomen dekkariseura (engl.: „The Finnish Whodunnit Society“, dt.: „Finnische Gesellschaft des Detektivromans“) vergeben, einer ungefähr tausend Mitglieder zählenden Non-Profit-Organisation mit Sitz in Helsinki. Ihr gehören Leser genauso an, wie Autoren, Übersetzer, Journalisten, Buchkritiker und Verleger. Die Organisation publiziert Veröffentlichungen zum Genre des Kriminalromans und gibt auch die vierteljährlich erscheinende Krimizeitschrift Ruumiin Kulttuuri (dt.: „Leichenkultur“) heraus. Ziel der neu eingeführten nationalen Krimiauszeichnung war es das Genre des Kriminalromans in Finnland zu fördern beziehungsweise zu stärken. Im Gegensatz zu bekannten ausländischen Preisen wie dem französischen Grand prix de littérature policière oder dem britischen Dagger Award ist der Finnische Krimipreis kein reiner Literaturpreis. Obwohl die Mehrheit der Preisträger Romanschriftsteller waren, fanden in der Vergangenheit auch Leistungen aus den Bereichen Radio oder Fernsehen Berücksichtigung. Die Gewinner werden mit einer Holzskulptur, einer gravierten Keramiktafel und einem in Anwesenheit eines Polizeibeamten erstellten Diploms mit Daumenabdruck geehrt. Die etwa dreißig Zentimeter hohe Holzskulptur, ein Wanderpreis, zeigt das Relief des finnischen Romankommissars Palmu, der in den 1960er-Jahren von dem Schauspieler Joel Rinne (1897–1981) in vier Fernsehfilmen dargestellt wurde. Die Figur, kreiert von dem bekannten Romanautor Mika Waltari (1908–1979), stellt auch gleichzeitig das Logo der Suomen dekkariseura dar. Kategorien und PreisträgerDer Finnische Krimipreis wird jährlich in drei Kategorien vergeben. Seit 1985 kürt die Kategorie „National“ (Johtolanka-palkitut) die beste einheimische Leistung für das Krimigenre aus dem Vorjahr. Der Sieger wird durch ein dreiköpfiges Expertenteam in zwei aufeinander folgenden Auswahlrunden gewählt.[1] Am erfolgreichsten war bisher der Romanautor Matti Y. Joensuu, der mit seiner Kommissar-Harjunpää-Serie den Preis zwischen 1985 und 2004 dreimal gewinnen konnte. Dem gegenüber steht seit 1993 die Kategorie „International“ (Ulkomaiset kunniakirjat), in der in der Vergangenheit so bekannte Autoren wie Thomas Harris, Patricia Highsmith, John le Carré oder Henning Mankell meist für Buchreihen oder ihr Gesamtwerk geehrt wurden. 2014 wurde zum 30-jährigen Bestehen der finnischen Krimivereinigung erstmals ein Preis für das beste Krimidebüt (esikoisdekkari-kunniakirja) ausgelobt. Unregelmäßig wird ein Ehrenpreis (Hornanlinna-kunniakirjat) vergeben. National
International
Bestes Krimidebüt
Ehrenpreis
Siehe auchWeblinks
Einzelnachweise
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