Filippo PaulucciMarquis Filippo Paulucci (* 11. September 1779 in Modena; † 25. Januar 1849 in Nizza) war ein italienischer Soldat und Politiker. LebenHerkunftFilippo Paulucci entstammte einem alten italienischen Adelsgeschlecht. Sein Vater Joseph (Giuseppe), gebürtig aus Pesaro, war Gesandter des Herzogs von Modena[1] und starb 1785 als Wirklicher Geheimer Rat Kaiser Josephs II. in Modena, die Mutter Claudia war eine geborene Gräfin Scutellari aus Parma.[2][3] Die Marchesa Claudia Paolucci war eine Palastdame am modenesischen Hofe,[4] zuletzt bei der Erzherzogin Maria Beatrix von Österreich-Modena.[5] Amilcare Paulucci war sein älterer Bruder.[6] LebenNach einer Ausbildung am Jesuitenkolleg trat Filippo Paulucci 1792 in den Militärdienst des Königreichs Sardinien ein. 1797 diente er in der Armee der Cisalpinischen Republik, ab 1799 in der österreichischen Armee. Im Jahr 1805 war er Kommandant der Festung Cattaro. Im Oktober 1806 trat er in russische Dienste. Für Russland führte er 1807 Verhandlungen mit dem serbischen Woiwoden Kara Georgi. Er kämpfte auf russischer Seite im Russisch-Türkischen und im Russisch-Schwedischen Krieg. Am 22. Juni 1808 erfolgte seine Beförderung zum Generalmajor. Auch wurde ihm der Orden des Heiligen Georg IV. Klasse verliehen. Ab 1810 kommandierte er als Stabschef ein georgisches Korps. Am 6. Juli 1811 wurde er Oberkommandierender in Georgien. 1812 erhielt er für die Eroberung Dagestans den Heiligen Georgs Orden III. Klasse. Am 23. Oktober ernannte ihn der Zar zum Generalgouverneur der Ostseeprovinzen mit Sitz in Riga. Dieses Amt hatte er bis zum 31. Dezember 1829 inne. 1813 wurde er bei der livländischen Ritterschaft immatrikuliert, 1814 bei der kurländischen Ritterschaft und 1817 bei der estländischen Ritterschaft, als kaiserlich russischer General en chef, Generaladjutant des Kaisers und Generalgouverneur der Ostseeprovinzen. 1830 ging er wieder nach Italien und trat in den sardischen Dienst ein. Folgend wurde er Gouverneur von Genua, Generalinspekteur der sardischen Truppen und Staatsminister. Familie1804 heiratete Filippo Paulucci in Wien Wilhelmina Franziska von Koskull, die Tochter einer angesehenen kurländischen Adelsfamilie.[7] Ihr Sohn Alexander Nikolai war kaiserlich russischer Kammerherr und erhielt 1890 die russische Anerkennung des Marquistitels: Marquis Paulucci, auf Troitzkoje bei Odessa.[8] Sein unehelicher Sohn Hamilcar Paulucci war Hauptmann im k.k. Ingenieurcorps und erhielt 1829 den sachsen-coburg-gothaischen Adels- und 1830 zu Coburg den Freiherrenstand. Dieser wurde ihm 1838 vom österreichischen Kaiser in Wien als ein ausländischer anerkannt. GedenkenIn der lettischen Hauptstadt Riga wurde ihm zu Ehren das Paulucci-Denkmal errichtet. Literatur
WeblinksCommons: Filippo Paulucci – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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