Filippo Pacini![]() Filippo Pacini (* 25. Mai 1812 in Pistoia; † 9. Juli 1883 in Florenz) war ein italienischer Anatom. Leben und WirkenPacini stammte aus einer ärmlichen Familie und sollte zunächst Theologe werden. 1830 erhielt er jedoch ein Stipendium an der angesehenen chirurgischen Medizinschule von Pistoia. Während seines Medizinstudiums beobachtete er im Anatomiekurs bereits schmale eiförmige Körperchen, die an verschiedene Nerven angeschlossen waren. Sie waren kaum sichtbar, daher kaufte er von seinen Ersparnissen ein Mikroskop und entdeckte 1835 diese von ihm zunächst der Florentiner Società Medico-Fisica vorgestellten[1] und dann 1840 in seinem Buch Nuove organi scoperti nel corpo umano beschriebenen Lamellenkörperchen, nach einem Vorschlag Albert Köllikers von 1844[2] bezeichnet auch als „Pacinische Körperchen“ (Nuovi organi scoperti nel corpo umano) – verkapselte Nervenenden, die im menschlichen Körper weit verbreitet sind. Später erwiesen sie sich als druck- und vibrationsempfindlich. Die winzigen Gebilde heißen im deutschsprachigen Raum Vater-Pacini-Körperchen. ![]() Pacini entdeckte 1854 das Bakterium Vibrio cholerae als Erreger der Cholera. Seinerzeit glaubte man noch an die Übertragung von Infektionen durch schlechte Gerüche (Miasmen), Pacinis Beschreibung blieb vielfach unbeachtet. Filippo Pacini war im Jahre 1854 mit seiner Vermutung eines Mikroorganismus, welcher die Cholera hervorrufen könnte, nicht allein. Denn auch Arthur Hill Hassall und John Snow berichteten im gleichen Jahr in London dem „Medical Council of the General Board of Health“, dass die Hypothese Pacinis eine ernstzunehmende Überlegung sei, würde es doch von myriads of vibriones in every drop of every sample of rice-water discharges nur so wimmeln.[3] Erst dreißig Jahre später konnte Robert Koch den Erreger erforschen und den Zusammenhang zwischen Mikroorganismus und Erkrankung beweisen, was einer Bestätigung von Pacinis Hypothese gleichkam. 1965 benannte man das Bakterium zu seinen Ehren „Vibrio cholerae Pacini 1854“. Werke (Auswahl)
Literatur
WeblinksCommons: Filippo Pacini – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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