FilialdateiFilialdateien (englisch sidecar files, buddy files oder connected files) sind Dateien, die zu einer anderen Datei gehörige Daten speichern (oft Metadaten), die vom Dateiformat der Hauptdatei nicht unterstützt werden. Für jede Ursprungsdatei können eine oder mehrere Filialdateien angelegt werden. Dies steht im Gegensatz zu Metadaten-Datenbanken, bei denen eine Datenbank Metadaten zu mehreren Ursprungsdateien enthält. In den meisten Fällen wird der Bezug zwischen Ursprungs- und Filialdatei über den Dateinamen hergestellt; Filialdateien haben denselben Basisdateinamen wie die Ursprungsdatei, wobei die Endung abweicht. Ein Problem bei diesem System ist, dass die meisten Betriebssysteme und Dateimanager keine Kenntnis dieser Beziehungen haben und den Nutzer einzelne Dateien umbenennen oder verschieben lassen, womit der Bezug verloren geht. Beispiele
Eine Variante davon sind Kopien der Ursprungsdatei, die weitgehend dieselben Informationen enthalten, aber in einem anderen Format oder aus einer früheren Version:
AlternativenAnstatt Daten separat zu speichern, können sie als Teil der Hauptdatei gespeichert werden. Dies wird besonders bei Containerdateien gemacht, in welchen mehrere Arten von Daten gespeichert werden können. Anstatt von getrennten Dateien im Dateisystem können mehrere Dateien in einer Archivdatei zusammengefasst werden, die sie zusammenhält, aber erfordert von Software die Verarbeitung der Archivdatei anstatt einzelner Dateien. Dies ist eine allgemeine Lösung, da Archivdateien beliebige Dateien aus dem Dateisystem enthalten können. Alternative DatenströmeEine Lösung für dieses Problem auf Dateisystemebene sind alternative Datenströme, die die Verknüpfung mehrerer Angaben mit einer einzelnen Datei erlauben. Filialdateien können als alternative Datenströme für Dateisysteme ohne native Unterstützung dafür gesehen werden. Alternative Datenströme können mit üblichen Dateisystemwerkzeugen verarbeitet werden: Weil die Unterstützung in das Betriebssystem eingebaut ist, werden sie nicht als getrennte Dateien angezeigt und alle Anwendungen erben Unterstützung dafür. Allerdings können alternative Datenströme nicht auf Dateisysteme ohne Unterstützung dafür kopiert werden oder über einen Kanal übertragen werden, der keine alternative Datenströme unterstützt. Zum Datenaustausch werden alternative Datenströme stattdessen gewöhnlich als Filialdatei gespeichert. Mac OS und OS X sind bedeutende Beispiele für Betriebssysteme mit Unterstützung für alternative Datenströme, den sogenannten resource forks im HFS-Dateisystem. Allerdings verursacht dies Probleme beim Datenaustausch über CD-ROMs im ISO-9660-Format, FAT-formatierte MS-DOS-Disketten und über E-Mail und erfordert die Nutzung von Filialdateien, um diese Informationen zu speichern. Quellen |