Fiktive FluggesellschaftFiktive Fluggesellschaften sind erdachte Lufttransportunternehmen, die in Romanen, Computerspielen, Spielfilmen und Fernsehserien verwendet werden, meist für solche Geschichten, in deren Handlungsverlauf Verkehrsflugzeuge in Notsituationen geraten, entführt werden oder verunglücken. Reale Fluggesellschaften legen großen Wert auf das Sicherheitsempfinden ihrer Kunden und wollen nicht mit negativen Ereignissen in Verbindung gebracht werden. So veranlassen Luftfahrtunternehmen, dass ihre Schriftzüge und Firmenembleme von verunglückten Flugzeugen entfernt oder überklebt werden.[1] Die Unternehmen geben in der Regel keine Zustimmung für die Verwendung ihrer Markennamen in Katastrophenfilmen, weil diese geschäftsschädigend wirken könnten. Die Produzenten müssen daher aus markenschutzrechtlichen Gründen auf Namen nicht existenter Fluggesellschaften ausweichen. Häufig orientieren sie sich dabei an realen Unternehmensbezeichnungen, so dass die erdachten Namen glaubwürdig klingen. Ein Beispiel hierfür ist die aus dem Spielfilm Airport bekannte Trans Global Airlines (TGA), deren Name dem der realen Fluggesellschaft Trans World Airlines (TWA) ähnelt. Wird dagegen durch den Film ein Werbeeffekt oder ein sonstiger Nutzen für die Fluggesellschaft erzielt, geben die Unternehmen in der Regel eine Erlaubnis für die Verwendung ihrer Marke oder unterstützen die Dreharbeiten aktiv (siehe Produktplatzierung). So unterstützte beispielsweise American Airlines die Dreharbeiten des Films Up in the Air (2009) und nutzte im Anschluss eine abgewandelte Version des Filmplakats zur Werbung für das eigene Vielfliegerprogramm.[2] Zudem können die Namen existenter Fluggesellschaften in Dokumentationen oder in Filmen über historische Ereignisse verwendet werden, ohne dass die Produzenten rechtliche Konsequenzen zu fürchten haben. Beispiele hierfür sind die Spielfilme Mogadischu und Flug 93 sowie die international ausgestrahlte kanadische Dokumentationsreihe Mayday – Alarm im Cockpit. Bei älteren Filmproduktionen wurden meist Flugzeuge für die Dauer der Dreharbeiten gemietet und in den Farben der fiktiven Fluggesellschaft lackiert oder alternativ nur mit deren Schriftzug und Logo versehen. Daneben wurde auch häufig mit Modellen und Bluescreen-Technik gedreht. Neuere Produktionen nutzten meist Computeranimationen, wodurch die Produktionskosten gesenkt und spektakulärere Effekte erzielt werden können. Oceanic AirlinesDer Name Oceanic (Airlines) wurde erstmals im Kinofilm Einsame Entscheidung (1996) mit Steven Seagal verwendet, für dessen Dreharbeiten zwei Boeing 747 den Schriftzug dieser fiktiven Gesellschaft erhielten.[3] Das Kürzel OA und die Farben erinnern an die Fluggesellschaft Olympic Airways, welche damals existierte und wie im Film Flüge von Athen in die USA anbot. Mehrere Produktionen mit geringem Budget nutzten die Möglichkeit, die Rechte an den Flugszenen zu erwerben, und verwendeten diese anschließend in den eigenen Filmen. Die Lackierung dieser fiktiven Gesellschaft enthielt aber im Gegensatz zur gleichnamigen Fluggesellschaft aus der Fernsehserie Lost keine Elemente aus der Kunst der Aborigines. Darüber hinaus existierte zwischen 2003 und 2008 eine italienische Frachtfluggesellschaft mit dem Namen Ocean Airlines, die im Jahr 2004 auch kurzzeitig eine der Boeing 747 mietete, die im Film Einsame Entscheidung verwendet worden waren. Dieses Flugzeug wurde mittlerweile auf dem Flugplatz Ahlhorn in seine Einzelteile zerlegt.[4] Durch die von 2004 bis 2010 produzierte Fernsehserie Lost, die von den Überlebenden des abgestürzten Fluges Oceanic 815 handelt, erhielt die fiktive Fluggesellschaft Oceanic Airlines einen hohen Bekanntheitsgrad, der kommerziell genutzt wurde. Als Werbemaßnahme für die TV-Serie Lost entstand eine eigene Homepage für die fiktive Gesellschaft. Daneben bot die Webseite televisionwithoutpity.com eine limitierte Ausgabe von Hemden und Taschen an, die mit dem Schriftzug Oceanica Airlines (ähnlich dem aus der Serie Lost) und dem Slogan „Getting halfway there is all the fun!“ bedruckt waren. Auch in anderen Filmen und Fernsehserien wurde der Name Oceanic (Airlines) erwähnt, unter anderem im Film Category 6 – Der Tag des Tornado (2004) sowie in der ebenfalls von J. J. Abrams produzierten TV-Serie Alias – Die Agentin (2001 bis 2006) und in der Serie Castle Staffel 7, Folge 21 (2015). Auflistung fiktiver Fluggesellschaften aus Filmen und FernsehserienIn Spielfilmen und Fernsehproduktionen wurden folgende Flugzeuge von fiktiven Fluggesellschaften gezeigt:
Siehe auch
Einzelnachweise
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