Die strategische Bedeutung des Uetlibergs war schon im 5. Jahrhundert v. Chr. (Fürstengrabhügel Sonnenbühl) von den keltischenHelvetiern erkannt worden, die ihr Oppidum auf dem Gipfelplateau ⊙47.3499718.491246
des Uto Kulm und dessen Vorgelände mit einem mächtigen, tief gestaffelten Wallsystem schützten. Der erste Wall sicherte die ganze Breite des im Westen flach ansteigenden Uetlibergs und war rund zwei Kilometer breit ⊙47.3585218.482903. Der zweite Wall befestigte das dem Gipfelbereich westlich vorgelagerte Aegertenplateau ⊙47.352038.488441 und der dritte Wall sicherte das Gipfelplateau ⊙47.3503818.490764. Im 10. Jahrhundert wurde auf dem Kulm die Burg Uetliburg errichtet.
Limmatstellung
Aufgrund des Operationsbefehles Nr. 2 vom 4. Oktober 1939 besetzte die Schweizer Armee die Limmatstellung, um einen Angriff aus dem Norden und eine Umgehung der Maginot-Linie durch die Schweiz aufhalten zu können. Die Stadt Zürich und ihre Umgebung sollte als Teil der Limmatstellung durch das Stadtkommando Zürich und die 6. Division verteidigt werden.
Da für die notwendige Modernisierung und den Unterhalt der Waffen, Ausrüstung und Befestigungen in der Zwischenkriegszeit zu wenig Mittel bewilligt worden waren, konnte erst zu Beginn des Zweiten Weltkrieges mit dem Bau der Limmatstellung begonnen werden. Ein Vorteil – dieser für die Schweiz gefährlichen Situation – war, dass beim Bau der Verteidigungslinien die neueren Entwicklungen des Kriegsgeschehens (Blitzkrieg, Panzerschlachten, Luftlandetruppen) laufend berücksichtigt (dynamische und tief gestaffelte Verteidigung, Ausnützung des hindernisreichen Geländes) werden konnten.
Während zehn Monaten (Oktober 1939 bis August 1940) bereitete man sich darauf vor, zur Hauptkampflinie bei einem deutschen Angriff zu werden.[1][2]
Festung Uetliberg im Zweiten Weltkrieg
Kommandant
Herbert Constam (1885–1973), Oberstdivisionär und Kommandant der 6. Division, galt als einer der fähigsten Truppenführer der Schweizer Armee und war zugleich der ranghöchste Offizier jüdischer Herkunft. 1943 zum Korpskommandanten befördert, kommandierte er bis 1951 das 3. Armeekorps.
Armeebefehl
Der Befehl für die Verteidigung der Limmatstellung des Kommandanten des 3. Armeekorps vom 15. Februar 1940 lautete für die 6. Division folgendermassen:
Herbert Constam wählte aufgrund der neueren Entwicklungen des Kriegsgeschehens – im Gegensatz zu den benachbarten Divisionen – eine moderne dynamische Verteidigung unter Ausnützung des steilen, bewaldeten Geländes am Uetliberg. Damit war er seiner Zeit voraus. Die Konzeption eines flexiblen Kräfteeinsatzes mit situationsgerechten Schwergewichtsbildungen, unter Verzicht auf einen flächendeckenden Einsatz wurde erst 1995 mit der Armeereform 95 als «Dynamische Raumverteidigung» zur neuen Verteidigungsdoktrin der Schweizer Armee.
Am Uetliberg sollten beschusssichere Unterstände und Kavernen die Soldaten während eines Artillerie- oder Fliegerangriffes schützen und kampffähig erhalten, damit sie sich gegen die unmittelbar nach dem Beschuss zu erwartenden feindlichen Infanterieangriffe verteidigen könnten. Zerstörte Feldstellungen hätten durch Bombenlöcher ersetzt werden können. Constam förderte die für diese Art von Kampf benötigte Beweglichkeit durch Nahkampfübungen, Bauarbeiten und körperliche Ertüchtigung (Turnen, Märsche). Die Infanteriebataillone 70, 62 und 166 sollten am Uetliberg eine Umgehung der Stellungen in der Urdorfer Senke verhindern.
Im Vorfeld des Uetlibergs wurden zur Panzerbekämpfung und Rundumverteidigung Stützpunkte in Altstetten («Dachslern», «Kappeli», «Panama»), Oberurdorf und Dietikon (Festung Dietikon) sowie die Sperrstellen Wollishofen, Urdorf und Stadt Zürich eingerichtet. In den Dorfkernen wurden die Häuser zu Feuerstellungen ausgebaut, die Zwischenräume durch Mauern, Beton, Eisenpfähle verbunden und mit Stacheldraht verstärkt.
Hinter diesen Stützpunkten sollte ein gegnerischer Durchbruch mit Hindernissen, Eisensperren und Tankgraben aufgehalten werden. Die Sperrstelle Waldegg war ein umgrenztes Zielgebiet für konzentriertes Artilleriefeuer, das von auf den Höhenzügen postierten Artilleriebeobachtern in diesen Käfig geleitet worden wäre.
Die Artillerie wurde im Raum Ringlikon (Brand), Birmensdorf (Haslen, Maas, Ramerenwald, Risi, Egg, Schüren, Löffler), Bonstetten (Hörglen) und Oberlunkhofen (Matteried) in einer lockeren, schachbrettartigen Form und gut getarnt aufgestellt. Die 18 Batterien mit insgesamt 72 Rohren konnten über die Urdorfer Senke und die Waldegg Zürich, Wallisellen, Rümlang, Dielsdorf und die Lägern erreichen. Sie waren auch für den Artilleriefeuerschutz der Limmatübergänge von Wipkingen und Dietikon zuständig.
Artilleriebeobachtungsbunker «Stauffacher» A 4902: Gugel Schlieren ⊙47.3953478.454547
Artilleriebeobachtungsbunker «Winkelried» A 4903: Berg Schlieren ⊙47.3942198.460103
Artilleriebeobachtungsstand «Tellsplatte» A 4904 Herrenbergli (Zürich-Altstetten)⊙47.392878.46767
Kleinunterstand «Tellsplatte» A 4905 (Zürich-Altstetten) ⊙47.393548.4667
Beobachtungsstand «Laura» A 4945 Schürhof Urdorf: Bunker für zwei Beobachter ⊙47.383148.43475
Artilleriebeobachtungsbunker Löwenbräustübli A 4965 ⊙47.3568178.490269
Artillerieunterstand «Oel» A 4967: Brandweg, Ringlikon ⊙47.363778.47085
Artillerieschild «Im Brand» A 4968: Brandweg, Ringlikon ⊙47.363738.47097
Artillerieschild «Im Brand» A 4969: Brandweg, Ringlikon ⊙47.363818.4695
Unterstand «Ella» A 4979 Zopfstrasse Ringlikon ⊙47.3561498.473524
Geschützstand «Chleibtel» A 4980 12-cm-Feldhaubitzen FHb, Zopfstrasse Ringlikon ⊙47.3561668.473683
Unterstand «Bartlos» A 4981 Langwiesstrasse, Ringlikon ⊙47.3582928.467264
Geschützstand «Kiesgrube» A 4982 12-cm-Feldhaubitzen FHb, Langwiesstrasse Ringlikon ⊙47.3582948.467079
Geschützstand 7.5-cm-Feldgeschütz Im Stocken A 4983 Stallikerstrasse ⊙47.3600268.464425
Artillerieunterstand «Stöck» A 4984: Haslen, Birmensdorf ⊙47.358878.46246
Artillerieschild «Maas» A 4985: Haslen, Birmensdorf ⊙47.358978.46229
Artillerieunterstand «Bickel» A 4992: Maas, Birmensdorf ⊙47.356748.4532
Artillerieschild «Mooswald» A 4993: Maas, Birmensdorf ⊙47.356838.45328
Artillerieunterstand «Paula» A 5007: Rameren, Birmensdorf ⊙47.363528.45221
Artilleriebeobachtungsbunker Löwenstübli A 4965
Doppelbeobachtungsbunker Schürhof, Urdorfer Senke
Artilleriestellung Brand, Ringlikon
Artilleriestellung Schüren, Birmensdorf
Festungsbau
Das ganze Gebiet am Uetliberg wurde zum militärischen Sperrgebiet erklärt und selbst vor höheren Offizieren geheim gehalten, Nachbarstellungen und die getarnten Artilleriestandorte waren auch ihnen nicht bekannt. Das Gebiet war von Laufgräben und Stacheldrahtverhauen durchzogen und grossflächig abgesperrt. Alle Strassen und Wege waren mit Sperren und betonierten Unterständen für die Wachmannschaften versehen.
Noch vorhandene Sperren
Geländepanzerhindernis (GPH) Birmensdorferstrasse unten T 2507 ⊙47.3710348.474726
Panzerbarrikade Birmensdorferstrasse unten T 2507.01 ⊙47.37098.474658
Panzerbarrikade Uetlibergbahn unten T 2507.02 ⊙47.3701838.474392
Panzerbarrikade Buchrainweg unten T 2507.03 ⊙47.3700938.474377
Die Sappeurkompanie II/6 der 6. Division unter Hauptmann Kollbrunner beschäftigte zeitweise über 10'000 Soldaten. Jeder Sappeursoldat dieser Sappeurkompanie hatte als Bauführer oder Polier einen Bautrupp von rund 100 Soldaten im Tag und Nacht Baueinsatz anzuleiten. Von polnischen Internierten wurden am Uetliberg eine Militärstrasse, der sogenannte Polenweg von der SZU.Haltestelle Ringlikon bis zur Arthur-Rohn-Strasse angelegt.[4]
Der drei Kilometer breite Abschnitt zwischen Uetliberg, Waldegg und Urdorfer Senke bestand aus einem tiefgestaffelten System von Wechselstellungen, das an der Limmat begann und hinter der Reppisch aufhörte. Anstelle von verbunkerten Waffenstellungen wurden über 100 betonierte Unterstände und Felskavernen für die Truppen und Kommandoposten, Artilleriestellungen und Artilleriebeobachtungsbunker, Sanitätsstollen und Munitionsmagazine (Pulverhaus) gebaut und eine Vielzahl von Laufgräben für Wechselstellungen ausgehoben. Einzig durch die offene Urdorfer Senke verlief eine Tanksperre mit 18 betonierten Waffenständen.
Noch vorhandene Objekte Buchhoger, Uitikon
Die Armasuisse hat begonnen, einzelne Unterstände mit Erde zu überdecken, um Kontrollen und Unfälle zu vermeiden.
Unterstand Fuchs A 4897 Bröggen, Schlieren ⊙47.3882438.43579
Unterstand Himmel A 4898 Länxelmoos, Schlieren ⊙47.3895648.439073
Unterstand Margrit A 4899 Schlatthölzli, Schlieren ⊙47.3847968.442175
Unterstand «Herdler Ost» A 4900: 10 Mann ⊙47.38598.4485
Unterstand «Hang» A 4901: Stärpel ⊙47.389238.45713
Kleinunterstand Reh – Rosshau A 4906 ⊙47.3839498.463919
Kleinunterstand Steiss Lyrenweg A 4907 ⊙47.3793538.474888
Kleinunterstand Bach – Friedhof A 4908 ⊙47.3688168.486269
Kleinunterstand Blick – Im Gubel A 4909 ⊙47.3704278.482262
Kleinunterstand Bruch – Emmet A 4910 ⊙47.3743928.476447
Kleinunterstand Platte, Waldegg 1 A 4911 ⊙47.3723088.468131
Kleinunterstand Grenze, Waldegg 2 A 4912 ⊙47.3730718.468278
Kleinunterstand Glatze, Buchhoger 1 A 4913 ⊙47.3734068.466033
Kleinunterstand Sumpf, Buchhoger 2 A 4914 ⊙47.373698.46445
Halbzugsunterstand Buchhoger 3 A 4915 ⊙47.3745958.463739
Kleinunterstand Rohr – Buchhoger A 4916, heute Ouellwasserfassung ⊙47.3754928.464087
Zugsunterstand Treppe, Buchhoger A 4917 ⊙47.3757658.463761
Kleinunterstand Sempach, Buchhoger A 4918 ⊙47.3766598.464374
Kleinunterstand Frosch, Buchhoger A 4919 ⊙47.3776368.460619
Kleinunterstand Totenkopf, Buchhoger A 4920 ⊙47.3777338.459827
Kleinunterstand Brille – Buchhoger A 4921 ⊙47.3777858.459099
Unterstand/KP-Anlage Brille A 4921 Notausgang ⊙47.3774428.459238
Kleinunterstand Habsburg – Buchhoger A 4922 ⊙47.3787698.459714
Kleinunterstand Kaktus – Buchhoger A 4923 ⊙47.3783758.458448
Kleinunterstand Kropf – Buchhoger A 4924 ⊙47.3772528.458294
Kleinunterstand Opiumhöhle – Buchhoger A 4925 ⊙47.3780838.455861
Kleinunterstand Moos – Buchhoger A 4926 ⊙47.3797558.454965
Kleinunterstand Kyburg – Buchhoger A 4927 ⊙47.3793338.451779
Kaverne und KP-Anlage «Hals» A 4929 Chapf ⊙47.3745158.457567
Kaverne Sanitätshilfsstelle «Trotzdem» A 4930: Eingang West Chapf, als Kriegsspital geplant, ab 1940 (Reduit) als Kriegszeughaus verwendet ⊙47.374368.45575
Kaverne Sanitätshilfsstelle «Trotzdem» A 4930: Ausgang Nord Chapf ⊙47.37478.45648
Kaverne Sanitätshilfsstelle «Trotzdem» A 4930: Eingang Ost Chapf ⊙47.374268.4564
Kaverne «Charlotte-Rudolf» A 4931: Eingang Ost Chapf, Kommandoposten, Telefonzentrale, Unterstand für 60 Mann ⊙47.3748398.454501
Kaverne «Charlotte-Rudolf» A 4931: Eingang West Chapf ⊙47.374898.45408
Kaverne «Charlotte-Rudolf» A 4931: Entlüftung Sprengkammer ⊙47.3753958.454697
Halbzugsunterstand Buchhoger 3 A 4915
Zugsunterstand Treppe, Buchhoger A 4917
Kaverne und KP-Anlage «Hals» A 4929 Chapf
Kaverne Sanitätshilfsstelle «Trotzdem» A 4930
Mannschaftsunterstand Kaverne «Unterbruch Waldrand» A 4935
Unterstand/KP-Anlage «Jakob» A 4932 Asp ⊙47.374728.44278
Unterstand/Telefonzentrale «Marlis» A 4933 Asp ⊙47.374688.44206
Mannschaftsunterstand Kaverne «Waldrand» A 4934: Sandloch 1, Kommandoposten F Art Abt 17 ⊙47.376948.44726
Mannschaftsunterstand Kaverne «Unterbruch Waldrand» A 4935: Eingang Süd Sandloch, 100 Meter Stollen ⊙47.377138.44686
Mannschaftsunterstand Kaverne «Unterbruch Waldrand» A 4935: Eingang Nord Sandloch ⊙47.378078.44656
Mannschaftsunterstand Kaverne «Reserve Waldrand» A 4936: Eingang Nord Sandloch ⊙47.378798.44656
Mannschaftsunterstand Kaverne «Reserve Waldrand» A 4936: Eingang Süd Sandloch ⊙47.378648.44635
Stollen, Unterstand «Schlitz» A 4937: Schlierenwald ⊙47.380698.44765
Unterstand «Spalt» A 4938: Schlierenwald ⊙47.381468.4483
Unterstand «Wasserloch» A 4939: Schlierenwald ⊙47.380858.44654
Unterstand «Ring» A 4940: Kleibermättelistrasse ⊙47.38168.44268
Unterstand «Murks» A 4941: Kleibermättelistrasse ⊙47.382438.4416
Unterstand «Lichtung» A 4942: Haustrasse ⊙47.381458.44115
Unterstand «Rutsch» A 4943: Haustrasse ⊙47.381498.44018
Unterstand «Schlüsselblume» A 4944: Forrenstrasse, Urdorf ⊙47.380838.43992
Kleinunterstand ETH – Hohenstein 9 A 4957 ⊙47.3643098.477376
Kleinunterstand Effi – Hohenstein 7 A 4958 ⊙47.3657658.480582
Kleinunterstand Mösli – Hohenstein 8 A 4959 ⊙47.3641068.479954
Kleinunterstand Loch – Hohenstein 6 A 4960 ⊙47.3627368.48231
Kleinunterstand Immergrün – Hohenstein 5 A 4961 ⊙47.3620048.483686
Kleinunterstand Ratz – Hohenstein 4 A 4962 ⊙47.3645078.485323
Kleinunterstand Wurst – Hohenstein 3 A 4963 ⊙47.3631018.48662
Kleinunterstand Schnaps – Hohenstein 2 A 4964 ⊙47.3592788.486677
Kaverne/KP «Jurablick» A 4966: Eingang Ost ⊙47.354028.48275
Kaverne/KP «Jurablick» A 4966: Eingang West ⊙47.354068.48242
Unterstand «Durchzug» A 4973 Bühlstrasse Ringlikon ⊙47.3619658.467997
Kaverne/KP «Grotte» A 4975: Bühlstrasse ⊙47.359638.46985
Unterstand «Burg» A 5001: Eingang, Schlössli ⊙47.367538.44663
Unterstand «Burg» A 5001: Ausgang, Schlössli ⊙47.367628.44635
Unterstand «Hell» A 5003: Schäflibach ⊙47.365588.44488
Telefonzentrale Helene A 4950
Kleinunterstand Effi A 4958
Kleinunterstand Mösli A 4959
Kleinunterstand Ratz A 4962
Vorgeschobene Stützpunkte
In den vorgeschobenen Stützpunkten Altstetten, Dietikon und Schlieren, sowie in Uitikon-Waldegg (Uetliberg) und der Urdorfer Senke, der Stadt Zürich und in Wollishofen entstanden ab 1938 nach neuesten militärischen Kriterien betonierte Waffenstellungen, Bunkeranlagen, Sprengobjekte und Geländepanzerhindernisse.[5]
Festung Dietikon
Stützpunkt Oberurdorf
Stützpunkt Schlieren
Urdorfer Senke
Benachbarte Sperrstellen
Nach dem Rückzug ins Reduit wurden die Feldstellungen am Uetliberg verlassen. Als Vorwerk zum Reduit wurde die Wollishofer und 1944 die Birmensdorfer Panzersperre gebaut.
Sperre Birmensdorf
Unterstand Birmensdorf
Bunker Entlisberg
Sperre Bruchstrasse
Verein Festungswerke der Limmatstellung
Die Militärhistorische Gesellschaft des Kantons Zürich ist heute (2018) Besitzerin von zehn kleineren und grösseren Anlagen der Limmatstellung. Der Verein Festungswerke der Limmat ist zuständig für die regelmässige Kontrolle und den Unterhalt dieser Festungsanlagen und führt auf Anfrage Führungen für Gruppen durch.[6]
Die Feldstellungen und Unterstände sind grösstenteils, die Laufgräben teilweise noch erhalten, aber meist überwachsen und vergessen. Ehemalige Laufgräben werden heute als Teil des Biketrails befahren. Einzelne Felskavernen werden für Feuerwehrübungen oder zur Datensicherung benützt. Der «Polenweg» existiert noch, ist aber nicht mehr ausgeschildert.
Beim Bau der Kavernen im «Sandloch» Uitikon entdeckte der Geologe Hans Stauber im Februar 1940 zwei Überreste von Riesenschildkrötenpanzern, die vor 15 Millionen Jahren hier gelebt haben. Die spektakulären fossilen Funde aus der oberen Süsswassermolasse Zürichs sind heute im Paläontologischen Museum der Universität Zürich ausgestellt.[7]
Literatur
Carl M. Holliger, Ludwig A. Minelli: Der brave Soldat K.: Erlebnisse des Hptm Kollbrunner im Aktivdienst. Reich-Verlag, Luzern 1980, ISBN 3-7243-0188-X.
Edmund Wehrli: Briefe aus dem Aktivdienst 1939–1941. GMS Schriftenreihe Nr. 12, 1993.
Walter Lüem u. a.: Die Limmatstellung im Zweiten Weltkrieg, Baden-Verlag, Baden 1997, ISBN 3-85545-105-2.
Ortgeschichtliche Kommission des Quartiervereins Aussersihl-Hard: Militär im Sihlraum. 2007.
Werner Gassmann: Die Abwehrstellung Üetliberg im Zweiten Weltkrieg und in der Nachkriegszeit. Betonierte, militärische Anlagen Stand 2007. 2. überarbeitete Auflage 2007.
Matthias Dürst, Felix Körfer: Die Verteidigungswerke der Stadt Züri.ch «Der Zürcher Bunkerwanderführer.» Zürich 2014, ISBN 978-3-033-04657-3.[9] Online-Version mit interaktiver Karte[10]
↑«Wo H a l t e n befohlen ist, macht es sich jeder Kämpfer, auch wenn er auf sich allein angewiesen ist, zur Gewissenspflicht, auf der ihm zugewiesenen Stelle zu kämpfen. (...) Solange ein Mann noch eine Patrone hat oder sich seiner blanken Waffe noch zu bedienen vermag, ergibt er sich nicht.» Armeebefehl vom 15. Mai 1940, Der General: Guisan.