Festivali i Këngës
Das Festivali i Këngës ist ein Musikfestival in Albanien. Es wird seit 1962 im albanischen Fernsehsender TVSH ausgetragen. Es findet jeweils jährlich im Dezember statt. Seit 2003 fungiert es als albanische Vorentscheidung für den Eurovision Song Contest. VeranstaltungDer Gesangswettbewerb wird jeweils Ende Dezember durchgeführt und live im albanischen Fernsehen übertragen. Das Format der Veranstaltung änderte sich aber immer wieder. In den letzten Jahren fand das Festivali i Këngës an drei aufeinanderfolgenden Abenden statt. 2018 traten alle Sängerinnen und Sänger der ersten beiden Abende auch am dritten Abend im Finale an, sie dienten aber der Vorauswahl, und nur die Besten schafften den Sprung ins Finale. 2016 wurde die Teilnehmerzahl um ein Fünftel auf 24 reduziert. Eine Jury bestimmt jeweils den Sieger.[1] Neben den Teilnehmern treten außerhalb der Konkurrenz weitere Sängerinnen und Sänger auf – meist Gewinner aus den Vorjahren. Die Gesangsvorträge werden vom RTSH-Fernsehorchester im Saal begleitet. GeschichteDas Festival hatte sich nach der ersten Austragung im Dezember 1962 rasch als wichtiger Wettbewerb der Sänger in Albanien etabliert. Beim XI. Festivali i Këngës im Dezember 1972 wurde erstmals westlich geprägte Musik gespielt, und es waren junge Frauen in Miniröcken zu sehen. Die Abkehr von dem bisher vom sozialistischen Realismus geprägten Festival führte zur Kritik innerhalb der Führung der PPSh.[2] Auf dem 4. Plenum des ZK der PPSh, das vom 26. Juni bis zum 28. Juni 1973 stattfand, wurden Todi Lubonja, Generaldirektor von RTVSh, und Fadil Paçrami, der mitverantwortlich für die Durchführung des Festivals war, schwer kritisiert und beiden ein Untergraben der realsozialistischen Parteidisziplin und Verderben der Jugend vorgeworfen. Sie verloren alle ihre Ämter und wurden später als Feinde des Volkes für viele Jahre inhaftiert.[3] Als Folge dieser Einmischung der höchsten Staatsführung unter Enver Hoxha wurden mehr politische und folkloristische Lieder vorgetragen. Das Festivali i Këngës wurde auch nach dem Zusammenbruch des Einparteiensystems weiterhin durchgeführt. Ab 1999 bekam es allerdings Konkurrenz durch neue Musik-Shows privater Fernsehsender. Ab dieser Zeit stand auch die Jury vermehrt unter Kritik: Ihr wurde Käuflichkeit vorgeworfen und dass die Spitzenplätze schon vorab vergeben seien. Diese Vorwürfe mehrten sich für einige Zeit, nachdem das Festival 2003 zum albanischen Vorentscheid des Eurovision Song Contest wurde. AustragungsortBisher gab es drei Austragungsorte:
Bisherige GewinnerVaçe Zela gewann in den 1960er und 1970er Jahren insgesamt zehn Mal. Elsa Lila gewann insgesamt dreimal: Zweimal in den 1990er Jahren sowie im Jahr 2022. Alida Hisku gewann in den 1970er Jahren zweimal, Manjola Nallbani gewann in den 1990er Jahren ebenfalls zweimal.
Vorentscheid für den Eurovision Song ContestSeit dem Jahr 2003 ist das Festivali i Këngës der albanische Vorentscheid zum Eurovision Song Contest des Folgejahres. Anjeza Shahini gewann und debütierte 2004 für Albanien. Alle Songs müssen beim nationalen Festival in albanischer Sprache gesungen werden. Auf europäischer Bühne wurden aber mit Ausnahme der Titel von Luiz Ejlli (Albanisch), Frederik Ndoci (Albanisch und Englisch), Olta Boka (Albanisch), Rona Nishliu (Albanisch), Adrian Ljulgjuraj und Bledar Sejko (Albanisch), Eugent Bushpepa (Albanisch) sowie Jonida Maliqi (Albanisch) und Anxhela Peristeri (Albanisch), alle Beiträge komplett in englischer Sprache gesungen, so dass die jeweiligen Interpreten für den Eurovision Song Contest noch eine englische Fassung produzierten. 2022 wurde nicht die Gewinnerin des Juryvotings (Elsa Lila) des Festivali i Këngës an den ESC 2023 geschickt, sondern die Band Albina & Familja Kelmendi mit dem Lied Duje als Gewinnerin des Televotings. WeblinksEinzelnachweise
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