Fernmeldebataillon 801
Das Fernmeldebataillon 801 (FmBtl801) entstand aus dem Nachrichtenregiment 5 der NVA. Am 8. Oktober 1990 übernahm OTL Gerd Lips die Führung des Nachrichtenregiments 5. Es war in der Kaserne Fünfeichen in Neubrandenburg stationiert und der Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“ unterstellt. AuftragDas Fernmeldebataillon 801 hatte den Auftrag, die Führungsfähigkeit der Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“ mit fernmeldetechnischen Führungsmitteln sicherzustellen. Hierzu richtete es neben den Gefechtsständen der Brigade ein Kommunikationsnetz zur Übertragung von Telefongesprächen, Fernschreiben, Faxen und Daten ein und betrieb dieses. Als Übertragungswege wurden hierzu Draht- beziehungsweise Kabel-, Funk- und Richtfunkverbindungen sowie unter anderen Satellitenkommunikation genutzt. GeschichteIm Jahr 1939 wurde das damalige Wehrmachtsgelände zu zwei Kriegsgefangenenlagern umgestellt. In den folgenden fünf Jahren waren in Fünfeichen ca. 60000 Kriegsgefangene untergebracht, es kamen in dieser Zeit aber auch über 5000 Menschen unter dem NS-Regime zu Tode. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde in Fünfeichen dann ein Internierungslager unter russischer Führung errichtet, wieder waren in den folgenden drei Jahren ca. 4000–9000 Tote unter den Internierten zu verzeichnen. Der endgültige Abbruch der Lager im Jahre 1950 schaffte Platz für die zwei Jahre später gegründete kasernierte Volkspolizei. Erst sechs Jahre später, im Jahre 1958, waren in Fünfeichen dann das erste Mal Fernmeldekräfte der Nationalen Volksarmee (NVA) stationiert. Ab 1990 wurde dann mit Beendigung des Ost-West-Konflikts die Kaserne Fünfeichen der Bundeswehr unterstellt und das Divisionsfernmeldebataillon 801 aufgestellt. Im Laufe der Jahre gab es mehrere Strukturveränderungen, Umgliederungen und Namensänderungen. Im Kern blieb der Verband über die Jahre aber bestehen. Im Rahmen der neuen Heeresstruktur der Bundeswehr geht mit der Auflösung des Fernmeldebataillons 801 zum 31. März 2016 die langjährige Fernmeldetradition in Fünfeichen zu Ende[1]. Nach dem Auflösungsappell am 5. September 2015 bekam das Fernmeldebataillon 801 am 7. September 2015 einen letzten Sonderauftrag im Rahmen der Flüchtlingshilfe erteilt. In kürzester Zeit sollte auf dem Kasernengelände ein Gebäude zur Unterbringung von 300 Flüchtlingen bereitgestellt werden. Innerhalb von 24 Stunden wurde der Auftrag erfolgreich umgesetzt und ein nicht mehr genutztes Kompaniegebäude wieder bewohnbar gemacht. Teilweise waren in diesen 24 Stunden bis zu 150 Soldaten im Einsatz. Im Anschluss daran übernahm das Fernmeldebatataillon 801, in der Nacht vom 8. September 2015 zum 9. September 2015, die Aufnahme und Unterbringung von 148 Flüchtlingen.[2] Personelle und materielle Unterstützung in der Flüchtlingshilfe[3][4] blieb ein Auftrag des Fernmeldebataillons 801 bis zur endgültigen Auflösung. Die Stabs- und Fernmeldekompanie der Panzergrenadierbrigade übernahm am 1. April 2016 den Fernmeldeauftrag des ehemaligen Bataillons. EinsätzeAn folgenden Einsätzen im In- und Ausland nahm das Bataillon teil:
KommandeureFolgende Kommandeure führten das Bataillon (Dienstgrad bei Kommandoübernahme):
Gliederung![]() Das Fernmeldebataillon 801 in Neubrandenburg war wie folgt gliedert:
Patenschaften und TraditionspflegeDas Bataillon sowie die Kompanien unterhielten langjährige Patenschaften zu Städten und Gemeinden des Kreises Mecklenburgische-Seenplatte. Die einzelnen Patengemeinden sind:
Weblinks
Einzelnachweise
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