Ferdinand WibelHeinrich Ferdinand Richard Wibel (* 13. Mai 1840 in Hamburg; † 14. Mai 1902 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Chemiker und Lehrer. LebenFerdinand Wibel war ein Sohn des Naturforschers Karl Wiebel. Nach dem Besuch der Gelehrtenschule des Johanneums und des Akademischen Gymnasiums in Hamburg studierte er von 1859 bis 1864 Chemie, Physik, Mineralogie und Mathematik in Jena, Berlin und Göttingen. 1864 wurde er bei Friedrich Wöhler an der Universität Göttingen promoviert. Von 1866 bis 1878 lehrte er am Akademischen Gymnasium.[1] Er assistierte ab 1870 zudem seinem dort als Professor eingestellten Vater, der zu dieser Zeit erblindet war.[2] Wie dieser hielt er dort Vorlesungen in den Fächern Physik, Chemie und Mineralogie.[3] Von 1878 bis 1893 stand Ferdinand Wibel als erster Direktor dem Chemischen Staatslaboratorium in Hamburg vor. Dieses war aus dem chemischen Laboratorium des Akademischen Gymnasiums hervorgegangen und wurde 1919 Bestandteil der neu gegründeten Universität Hamburg. Daneben war Wibel von 1872 bis ca. 1893 als Assessor für Chemie in Hamburg tätig und agierte in dieser Funktion als amtlicher Sachverständiger für Behörden und Gerichte.[1] 1889 erhielt er den Professoren-Titel.[3] Neben der Chemie beschäftigte sich Wibel auch mit Anthropologie und Urgeschichte. Er führte Ausgrabungen in der Umgebung von Hamburg durch und befasste sich in seinen Arbeiten insbesondere mit Analysen bronzezeitlicher Metalle sowie der Entstehung und Zusammensetzung der Patina und Veränderungen von Knochen bei langer Lagerungszeit im Erdboden.[3] Wibel war Gründungsmitglied der Deutschen anthropologischen Gesellschaft und leitete deren Ortsgruppe Hamburg-Altona. Von 1879 bis 1894 saß er im Beirat der Geographischen Gesellschaft in Hamburg.[1] 1893 wurde Wibel wegen eines schweren Augenleidens aus dem Hamburger Staatsdienst verabschiedet.[3] Danach lebte er in Freiburg im Breisgau, wo er nach langer Krankheit am 14. Mai 1902 – einen Tag nach seinem 62. Geburtstag – starb. Veröffentlichungen (Auswahl)
Einzelnachweise
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