Ausgewachsenes Laubblatt: nierenförmig mit u-förmiger Stielbucht
Triebe: starke Geiztriebbildung – ist ungünstig für die Schnittrebenproduktion
einjähriges Holz: kastanienbraun, behaart
Blüte: weiblich
Trauben: klein, mit kleinen runden, schwarz-blauen Beeren
Eigenschaften – Verwendung
Fercal verleiht der aufgepfropften Edelsorte ein mittelstarkes Wachstum. Ihre wichtigste Eigenschaft ist, dass sie sehr hohen Kalkgehalt im Boden von bis zu 60 % (Gesamtkalk) verträgt. Einen Aktivkalkanteil von bis zu 40 % bzw. einen Chlorose-Index (Indice de Pouvoir Chlorosant = IPC) Wert bis zu 120, ohne Chlorose zu induzieren. Sie besitzt eine gute Trockenheitsresistenz, aber auch Staunässe im Frühjahr wird gut vertragen. Schwere Böden sind für 'Fercal' ungünstig. Besonders auf Böden mit hohem Kaliumgehalt hat Fercal Aufnahmeprobleme mit dem Nährstoff Magnesium und neigt daher leicht zu Magnesiummangel.
Wegen ihrer besonderen Eigenschaften wird sie als Unterlage auf sehr kalkreichen Böden verwendet. Die auf solchen Standorten verwendete Unterlage 41 B Millardet et de Grasset wird heute durch 'Fercal' ersetzt. Auch weniger kalkreichen Böden sind für Fercal geeignet. Das gilt besonders für chloroseanfällige Rebsorten und für Standorte, die häufig unter Trockenheit leiden.[1]
Josef Terleth: Einfluss der Unterlage auf das Wachstum der Rebe. In: Obstbau, Weinbau. Mitteilungen des Südtiroler Beratungsringes für Obst- und Weinbau. Bd. 48, Nr. 4, 2011, ZDB-ID 406433-1, S. 177–120, (Digitalisat (PDF; 460 kB)).
Wolfgang Renner: Neue Unterlagen im Weinbau? In: Haidegger Perspektiven. 1, 2010, S. 10–11, Digitalisat (PDF; 448 kB).
Valérie Laucou, Jean-Michel Boursiquot, Thierry Lacombe, Louis Bordenave, Stéphane Decroocq, Nathalie Ollat: Parentage of grapevine rootstock ‚Fercal‘ finally elucidated. In: Vitis. Bd. 47, Nr. 3, 2008, S. 163–167, (Digitalisat (PDF; 460 kB)).
Einzelnachweise
↑Karl Bauer, Ferdinand Regner, Barbara Schildberger: Weinbau. 9., aktualisierte Auflage. 2013, S. 121.