FFmpeg
FFmpeg ist ein freies Multimedia-Softwareprojekt. Es bietet eine Reihe freier Computerprogramme und Programmbibliotheken, die digitales Video- und Audiomaterial aufnehmen, konvertieren, senden (streamen), filtern und in verschiedene Containerformate verpacken können. Unter anderem enthält es mit libavcodec eine umfangreiche Sammlung von Audio- und Videocodecs.[5][6] Technische DetailsFFmpeg wird unter Linux und anderen unixähnlichen Systemen (Unixoiden) entwickelt und wurde auch auf andere Betriebssysteme und Plattformen portiert. Bekannte Programme, die FFmpeg verwenden, sind unter Unixoiden und Windows die Programme MPlayer, VLC, xine und HandBrake, unter Windows Mobile und Palm OS der TCPMP. Das Projekt besteht aus mehreren Komponenten: Kommandozeilenprogramme
Bibliotheken
Manche FFmpeg-Formate enthalten Codecs, die insbesondere in den USA patentiert sind. Deren Nutzung kann in Ländern, die Ansprüche daraus anerkennen, unter Umständen die Zahlung von Gebühren an Lizenzorganisationen wie der MPEG LA erfordern.[4] Dem FFmpeg-Projekt entstammen auch zwei neue Video-Codecs: der nur verlustfrei arbeitende FFV1 und der fast fertiggestellte Snow, der auf Wavelet-Transformationen und einer intelligenten Variante der Bereichskodierung beruht. In Version 4.4 liegt der Schwerpunkt in der Erweiterung der Unterstützung von AOMedia Video 1 (AV1),[8] einem lizenzkostenfreien Videokompressionsverfahren. LibavAm 18. Januar 2011 wurde von mehreren FFmpeg-Entwicklern angekündigt, das FFmpeg-Projekt zu übernehmen.[9] Begründet wurde dieser Schritt durch eine Unzufriedenheit mit dem bisherigen Chefentwickler Michael Niedermayer.[10] Die Organisation der weiteren FFmpeg-Entwicklung sollte sich in Zukunft stärker an der des Linux-Kernel orientieren. Nachdem die Übernahme des Projekts gescheitert war, spalteten sich die Entwickler am 13. März 2011 unter dem Namen Libav vom FFmpeg-Projekt ab.[11] Die beiden Linux-Distributionen Debian und Ubuntu lieferten von da an standardmäßig Libav aus. Gleichzeitig wurde die Ausgabe des Programms ffmpeg unter Debian und Ubuntu mit dem Hinweis ergänzt, dass FFmpeg nicht mehr weiterentwickelt wird. Nachdem Anwender sich beschwert hatten, dass das nicht der Wahrheit entspricht, weil FFmpeg nach wie vor weiterentwickelt wird, wurde nun behauptet, ffmpeg sei überholt (deprecated) und es solle stattdessen avconv verwendet werden.[12] Debian nahm daraufhin das FFmpeg-Paket wieder in seinen Quellen auf und bietet somit beide Bibliotheken an.[13] 2015 kehrte das Debian-Projekt wieder zur ursprünglichen FFmpeg-Version zurück.[14] Als Gründe wurden vor allem die höhere Sicherheit, ein deutlich kürzerer Wartungszyklus sowie die deutlich höhere Anzahl an Code-Beiträgen (englisch „code contributions“) und Verantwortlichen (englisch „maintainer“) angegeben.[15] Ubuntu folgte entsprechend, nahm mit Version 15.04 „Vivid“ ffmpeg wieder in die Quellen auf und entfernte mit Version 15.10 „Wily“ die Pakete des Libav-Projekts aus den Quellen. Kurz nach der Ankündigung des Debian-Projektes, wieder zu FFmpeg zu wechseln, trat Michael Niedermayer als Leiter von FFmpeg zurück und begründete dies unter anderem mit der Hoffnung, damit ein erneutes Zusammenwachsen der beiden Projekte zu ermöglichen.[16] 2018 wurde die letzte Version von Libav veröffentlicht und danach die Entwicklung eingestellt.[17] Rechtliche Betrachtung der CodecsammlungFFmpeg (bzw. libavcodec als Bestandteil von FFmpeg) enthält Implementierungen von mehr als 100 Codecs, von denen ein Teil von Patentinhabern angefochten werden könnte.
– FFmpeg Website[4] Weiterhin sind viele dieser Codecs unter Nutzungsbedingungen veröffentlicht worden, die Reverse Engineering untersagen; selbst zur Sicherstellung der Interoperabilität. Solche Bedingungen sind in manchen Ländern allerdings unwirksam, so etwa in Deutschland (§§ 69g Abs. 2, 69e UrhG). Logo und NameDas Logo von FFmpeg stellt ein Zickzack-Abtastmuster dar, das bei MPEG-Codecs die Daten für die Entropiekodierung liefert. Das Logo wurde von Libav übernommen, als das Projekt abgespalten wurde. Das FF in FFmpeg bedeutet fast forward, schneller Vorlauf bei Tonbandgeräten. Ähnliche SoftwareWeblinks
Einzelnachweise
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