Die 1370 eingebürgerte Familie Füssli waren die ersten Glocken- und Geschützgiesser in Zürich. Die Giesserei wurde Ende des 15. Jahrhunderts im «Giesshaus» am Rennweg in Zürich gegründet. 1496 wurde das neue «Glockenhaus» auf dem grossen Areal des heutigen Glockenhofs an der Sihlstrasse gebaut, das damals noch ausserhalb der Stadtmauern lag. Auf dem Giessereiareal befanden sich das zentrale Glockenhaus und mehrere umliegende Gebäude. Das Glockenhaus musste 1667 erneuert werden. Es brannte unter Wilhelm Konrad Füssli (1785–1843), dem letzten Glockengiesser, ab und machte der St. Anna-Kapelle Platz. 1843 musste die Giesserei wegen schwindender Nachfrage schliessen. Füsslis Nachfolger in Zürich war von 1832 bis 1894 die Glockengiesserei Keller in Unterstrass.[2]
Der Gründer der Maschinenfabrik Escher Wyss & Co., Hans Caspar Escher, wohnte im angrenzenden «Felsenhof». Er kaufte 1856 den gesamten Giessereikomplex. Seine Tochter Mathilde Escher brachte ihr Erbe in die Mathilde Escher Stiftung ein. Das Glockenhaus an der Sihlstrasse 35 wurde 1909 abgebrochen. An seiner Stelle wurde 1911 das heutige Hotel Glockenhof errichtet.[3]
Glockengiesser
Grosse Glocke im Berner Münster von 1611
Peter I. Füssli († 1476)
1421: Zürich, St. Peter, grosse Glocke, 1880 eingeschmolzen[1]
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Literatur
J.W. Vogel: Die Geschützgiesserdynastie Füssli in Zürich. 176. Neujahrsblatt der Feuerwerker-Gesellschaft (Artillerie-Kollegium) in Zürich auf das Jahr 1985, Kommissionsverlag Beer & Co., Zürich 1984.
Carole N. Klopfenstein, Hansjürg Büchi, Karl Walder (Hrsg.): Verankert im Zentrum von Zürich: 100 Jahre Glockenhof Zürich. Theologischer Verlag, Zürich 2011, ISBN 978-3-290-17585-6
Brunner: Glockenlandschaft Uri, unerwartete Vielfalt im Bergkanton. Kunst + Architektur in der Schweiz, Band 58, 2007, doi:10.5169/seals-394363#107Thomas
↑ abcdefghijklmnoDer Geschichtsfreund: Mitteilungen des Historischen Vereins der fünf Orte: Lucern, Uri, Schwyz, Unterwalden und Zug. Band 30. Kalt, Einsiedeln/New York/Cincinnati 1875, S. 153 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Carole N. Klopfenstein, Hansjürg Büchi, Karl Walder (Hrsg.): Verankert im Zentrum von Zürich: 100 Jahre Glockenhof Zürich. Theologischer Verlag, Zürich 2011, ISBN 978-3-290-17585-6
↑ abcd[Glockengiesser in] Zürich. In: Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons Glarus. Bände 13–16, Seite 130 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑K. Frei-Kundert: Die grosse Glocke von Knonau, ein Werk Heinrich I. Füssli (1637–1679) und einige andere Arbeiten der Füsslischen Giesserei im Landesmuseum. 32. Jahresbericht Schweizerisches Landesmuseum, Zürich 1923, doi:10.5169/seals-395235