Füchse Berlin
Füchse Berlin ist der Name der Profihandball-Abteilung des Berliner Vereins Füchse Berlin Reinickendorf. Unter diesem Namen treten sowohl die Männer als auch die Frauen an. MännerSeit der Saison 2005/06 spielte der Verein unter diesem Namen in der 2. Bundesliga, Staffel Nord. In der Spielzeit 2006/07 sicherten sich die Füchse vorzeitig die Meisterschaft und spielen seitdem wieder in der Bundesliga. Die zweite Mannschaft spielte in der Saison 2010/11 in der 2. Bundesliga und tritt seit Einführung der Eingleisigkeit in dieser Liga 2011 in der 3. Liga an. Am 13. April 2014 gewannen die Füchse mit dem DHB-Pokal 2013/14 den ersten Titel der Vereinsgeschichte. Im Finale besiegten sie die SG Flensburg-Handewitt mit 22:21. Verein & GmbHPräsident des Gesamtvereins ist seit 2005 der ehemalige Bundestagsabgeordnete und Unternehmer Frank Steffel. Wesentlich zum Erfolg der Profimannschaft beigetragen hat der seit 2005 amtierende Geschäftsführer der Füchse Berlin Handball GmbH Bob Hanning (Stand: 2023). Mit Stefan Kretzschmar als Vorstand Sport und Volker Zerbe als Leiter der Geschäftsstelle sind zwei weitere ehemalige Handballprofis in führender Position tätig.[1] SpielstätteSeit der Saison 2005/06 dient die Max-Schmeling-Halle als „Fuchsbau“ und somit als Spielstätte der Füchse Berlin. Die Kapazität beträgt bei den Heimspielen 9000 Zuschauer,[2] kann aber für Topspiele und Großereignisse, wie zur Handball-WM 2007, noch um weitere Plätze aufgestockt werden, so dass die Halle fast 10.000 Zuschauern Platz bietet.[3] In der Saison 2022/23 waren durchschnittlich 7.936 Zuschauer bei den Heimspielen.[4] GeschichteDie Handballer des TSV Dorner Reinickendorf stiegen 1935 in die Gauliga Berlin-Brandenburg auf, wo sie drei Jahre spielten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zusätzlich zum Feldhandball auch eine Meisterschaft im Hallenhandball ausgetragen. Im Feldhandball spielte der Verein ab 1946 in der Oberliga Berlin, die er 1953 bis 1955 dreimal in Folge gewann. Damit war die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften 1953 bis 1955 verbunden. Ein weiteres Mal qualifizierten sich die Reinickendorfer 1965 für die Meisterschaftsendrunde, wo sie allerdings das Qualifikationsspiel zum Achtelfinale gegen den Hamburger SV verloren. Im Folgejahr belegten sie den zweiten Platz in der Oberliga Berlin, wodurch sie sich für die neu eingeführte Feldhandball-Bundesliga qualifizierten. Im Hallenhandball gab es bis 1966 eine West-Berliner Meisterschaft, deren Sieger sich für die ab 1950 ausgetragene deutsche Meisterschaft qualifizierte. Dies gelang den Füchsen erstmals 1954. Sie belegten den 3. Platz der deutschen Meisterschaft. Weitere Teilnahmen erfolgten 1955 (3. Platz), 1956 (5. Platz) und 1966 (Viertelfinale). Ab 1958 wurde in Berlin eine Oberliga ausgetragen, an der die Füchse ab der Saison 1961/62 teilnahmen. Als Berliner Meister 1966 qualifizierten sie sich für die neu eingeführte Hallenhandball-Bundesliga.
Die Füchse stiegen in der ersten Saison der Feld-Bundesliga als Vorletzter der Südstaffel ab. 1968 gewannen sie die Regionalliga Berlin und scheiterten gegen den Meister der Oberliga Süd Frisch Auf Göppingen in den Spielen um den Aufstieg (13:12 und 11:16). 1969 gewannen sie erneut die Regionalliga. Sie verloren nun zwar beide Spiele in einer Dreiergruppe um den Aufstieg, stiegen aber wegen Rückzügen aus der Bundesliga dennoch auf. Auch diesmal stiegen die Füchse direkt wieder ab. Von 1972 bis 1975 gewannen sie viermal in Folge die Regionalliga Berlin. 1972 war der Aufstieg ausgesetzt, weil der DHB den Spielbetrieb im Hallenhandball einschränkte, um sich auf den Hallenhandball-Wettbewerb bei den Olympischen Spielen vorzubereiten. Nach der Saison 1973 wurde die Feld-Bundesliga aufgelöst, sodass es auch hier keine Aufsteiger gab. 1974 und 1975 nahmen die Füchse an der nun wieder im KO-Modus ausgespielten deutschen Meisterschaft teil. Sie verloren 1974 im Halbfinale gegen den SV 1946 Crumstadt mit 9:13. 1975 setzten sie sich zunächst gegen den Nordmeister ATSV Habenhausen durch (17:10) und verloren dann das Halbfinale gegen TuS Nettelstedt (15:22). Danach wurden durch den DHB keine deutschen Meisterschaften mehr im Feldhandball durchgeführt.
Auch die Hallen-Bundesliga wurde zweigleisig ausgetragen, wobei die Berliner Mannschaften zunächst der Südstaffel zugeteilt wurden. Die Füchse belegten in den ersten beiden Jahre Plätze im Mittelfeld und konnten 1969 dem Abstieg nur durch einen Erfolg in Platzierungsspielen gegen die punktgleichen Mannschaften des TSV Birkenau und TV Hüttenberg vermeiden. 1971 stiegen die Füchse in die Regionalliga Nord ab. Ab 1972 trugen die West-Berliner Vereine eine eigene Regionalliga aus. Diese konnten die Füchse gewinnen und stiegen so 1973 wieder in die Bundesliga auf. Es folgte der direkte Abstieg 1974, der erneute Gewinn der Berliner Regionalliga 1975 und zwei weitere Jahre in der Bundesliga von 1975 bis 1977. Als 1977 die eingleisige Bundesliga eingeführt wurde, konnten sich die Füchse nicht qualifizieren und stiegen erneut in die Regionalliga Berlin ab. Diese gewannen sie nun viermal in Folge, scheiterten aber dreimal in der Aufstiegsrunde gegen andere Regionalligameister: 1978 gegen den TSV Jahn Gensungen (RL Südwest) 13:20 und 17:11[16], 1979 gegen den TSB Flensburg (RL Nord) 14:19 und 17:21, 1980 gegen den VfL Günzburg (RL Süd) 14:21 und 20:19. Erst 1981 gelang der erneute Aufstieg als Drittplatzierter in einer Aufstiegsrunde, an der alle fünf Regionalligameister teilnahmen.
In der Saison 1981/82 erreichte der Aufsteiger sofort Rang drei, eine Platzierung die erst 2024 übertroffen wurde, und qualifizierte sich für den IHF-Pokal. In den folgenden Jahren ging die Entwicklung rückwärts. Als Pokalfinalist 1984 konnte der Verein jedoch ein zweites Mal im Europapokal starten. Nachdem sich Mäzen Willi Bendzko, der für den steilen Aufstieg der Füchse hauptverantwortlich zeichnete, zurückzog, ging es bald wieder zurück in die Zweitklassigkeit.
Auf den Abstieg in die seit 1981 bestehende 2. Bundesliga folgte direkt ein weiterer Abstieg in die nun drittklassige Regionalliga Berlin und dort ein letzter Platz. Die Füchse vermieden den Abstieg in die Landesliga Berlin, da deren zweite Mannschaft diese gleichzeitig gewonnen hatte[18]. Zwei Jahre später gelang ein zweiter Platz in der Hauptrunde der Regionalliga Berlin und ein erster Platz in der Meisterrunde, wodurch die Füchse wieder in der 2. Bundesliga spielten. Dort gewannen sie aber kein einziges Spiel und stiegen 1991 wieder in die Regionalliga Berlin ab, die ab dieser Saison auch mit Vereinen aus Ost-Berlin ausgetragen wurde. Ab 1992 wurde die Regionalliga Nordost gebildet, in der die Füchse nun spielten. Zweimal erreichten sie den ersten Platz der Staffel Süd, scheiterten dann aber in der Meisterrunde. 1998 stiegen die Füchse in die viertklassige Oberliga Berlin ab. Nun folgten zwei Aufstiege 2000 und 2002 und somit die Rückkehr in die 2. Bundesliga. 2005 wechselte die Mannschaft den Namen, statt als Reinickendorfer Füchse tritt sie seither als Füchse Berlin auf. Sie erhielt auch ein eigenes Logo, das verwendet wurde, bis der Gesamtverein sein Logo 2012 modernisierte. Seither verwenden die Handballer wieder das Vereinslogo.
Nach dem Aufstieg im Jahre 2007 konnten sich die Füchse in der Liga fest etablieren und entwickelten sich ab 2010 zu einem Spitzenteam in der Liga. Mit dem Titel des Torschützenkönigs für Konrad Wilczynski in der Saison 2007/08 konnte der Verein zudem einen individuellen Erfolg verbuchen. In der Saison 2010/11 qualifizierte sich die Mannschaft mit dem dritten Platz zum ersten Mal für die Champions League, in der man auf Anhieb das Final Four erreichte. Auch in der Spielzeit 2011/12 standen die Füchse am Ende auf dem dritten Tabellenplatz und qualifizierten sich erneut für die Champions League. Es folgte ein vierter Rang 2012/13, der nach einer verlorenen Champions-League-Qualifikationsrunde gegen den HSV Hamburg zur Teilnahme am EHF-Pokal berechtigte. In der Saison 2013/14 stand neben dem DHB-Pokalsieg am Ende ein fünfter Platz in der Liga zu Buche. In der Saison 2015/16 wurde Petar Nenadić mit 229 Toren Torschützenkönig.
EuropapokalbilanzIn der Saison 1982/83 spielte man als Dritter der Bundesliga im IHF-Pokal, wo man das Halbfinale erreichte. In der Saison 1984/85 liefen die Berliner als Finalist im DHB-Pokal im Europapokal der Pokalsieger auf, schied aber frühzeitig aus. Seit 2011 spielen die Füchse jedes Jahr in einem internationalen Wettbewerb. 2011/12 nahm man wiederum als Dritter der Bundesliga erstmals an der Champions League teil. Es war die erste Europapokalteilnahme einer Berliner Männerhandballmannschaft seit 21 Jahren. Im Premierenjahr erreichte man gleich das Final Four, wo man im Halbfinale knapp dem THW Kiel unterlag, und letztendlich Vierter wurde. Als Dritter der Bundesliga spielten die Füchse auch in der folgenden Saison wieder in der Champions League. Diesmal scheiterte die Mannschaft im Achtelfinale an Atlético Madrid. 2014 erreichte das Team das Final Four des EHF-Pokals in eigener Halle, wo es im Halbfinale gegen den späteren Pokalsieger Pick Szeged verlor, und durch einen anschließenden Sieg über HCM Constanța den dritten Platz belegte. Auch ein Jahr später erreichte man die Endrunde der letzten vier Teams, die wieder in Berlin ausgetragen wurde. In einem deutschen Finale besiegten die Füchse den HSV Hamburg und gewannen somit ihren ersten internationalen Titel. In der Folgesaison schied man bereits in Runde 3 gegen den französischen Chambéry Savoie HB aus. 2017 erreichte man wieder das Finale, in dem man Gastgeber Frisch Auf Göppingen mit 22:30 unterlag. 2018 gewannen die Füchse erneut den EHF-Pokal und besiegten im Finale in Magdeburg die französische Mannschaft St. Raphael. 2021 erreichte man das Final Four in der EHF European League verlor aber das Finale in Mannheim gegen SC Magdeburg mit 28:25. Erneut im Finale stand man in Flensburg 2023 und gewann zum dritten Mal den Titel gegen Fraikin BM. Granollers mit 36:31.
Kader 2024/25
Transfers zur Saison 2024/25
Transfers zur Saison 2025/26
Erfolge
Bekannte ehemalige Spieler
RahmenprogrammDas Maskottchen heißt Fuchsi. Der menschengroße Fuchs trägt das Trikot mit der Nummer 8. Unterstützt wird Fuchsi bei besonderen Anlässen von Reineke Fuchs – dem Maskottchen der Füchse Berlin Reinickendorf. Die Cheerleader der Füchse Berlin setzen sich aus folgenden Teams zusammen:
FrauenGeschichteReinickendorfer FüchseDie Handball-Frauenmannschaft der Reinickendorfer Füchse spielte bereits vor dem Zusammengehen mit – und der Lizenzübernahme von – dem SV Berliner VG 49 mehrere Jahre in den Bundesligen. In der Saison 1976/77 sowie von 1980 bis 1983 spielten die Berlinerinnen in der damals noch zweigleisigen 1. Bundesliga. 1985 gehörte die Mannschaft dann zu den Gründungsmitgliedern der 2. Bundesliga, stieg jedoch ohne Punktgewinn gleich im ersten Jahr in die Regionalliga ab. Nach dem direkten Wiederaufstieg gelangen den Berlinerinnen in der Saison 1987/88 jedoch auch nur der Gewinn von zwei Punkten, womit sie erneut sofort wieder abstiegen. Von 1989 bis 1991 folgte ein weiteres Zwischenspiel, diesmal in der Südstaffel der 2. Bundesliga. In der Saison 1990/91 blieben die Füchsinnen dabei wie in der Premierensaison 1985/86 sieglos, erreichten jedoch immerhin drei Unentschieden. 1992 gelang zum dritten Mal der direkte Wiederaufstieg, dieses Mal konnten sich die Reinickendorferinnen immerhin drei Spielzeiten lang in der 2. Liga halten, bevor sie 1995 erneut absteigen mussten. Dieses Mal dauerte es sieben Jahre, bis 2002 die erneute Rückkehr in das bundesweite Unterhaus gelang, aus dem sich die Mannschaft aber zwei Jahre später erneut verabschieden musste. Nach dem fünften Aufstieg in die zweite Liga ging der Verein schließlich 2009 die Spielgemeinschaft mit dem SV Berliner VG 49 ein, der seine Mannschaft daraufhin aus der 2. Bundesliga zurückzog. SV Berliner VG 49Dem Vorgängerverein BSG Berliner Verkehrsbetriebe war 1990 erstmals der Aufstieg in die DDR-Oberliga gelungen, in deren letzter Saison 1990/91 er als SV Berliner VB den siebten Tabellenplatz und damit die Qualifikation für die 1. Bundesliga ab der Saison 1991/92 erreichte. Dort in der zweigleisigen Übergangssaison 1991/92 in die Nordstaffel eingruppiert, ereilte die Mannschaft als zehnter unter zwölf Mannschaften der sofortige Abstieg in die 2. Bundesliga, wo die SG BVG sich im erweiterten Spitzenfeld etablieren konnte. Im Jahr 1997 gelang der Wiederaufstieg in die 1. Liga. Nach einem neunten Platz in der Saison 1997/98 mussten die Berlinerinnen 1999 als Vorletzte wieder absteigen. Ein weiteres Intermezzo in der Eliteklasse folgte 2001/02. In den folgenden sieben Spielzeiten belegten die rot-schwarzen BVGler Plätze zwischen Rang vier und neun in der Nordstaffel der 2. Bundesliga, bevor der Verein 2009 die Spielgemeinschaft mit den Reinickendorfer Füchsen einging, aus der er sich 2012 zurückzog. 2012 wurde die Handballabteilung unter dem nun wieder verwendeten Namen SG BVB 49 neu aufgestellt. BVB Füchse BerlinDurch den Zusammenschluss übernahmen die Spreefüxxe die Spiellizenz des SV BVG 49, der bis dahin mit seiner Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gespielt hatte. In der Debütsaison 2009/10 belegten die Spreefüxxe den zweiten Platz der 2. Bundesliga Nord. In den Play-offs scheiterte man an der SG BBM Bietigheim, sodass der Aufstieg in die 1. Bundesliga verpasst wurde. In der Saison 2010/11 wurde das Team 9. in der 2. Handball-Bundesliga Nord und stieg in die 3. Liga Nord ab, aus der nach einem Jahr der Wiederaufstieg in die nun eingleisige 2. Bundesliga gelang. Füchse Berlin-ReinickendorfMit Beginn der Saison 2012/13 schied der SV BVG aus der Spielgemeinschaft aus. Der zeitgleich neu aufgestellte Gesamtverein der Reinickendorfer Füchse übernahm die Mannschaft und gliederte sie in seine Handball-Spielbetriebsgemeinschaft ein. Im ersten Jahr unter dem Namen Füchse Berlin-Reinickendorf erreichte die Mannschaft den siebten Platz in der 2. Bundesliga. Seit der Saison 2013/14 tritt die Mannschaft nun ebenso wie das Männer-Bundesligateam des Vereins als Füchse Berlin an. Füchse BerlinSeit der Saison 2013/14 tritt die Mannschaft unter dem Namen Füchse Berlin an. Zu den größten Erfolgen des Damenteams zählt der Abschluss der Handball-Bundesliga der Frauen 2015/16 auf Platz 10. Siehe auchWeblinksCommons: Füchse Berlin – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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