Evangelisch-Lutherisches Dekanat Rothenburg ob der Tauber

Evangelisch-Lutherisches
Dekanat

Dekanatsgebäude neben der St. Jakob in Rothenburg ob der Tauber
Organisation
Dekanatsbezirk Rothenburg ob der Tauber
Kirchenkreis Ansbach-Würzburg
Landeskirche Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern
Statistik
Pfarreien 9
Kirchengemeinden 32
Gemeindeglieder 14.800
Leitung
Dekanin Jutta Holzheuer
Dekanatskirche St. Jakob in Rothenburg
Anschrift des Dekanatsamts Klostergasse 15
91541 Rothenburg ob der Tauber
Webpräsenz https://www.dekanat-rothenburg-evangelisch.de

Das Evangelisch-Lutherische Dekanat Rothenburg ob der Tauber ist eines der 19 Dekanate des Kirchenkreises Ansbach-Würzburg. Amtierende Dekanin ist Jutta Holzheuer. Sein Gebiet umfasst den nordwestlichen Teil des Landkreises Ansbach und ragt mit der Kirchengemeinde Mörlbach in den Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim hinein.

Geschichte

Die evangelischen Wurzeln der Gemeinden des Dekanatsbezirks reichen in die Reformationszeit zurück. Der damalige Herrschaftsträger waren vor allem die Reichsstadt Rothenburg und das Markgraftum Brandenburg-Ansbach.

Rothenburg erklärte sich am 26. Februar 1526 endgültig für evangelisch. Das Augsburger Interim brachte einen Rückschlag. 1554 konnte in St. Jakob wieder evangelisch gepredigt werden. Am 27. August 1556 trat der Deutsche Orden sämtliche Kirchenrechte ab. Im Rothenburger Landgebiet wurde die evangelische Lehre zeitgleich mit der Stadt eingeführt, wo die Stadt die Patronatsrechte besaß. Das war in 21 von 45 Pfarrstellen der Fall. Heute liegen davon in Bayern: Adelshofen, Bettwar, Erzberg, Gailnau, Gattenhofen, Habelsee, Kirnberg, Leuzenbronn, Neusitz, Ohrenbach, Schweinsdorf, Spielbach, Steinsfeld, Tauberscheckenbach, Wettringen, und Wörnitz. In Baden-Württemberg liegen heute: Finsterlohr, Gammesfeld, Hausen a. B., Leuzendorf, Lichtel, Oberstetten, Schmerbach und Wildentierbach. 1544 ist auch das Jahr in dem Steinach a. d. Ens evangelisch wurde. Hier lag das Patronatsrecht bei dem Senior des Gesamthauses Castell. In Gebsattel hatte das Stift Komburg das Patronatsrecht, so dass die Pfarrei ab 1584 wieder katholisch besetzt wurde. Im Rothenburger Landgebiet wurden folgende Ansbacher Patronatspfarreien evangelisch: um 1540 Oestheim, 1540 Diebach, 1544 Insingen, Bettenfeld und 1549 Lohr. In Frankenheim führten die Hohenlohe vor 1546 die Reformation ein.

Zur Kirchenverwaltung in Rothenburg wurde 1559 ein Konsistorium gegründet. Bis 1701 wurde es von einem Superintendenten geleitet, danach bis zur Mediatisierung von einem Ratsherren. Der Hauptprediger von St. Jakob hatte die Superintendentenstelle inne. Nach dem Übergang des Gebiets an das Königreich Bayern wurde 1803 eine bayerische Superintendentur errichtet, die 1809 in ein Dekanat umgewandelt wurde. Bei der umfassenden Neuordnung des Kirchenwesens 1810 wurden einige Kirchengemeinden an Württemberg abgegeben.[1]

Kirchengemeinden

Im Dekanatsbezirk leben ca. 14.800 Gemeindeglieder in 32 Kirchengemeinden, die zu neun Pfarreien gehören[2]. Im Folgenden sind die Pfarreien und Kirchengemeinden sowie deren Kirchengebäude aufgeführt.

Literatur

Commons: Evangelisch-Lutherisches Dekanat Rothenburg ob der Tauber – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vorwort zur Übersicht über die Archivbestände der Superintendentur Rothenburg ob der Tauber (mit geschichtlichem Abriss).
  2. Kirchengemeinden im Dekanat. Abgerufen am 6. Juni 2024.