Erstmals wurde Lulves 1860 im Adressbuch der Stadt Hannover als Fotograf aufgeführt. 1863 wurde er Hoffotograf des Königshauses Hannover. Unerforscht ist, womit sich Lulves „den Anspruch auf diesen Titel erwarb“.[5] Gerade dieser Titel und die damit verbunden frühen Aufnahmen der königlichen Familie machen Lulves so bedeutend: Denn „Georg V. war blind und wurde deshalb von den Reizen des neuen Bildmediums nicht erreicht, warum es kaum Aufnahmen von ihm und der königlichen Familie gibt. Es wurden [zur Präsentation für das Volk] zwar Reproduktionen nach gemalten Herrscherbildern verbreitet, Aufnahmen »nach dem Leben sind jedoch höchst selten«.“ Erst „nach dem Verlust des Thrones nach 1866“ bediente sich Georg V. „aus dem Exil in Österreich“ umso eifriger der Fotografie, „[...] um den Gedanken an eine baldige Rückkehr des Herrscherhauses und eine Restauration der alten Verhältnisse wachzuhalten“.[6] Im Exil in Gmunden kamen dann jedoch andere renommierte Fotografen zum Zuge, wie beispielsweise der „k.u.k. Hofphotograf“ Carl Jagerspacher.[7]
Um 1865 hatte Lulves sein Atelier in der Nicolaistraße 5, „neben dem Odeon.“[9] Am Sonntag, den 12. Dezember 1869, eröffnete er in Bückeburg „vor dem Oberen-Thore im Hause des Herrn Kaufmann Siebe, nahe der Caserne“ ein neues und „allen Anforderungen entsprechendes“ fotografisches Atelier.[10]
Werke
Alben
Album von 1813, zur Erinnerung an die Befreiungskriege eine Sammlung von 16 Porträts berühmter Männer der Zeit, 1863[8]
Zwölf Ansichten der sechsten Gewerbe Ausstellung in Hannover. Photographien von Eugen Lulves. Hof. Buchhandlung von Victor Lohse in Hannover, gebunden[3], 1859[4]
Zur General-Versammlung des deutschen Eisenbahn-Vereins in Hannover am 9., 10. und 11. August 1864 gab Lulves ein Album heraus mit 10 montierten Originalabzügen (Albuminabzüge) 8 cm × 6,5 cm, Duodez 14,6 cm × 11,7 cm (auf Tafeln). Dem Album lag ein lithographischer Faltplan lose bei. Den farblithographisch illustrierten Pappband mit 37 Seiten druckte das Haus Jänecke[11][12]
↑„Maler Eugen Lülves 58 J.“ In: Kreis-Blatt. Mindener Anzeiger für Stadt und Land. Jg. 36. Nr. 44 vom 14. April 1891, S. (3) unter Standesamt Bückeburg – Gestorben (online bei Zeitungsportal NRW).
↑ abAnm.: Die Fotos stammen aus der sechsten Gewerbeausstellung, im Jahr 1859 durchgeführt; Quelle: Ludwig Hoerner, Waldemar R. Röhrbein: Gewerbe-Ausstellungen. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 219.
↑ abLudwig HoernerHannover in frühen Photographien 1848–1910, mit einem Beitrag von Rudolf Zankl, Schirmer-Mosel, München 1979, ISBN 3-921375-44-4, S. 39
↑ abLudwig Hoerner: Hannover in frühen... (s. Literatur), S. 54f.
↑ abLudwig HoernerHannover in frühen Photographien 1848–1910, mit einem Beitrag von Rudolf Zankl, Schirmer-Mosel, München 1979, ISBN 3-921375-44-4, S. 58