Erzsébet térDer Erzsébet tér ist ein öffentlicher Platz im V. Bezirk in Budapest. Lage und BeschreibungDer Platz liegt im Zentrum von Pest, einen Häuserblock südlich der St.-Stephans-Basilika und etwa 500 Meter von der Kettenbrücke und dem Donauufer entfernt. Er wird nach Norden von der József Attila utca und nach Osten von der Bajcsy-Zsilinszky út begrenzt, entlang der die Grenze zum VI. Bezirk verläuft. Im Südosten grenzt der Erzsébet tér an den deutlich kleineren Deák Ferenc tér, der das Ende der Kiskörút markiert. Der Beginn der Boulevardstraße Andrássy út liegt unweit nordöstlich. Der Platz hat eine annähernd rechteckige Form und ist in zwei Teile geteilt: den westlichen, als Park angelegten historischen Erzsébet tér und den Anfang der 2000er-Jahre erschlossenen östlichen Teil. Die beiden Teile werden durch das langgestreckte Gebäude des ehemaligen Busbahnhofs getrennt. Etwa 70 Prozent des Platzes sind Grünfläche. Aufgrund seiner zentralen Lage gilt der Platz als beliebter Treffpunkt in Pest. GeschichteIm Mittelalter lag das Gelände des heutigen Platzes außerhalb der Stadtmauern von Pest und diente als Friedhof.[1] Später wurde dort ein Markt abgehalten, bevor der Platz Mitte des 19. Jahrhunderts in eine Parkanlage umgestaltet wurde. Nach der österreichischen Kaiserin Elisabeth (ung. Erzsébet) erhielt der Platz den Namen Erzsébet tér. Aufgrund seiner zentralen Lage und seiner Größe rückte der Erzsébet tér bald in den Fokus der städtischen Gartenpflege und wurde zu einem der „attraktivsten und repräsentativsten öffentlichen Freiräume der Stadt“.[2] 1874 wurde auf dem Platz der Kiosk, ein Kulturzentrum im Stil der Neorenaissance nach Plänen von Alajos Hauszmann, eröffnet. Dieser wurde im 1907 von den Brüdern József und László Vágó im Secessionsstil umgestaltet und in eine neue Kunsthalle für den Nationalsalon umgewandelt.[3] Bei der Schlacht um Budapest 1944/45 wurden die Bauwerke auf und um den Erzsébet tér schwer beschädigt. Der Häuserblock direkt östlich des Platzes wurde daraufhin abgerissen; an seiner Stelle entstand ein Parkplatz. Das Gebäude des Nationalsalons wurde trotz Einsturzgefahr während der 1950er-Jahre weiterhin für Kunstausstellungen genutzt und erst 1960 abgetragen.[3] 1948/49 wurde der von István Nyiri entworfene Busbahnhof am damaligen östlichen Rand des Platzes erbaut. Im 20. Jahrhundert wurde der Platz mehrfach umbenannt: Von 1946 bis 1953 hieß er Sztálin tér, anschließend Engels tér und seit 1990 wieder Erszébet tér.[4] 1988 begannen die Planungen für einen Neubau des Nationaltheaters an der Stelle des Parkplatzes zwischen Erzsébet tér und Deák Ferenc tér. Im Architektenwettbewerb fast ein Jahrzehnt später setzte sich 1997 der Entwurf von Ferenc Bán durch.[5] Die Bauarbeiten am Erzsébet tér begannen am 28. März 1998 und sollten 2000 abgeschlossen sein. Nach der Parlamentswahl 1998 stoppte die neue Regierung von Viktor Orbán das Projekt jedoch im September desselben Jahres, als große Teile des unterirdischen Baukörpers bereits fertiggestellt waren. Die offene Baugrube in der Budapester Innenstadt erhielt in Anlehnung an das Nationaltheater (nemzeti színház) den Spitznamen „Nationalgrube“ (nemzeti gödör). Regierung und Stadtverwaltung beschlossen schließlich, die unterirdischen Bauten in ein Kulturzentrum und ein Parkhaus umzuwandeln und auf der Fläche den Erzsébet tér zu erweitern. Die Arbeiten wurden 2002 abgeschlossen und das Kulturzentrum mit dem Namen Gödör (heute Akvárium) eröffnet. An der Oberfläche wurden ein Wasserbecken und eine neue Rasenfläche angelegt.[1] Der östliche Teil des Platzes wurde 2013/14 erneut saniert.[6] Bauwerke
WeblinksCommons: Erzsébet tér – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Koordinaten: 47° 29′ 54,2″ N, 19° 3′ 11,5″ O |
Portal di Ensiklopedia Dunia