Die geborene Erna Bechtold war eine Tochter des Vergolders Ernst Bechtold und seiner Frau Luise, geb. Rauschenberg.[1] Über ihre Ausbildung und ihre frühen Jahre liegen derzeit keine Informationen vor. Unter ihrem Künstlernamen Erra Bognar ist sie erstmals 1914 nachweisbar, als sie an der Schauburg in Hannover engagiert war. In den beiden darauffolgenden Saisonen war sie zunächst Ensemblemitglied am Schauspielhaus Stuttgart und dann am Kurtheater in Bad Pyrmont. Ab 1917 nahm sie keine Festengagements mehr wahr, sondern trat als gastierende Künstlerin an verschiedenen Bühnen auf.
Gegen Ende des Ersten Weltkriegs begann Erra Bognar, als Darstellerin beim Stummfilm tätig zu werden. Ihr Debüt gab sie mit einer Nebenrolle im Kriminalfilm Die sterbenden Perlen von Rudolf Meinert. Auch in den Folgejahren verkörperte sie meist Figuren von mittelgroßer bis geringerer Bedeutung in Inszenierungen unterschiedlichster Regisseure und Produktionsgesellschaften. 1926 war ihre Filmkarriere weitgehend beendet, nur 1937 kehrte sie für eine Chargenrolle in Fred Sauers letzter Regiearbeit Der Lachdoktor noch einmal vor die Kamera zurück: Der winzige, im Vorspann ungenannte Part eines blonden Kurgastes mit Lorgnon sollte ihr einziger Auftritt in einem Tonfilm bleiben.
Ab 1925 war Erra Bognar kurzzeitig Inhaberin des Kinos in der Prenzlauer Allee 87 und gab ihm den Namen Erra-Lichtspiele, der auch unter den nachfolgenden Besitzern noch bis Ende der 1940er-Jahre beibehalten wurde.[2] 1932 heiratete sie in zweiter Ehe den Kaufmann Hermann Azzalino (1889–1945).[3] Als Witwe lebte sie bis zu ihrem Tod in einer Wohnung am Südwestkorso in Berlin-Wilmersdorf. Sie starb wenige Wochen vor ihrem 92. Geburtstag.[4]