Wossidlo war als Tierbildhauer aktiv. In den 1920er Jahren gab es in Dresden eine fruchtbringende Zusammenarbeit mit Curt Siegel. So entstanden mehrere Plastiken mit Menschen (Siegel) und Tieren (Wossidlo).[3] In Rostock schuf er mit Paul Wallat den Terrakottaschmuck für die Giebelflächen der neuerbauten Wohnhäuser im Komponistenviertel.[4][5] Im Januar 1944 wurde er stellvertretender Vorsitzender des Mecklenburgischen Künstlerbundes, dem Paul Wallat als einer der Begründer vorstand.[6]
Der umgangssprachlich auch „Verbotene Liebe“ genannte Brunnen – eine männliche Figur umarmte einen bzw. rang mit einem wasserspeienden Fisch, umgeben von sechs wasserspeienden Delphinen und Fischen – existiert seit den 1950er Jahren nur noch aus der Brunnenschale aus Kalkstein. Die Skulpturen des zur NS-Zeit aufgestellten Brunnens wurden in der neuen Zeit zerstört.[8]
Ein in der Rostocker Marienkirche befindliches Denkmal des Bildhauers Walter Rammelt für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen der Gemeinde entsprach in der NS-Zeit nicht mehr dem Zeitgeschmack und sollte umgearbeitet werden. Bevor es dazu kam, wurde das Denkmal 1937 als „entartet“ eingestuft; mehrere Figuren wurden deshalb entfernt. Wossidlo sollte zeitgemäße Ergänzungen durchführen, allerdings kam es infolge Geldmangels der Gemeinde nicht mehr dazu.[9]
Neben Tierplastiken schuf er eine Bildnisbüste des mecklenburgischen Volkskundlers Richard Wossidlo. Mehrere Arbeiten Wossidlos sind im Besitz des Stadtmuseums und der Stadt Rostock.[1]
↑Das Komponistenviertel. In: Johann Gerdes, Susanne Breitzke, Anja Hawixbrock, Ina Brachmann: Sozialatlas der Hansestadt Rostock. Universität Rostock, Institut für Soziologie, März 1999, S. 22, Online als PDF; 3,2 MB (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive).
↑Zeitgenössische Mecklenburgische Maler, verbunden mit Franz-Bunke-Gedächtnisausstellung und Paul-Wallat-Geburtstagsausstellung. Museum am Alten Garten zu Schwerin (Mecklenburgisches Landesmuseum). Ausstellung vom 29. Oktober bis 19. November 1939. (Die drei Werke waren dort ausgestellt.)
↑Bernfried Lichtnau (Hrsg.): Bildende Kunst in Mecklenburg und Pommern von 1880 bis 1950: Kunstprozesse zwischen Zentrum und Peripherie. Lukas Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-86732-061-0, S.409 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). Vgl. auch Brunnen im Rosengarten, Rostocker Brunnen, Wasserspiele, Wasserläufe. Treffpunkt-Ostsee.de, abgerufen am 1. Juni 2020. Vgl. auch Der Brunnen „Verbotene Liebe“, Historische Rostocker Ansichten, mv-terra-incognita.de, abgerufen am 1. Juni 2020.