In den Jahren 1905 und 1906 unternahm Paul Wallat eine Weltreise auf der Charlotte („durch die Gnade des Kaisers“). Er bekam am 29. Dezember 1906 den Preis der Adolf-Ginsberg-Stiftung der Kunstakademie Berlin. Später weilte er häufig in den Niederlanden und in Belgien. So war er zwischen 1909 und 1912 dreimal im Künstlerort Katwijk, wo u. a. auch Max Liebermann häufig zu Gast war. Bis 1917 hatte er seinen Wohnsitz in Berlin,[4] 1918 folgte die Übersiedlung nach Gehlsdorf bei Rostock.[5] Hier war er 1922 neben Georg Kaulbach und Käthe Reine Mitbegründer und der Vorsitzende des Mecklenburgischen Künstlerbundes sowie später Leiter der Fachgruppe Maler und Graphiker in der Reichskammer der bildenden Künste.[6]
Nach dem Zweiten Weltkrieg übersiedelte er Ende der 1940er Jahre nach Dänemark. Zunächst in Tondern wohnend, wurde er dann in Sønderborg sesshaft, wo seine Schwester Anna Frieda (1887–1971) mit dem Redakteur A. P. Hansen (1880–1954) verheiratet war.[2] Paul Wallat starb im Alter von 87 Jahren und wurde auf dem Østre Kirkegård (Ostfriedhof) von Sønderborg beigesetzt.[2]
„Die Schaffensgebiete Wallats sind die Historien, Genre- und Marinemalerei. Seine breit und lichtvoll aufgetragenen Bilder sind […] bekannt […] Aber auch des Graphikers Wallat sei gedacht, der vor allem in kräftiger Technik radierte Blätter von eigenem Reiz und bemerkenswerten Charakter geschaffen hat, man denke an die stimmungsvollen holländischen Stadtdarstellungen.“
„Bei Wallat ist in der Landschaft das pulsierende Leben, der Mensch in der Arbeit (Hafen- und Fischerbilder) in kraftvollen, leuchtenden Farben wirklichkeitsnah gestaltet.“
Im Jahre 1939 wurde Paul Wallat innerhalb der Ausstellung Zeitgenössische Mecklenburgische Maler im Mecklenburgischen Landesmuseum Schwerin aus Anlass seines 60. Geburtstages eine Geburtstagsausstellung gewidmet, wobei die folgenden Bilder zu sehen waren:
Ölgemälde: Rostocker Hafen, Wismarer Hafen, Vorfrühling, Mühle am Bach, Am Delfter Kanal, Hamburger Hafen, Kuhstall, Gehlsdorfer Straße, Alter Fischereihafen, Holzhafen Wismar (1935), Einlaufende Kogge (1931), Holländerin, Den Strand entlang – Kattwijk (1912), Am Strande, Holländer Hochseefischer (1905), (davon die letzten drei Bilder zu der Zeit im Besitz des Landesmuseums)
Radierungen: zwei Niederländische Motive, Dordrecht, Frauenkopf.[10]
Wallat, Paul. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band5: V–Z. Nachträge: A–G. E. A. Seemann, Leipzig 1961, S.73 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Ingrid Ehlers, Ortwin Pelc, Karsten Schröder: Rostock – Bilder einer Stadt: Stadtansichten aus fünf Jahrhunderten. Reich, Rostock 1995, ISBN 3-86167-065-8.
Frank Mohr, Gregor Stentzel: Rostocker Stadtbilder: Stadtansichten und Stadtpläne aus fünf Jahrhunderten. Stadtdruckerei Weidner, Rostock 2005, ISBN 3-00-016267-4.
Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S.10503.
↑Wallat, Paul. In: Adressbuch von Rostock, 1922, Teil 1, S. 206. „R.-Gehlsdorf: Kunstmaler, II. Uferstr. 11“. Der letzte Eintrag findet sich im Rostocker Adressbuch für 1949/50 unter Kunst- und Porträtmaler: „Wallat, Paul, Rostock-Gehlsdorf, Kaulbachstr. 3.“
↑Wallat, Paul. In: Adressbuch von Rostock, 1939, Teil 1, S. 438. „Kunstmaler und Bildhauer, R.-Gehlsdorf, Herzog-Heinrich-Str. 3.“ Reichskulturkammer und Fachvereinigungen, S. 45/49.
↑Eintrag im Heiratsregister des Standesamtes Rostock, Nr. 397 B/1914.
↑Eintrag Trau-Listen im Kirchenbuch der Jakobikirche Rostock, Nr. 72/1914.
↑ abMuseum am Alten Garten (Mecklenburgisches Landesmuseum) (Hrsg.). In: Zeitgenössische Mecklenburgische Maler, verbunden mit Franz-Bunke-Gedächtnisausstellung und Paul-Wallat-Geburtstagsausstellung. Schwerin, 29. Oktober bis 19. November 1939.