Ernst KratzmannErnst Kratzmann (* 8. Dezember 1889 in Budapest, Königreich Ungarn, Österreich-Ungarn; † 13. Juli 1950 in Wien, Österreich) war ein österreichischer Schriftsteller. LebenErnst Kratzmann war der Sohn des Glasmalers Eduard Kratzmann und Enkel des Malers Gustav Kratzmann. Ernst Kratzmann kam früh mit seinem Vater nach Wien. Er studierte Naturwissenschaften mit Schwerpunkt Botanik an der Universität Wien, war tätig am dortigen Institut für Pharmakognosie und promovierte 1914 zum Doktor der Philosophie. Nachdem er als Soldat am Ersten Weltkrieg teilgenommen hatte, wirkte er als Mittelschullehrer. Seit Anfang der Zwanzigerjahre veröffentlichte er literarische Werke; daneben beschäftigte er sich Themen aus dem Gebiet der Psychologie und war Mitverfasser eines Werkes zur Suchtpsychologie. Ernst Kratzmann war Verfasser von Romanen und Erzählungen, von denen der 1927 erschienene Roman „Das Lächeln des Magisters Anselmus“ bis zum Jahre 1941 eine Gesamtauflage von über 50.000 Exemplaren erreichte. Kratzmann galt als Sympathisant des nationalsozialistischen Regimes, er trat zum 27. März 1933 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 1.529.442)[1] und stellte im selben Jahr einen Antrag auf Aufnahme in den Reichsverband deutscher Schriftsteller, in dem er den nationalsozialistischen Schriftsteller Mirko Jelusich als Bürgen angab. Nach eigenen Angaben verfasste Kratzmann ab 1933 auch Artikel für den Völkischen Beobachter. Sein politisches Engagement soll ihm im Austrofaschismus deutliche Nachteile eingebracht haben: sein Roman „Faust - ein Buch von deutschem Geiste“ soll 1936 polizeilich beschlagnahmt worden sein, seine Lehrertätigkeit hätte gelitten und er wäre bis zum „Anschluss“ 1938 in eine „rein jüdische Anstalt“ strafversetzt worden.[2] Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs galt Kratzmann als „Minderbelasteter“. 1948 stand sein Roman „Die neue Erde“ in der Sowjetzone auf der „Liste der auszusondernden Literatur“, während im gleichen Jahr die kurzlebige österreichische „Zentralkommission zur Bekämpfung der NS-Literatur“ entschied, sein Buch „Faust“ sowie die während des Dritten Reiches erschienenen Titel „Die neue Erde“ und „Götter“ auf eine sogenannte „Ablieferungsliste“ zu setzen, andere Bücher Kratzmanns wurden freigegeben. Seit 1955 ist im Wiener Stadtteil Essling mit der „Kratzmanngasse“ eine Straße nach ihm benannt.[2] Werke
Quellen
Weblinks
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