Ernst KählerErnst Kähler (* 7. Juni 1914 in Duisburg-Meiderich; † 17. November 1991 in Greifswald) war ein deutscher evangelischer Theologe und Kirchenhistoriker. Herkunft und wissenschaftliche KarriereErnst Kähler stammte aus einer Akademikerfamilie, die mehrere bekannte Theologen hervorgebracht hat, darunter seinen Großvater Martin Kähler (1835–1912) sowie seinen Sohn Christoph Kähler (* 1944). Er war seit 1943 mit Sibylla von Kirchbach (1922–2009) verheiratet. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor. Kähler studierte nach dem Abitur und dem Arbeitsdienst Evangelische Theologie an den Universitäten Tübingen, Göttingen, Halle und Basel, u. a. bei Karl Barth. Im Herbst 1939 legte er das Erste Theologische Examen vor der Prüfungskommission des Bruderrates der Bekenntnissynode der Evangelischen Kirche im Rheinland ab und wurde Vikar der Bekennenden Kirche. Vom Januar 1940 bis zum Mai 1945 war er zum Militär eingezogen und wurde dabei mehrfach schwer verwundet. Von 1942 bis 1951 verwaltete er die Stelle eines wissenschaftlichen Assistenten in der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle. Dort trat er Anfang 1946 der CDU bei, die er aber im Mai 1950 aus Protest gegen die zunehmende Veränderung zur Blockpartei wieder verließ. Ein Lehrauftrag im Fach Landeskirchen- und kirchliche Kunstgeschichte an der Universität Halle wurde ihm aus politischen Gründen 1950 entzogen. Eine Berufung zum Dozenten für Kirchengeschichte an die Kirchliche Hochschule Bethel lehnte er 1948 ab, da er sich der Hallenser Fakultät verpflichtet fühlte. Kähler wurde im September 1948 an der Theologischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen bei seinem Lehrer Ernst Wolf mit einer Arbeit zum Thema Karlstadt und Augustin. Eine Einführung in den Kommentar des Andreas Bodenstein von Karlstadt zu Augustins Schrift „De spiritu et litera“ promoviert. Die Habilitation folgte 1952 in Halle mit der Edition Karlstadt und Augustin. Sanctissimi Augustini de spiritu et litera liber. Der Kommentar des Andreas Bodenstein von Karlstadt zu Augustins Schrift „de spiritu et litera“. Beide Schriften wurden 1952 in einem Band veröffentlicht. Anfang 1951 übernahm er als Rektor und Dozent für Kirchengeschichte den weiteren Aufbau des Katechetischen Oberseminars Naumburg zu einer Kirchlichen Hochschule, an der ein vollständiges Theologiestudium für künftige Pfarrer und Oberschulkatecheten angeboten wurde. In dieser Zeit begründete er ebenfalls das Kirchliche Proseminar Naumburg, an dem solche Jugendliche ein humanistisches Abitur ablegen konnten, die aus politischen Gründen an den staatlichen Oberschulen der DDR nicht zugelassen wurden. Im September 1954 wurde er zum Professor mit Lehrauftrag für Kirchengeschichte an die Theologische Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald berufen. 1958 wurde er dort Professor mit vollem Lehrauftrag; im Juli 1960 Professor mit Lehrstuhl für Kirchengeschichte. 1978 erfolgte die Emeritierung. Kähler hatte eine Reihe von kirchlichen und theologisch-wissenschaftlichen Ämtern inne, unter anderem war er Mitglied in der gesamtdeutschen Kommission zur Herausgabe der Werke Martin Luthers (Weimarer Ausgabe), gemeinsam mit Walter Kreck 1963–1968 Vorsitzender des Theologischen Ausschusses der Evangelischen Kirche der Union sowie Mitglied der Synode der Evangelischen Landeskirche Greifswald. 1957 erhielt er die theologische Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät Göttingen. Kähler machte sich insbesondere als Herausgeber theologischer Schriften von Martin Luther sowie als Reformationshistoriker einen Namen. Schriften
Als Herausgeber
Literatur
WeblinksCommons: Ernst Kähler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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